Distribution & Dienstleistung Auf einfachem Weg zum Internet of Things

Bild: danleap, iStock
17.03.2014

Neue Trends stellen Elektronikingenieure bei der Produktentwicklung oft vor aufwändige Herausforderungen. Ein solcher Trend ist derzeit zum Beispiel das Internet of Things, abgekürzt IoT. Damit sie es leichter haben bei ihrer täglichen Arbeit, bieten Distributoren umfangreiche Unterstützung.

Eines der großen Themen, das zurzeit umfangreich diskutiert wird, ist das Internet der Dinge (Internet of Things): Die Idee, dass in wenigen Jahren quasi jedes Gerät mit dem Internet verbunden ist. Vom Toaster über das Auto bis hin zur kompletten Produktionsstätte soll alles online sein. Auf der diesjährigen Embedded World in Nürnberg wollte jeder Aussteller etwas dazu beitragen. Natürlich lässt sich noch nicht definitiv absehen, ob IoT jegliche Produktkategorien durchdringen wird. Es gibt allerdings Schätzungen, die davon ausgehen, dass bis 2020 bis zu 50 Milliarden Geräte mit dem Internet verbunden sein werden. Das Bemerkenswerte daran: davon soll es sich aber nur bei 12 Milliarden um mobile Geräte wie Smartphones, Tablet und andere Handhelds handeln. Im Umkehrschluss würde das bedeuten, dass ein großer Teil an IoT-Geräten und -Anwendungen stationär ist.

Gerade das ist aber Neuartige an IoT. Momentan verbinden wir die Vorzüge des Internets mit einer wachsenden, aber immer noch überschaubaren Auswahl an Gerätetypen, hauptsächlich aus dem Consumer-Bereich.

Die Sinnhaftigkeit eines internetfähigen Toasters erschließt sich auf den ersten Blick vielleicht nicht. Das liegt wahrscheinlich daran, was die meisten Menschen mit dem Begriff internetfähig verbinden, nämlich Webseiten ansehen. Der Fokus bei IoT liegt aber in der grundlegenden Fähigkeit, Daten zu übermitteln. Dadurch ergeben sich neue Möglichkeiten der Steuerung, Programmierung sowie Datenerfassung. Smart Metering etwa ist ein Anwendungsbereich, in dem IoT schon heute Realität ist; in Deutschland sind unter dem Stichwort Industrie 4.0 die Bestrebungen gebündelt, in der Zukunft intelligente Fabriken schaffen zu können.

Trotz dieser großer Zahlen, weitreichender Pläne und Hoffnungen, die das Thema IoT umgeben, liegt die Hauptaufgabe, dieses Konzept voranzubringen, am Ende immer noch bei Elektronikentwicklern, die Produkte dafür entwerfen. Zusätzlicher Druck kommt dabei von mehreren Seiten: Neben technischem Wissen müssen Entwicklungsabteilungen zunehmend kosteneffizient arbeiten und gesetzliche Vorgaben berücksichtigen. Das zusammengenommen führt dazu, dass Entwickler weniger Zeit für ihre eigentlichen Aufgaben haben, und sie offen sind für Entlastungen bei ihrer Arbeit.

Als ein weiterer Faktor hierfür kann die so genannte Demokratisierung der Produktion genannt werden. Durch die fortschreitende Verbreitung von 3D-Druckern in Verbindung mit Crowdfunding-Plattformen wie Kickstarter oder Indiegogo bringen Kleinentwickler auch in teils höheren Stückzahlen Produkte in kürzeren Zeiträumen zur Marktreife.

Unterstützung von A bis Z

An dieser Stelle können Distributoren verstärkt ins Spiel kommen, indem sie ihre bisherigen Kernangebote um entscheidende Dienstleistungen erweitern. Ein konkurrenzfähiger Preis, sehr gute Verfügbarkeit des Portfolios sowie eine schnelle Lieferung stellen dabei allerdings kaum mehr etwas Besonderes dar, sondern werden vom Kunden erwartet. Bei Farnell Element14 ist es daher das Ziel, Entwickler und Ingenieure bei jedem Schritt eines Produktzyklus unterstützen zu können - vom Design bis zur Produktion.

