Schwachen Nachfrage Autoindustrie im Stimmungstief: Transformation und unsichere Zukunft

Auf der ganzen Linie gesunken: Die deutsche Automobilindustrie kämpft mit schwacher Nachfrage und pessimistischen Geschäftserwartungen.

Bild: iStock, Fahroni
04.12.2024

Die deutsche Automobilindustrie kämpft mit einem beispiellosen Tief: Sinkende Nachfrage, intensiver Wettbewerb und die Herausforderungen der Transformation setzen den Unternehmen massiv zu. Während die Beschäftigungserwartungen auf einem Langzeittief verharren, gibt es zumindest beim Export einen kleinen Lichtblick.

Der Index für das Geschäftsklima der deutschen Automobilindustrie ist im November auf minus 32,1 Punkte gefallen, von minus 28,6 Punkten im Oktober. „Die Branche steckt