Angefangen bei dem Design gibt es mehrere Bereiche, in denen wir die Entwickler unterstützen können. Gerade im Bereich der Entwicklungskits ist es in den vergangenen Jahren zu einer steigenden Zahl von Produkteinführungen gekommen. So sind mittlerweile für die verschiedensten Anwendungsbereiche unzählige Boards erhältlich – und es werden stetig mehr. Hier reicht es für den Distributor nicht mehr, nur ein umfassendes und aktuelles Angebot der Geräte zu bieten. Denn für den Entwickler sind das Aussuchen des Produkts und der Bestellvorgang eine relativ kurze Angelegenheit im Vergleich zu dem, was folgt. Er muss das Produkt in seinen Funktionen kennenlernen, um es optimal nutzen zu können.

Im Normalfall geschieht dies über die Anleitung, was sich in den meisten Fällen als recht zeitaufwändig gestaltet, da die zu Beginn wichtigsten Informationen mühsam gesucht werden müssen. Hier haben wir über Jahre hinweg mit unserer Online-Community Element14.com für die Entwickler eine Ressource aufgebaut, die sich immer besser als Anlaufstelle für Entwickler eignet. Das hat mehrere Gründe: Wir bieten auf dieser Plattform neben den standardmäßigen Produkt-Informationen in Form von Datenblättern verstärkt auch Video-Tutorials oder Webinare an. In diesen Angeboten adressieren wir typische Fragestellungen oder Herausforderungen, die sich durch die neuen Produkte ergeben und beispielsweise die ersten Schritte oder das Aufsetzen neuer Projekte erklären. In Webinaren haben die Entwickler zusätzlich die Möglichkeit, eine Diskussion zu beginnen.

Community als Support-Ressource

Die größte Ressource für Support stellen allerdings die Mitglieder der Community dar. Mit über 230.000 Mitgliedern sind wir weltweit führend. Die Masse an Interessierten aus allen Bereichen der Industrie bieten Unterstützung bei fast allen Herausforderungen. Denn erstens ist die Wahrscheinlichkeit hoch ist, das mindestens ein Mitglied ein ähnliches, wenn nicht sogar gleiches Problem hatte und zweitens eventuell schon eine Lösung dazu gefunden hat. Und drittens sind durch einen regen Austausch unter den Mitgliedern diese Community Lösungen rasch zu finden.

Im IoT-Bereich hat Farnell Element14 zusammen mit Freescale Semiconductors vor Kurzem die Plattform RIoTboard (Revolutionizing the Internet of Things) vorgestellt. Dabei hatten wir die Rolle des Auftragsdesigners, und Freescale hat das Produkt gefertigt. Unter RIoTboard.org befindet sich zurzeit eine spezialisierte Community für IoT-Anwendungen im Aufbau, die langfristig eine ähnliche Funktion wie Element14.com haben soll. Ziel solcher Vorhaben ist es, dem Entwickler bei einem neuen Produkt im Idealfall ein lückenloses und zeitsparendes Out-of-the-Box-Erlebnis zu bieten. Aber auch in späteren Phasen der Produktentwicklung bis hin zur Produktion können Distributoren sich sinnvoll einbringen.

Auf dem Weg zur Serienproduktion benötigen Entwickler im Planungssicherheit und Verlässlichkeit, wenn es um Bauteile geht. Das betrifft zum einen die Nachverfolgbarkeit und zum anderen die ausreichende Verfügbarkeit größerer Stückzahlen. Wir versehen unsere Produkte daher zunehmend mit so genannten Date- und Lot-Codes, die angeben, wann und wo diese gefertigt wurden. Bis Mitte 2014 ist geplant, dass sich ein Teil der Produkte auf Lager so zurückverfolgen lässt.
In der Produktion kann es zudem einen Unterschied machen, wie einzelne Komponenten verpackt sind. Daher stellen zahlreiche Verpackungsoptionen sicher, dass der Distributor diesen Arbeitsschritt für den Kunden erleichtern kann. Aber auch beim Bestellvorgang von Produkten für die Serienproduktion im Vergleich zum Prototyping ist es wichtig, Preisstaffelungen an die unterschiedlichen Stückzahlen anzupassen. Außerdem erleichtert es die Planung des Einkaufs, wenn jedes Produkt, egal in welcher Stückzahl, die gleiche Produktnummer hat.

Für die Distributoren eröffnen sich somit neue Möglichkeiten der Wertschöpfung und dauerhafte Kundenbindungen. Der Entwickler wird ständig entlastet und kann sich somit mehr seinen eigentlichen Aufgaben widmen.

Bildergalerie

  • Plattform RIoTboard (Revolutionizing the Internet of Things), entstanden in Kooperation von Freescale und Farnell Element14

    Plattform RIoTboard (Revolutionizing the Internet of Things), entstanden in Kooperation von Freescale und Farnell Element14

    Bild: Farnell Element14

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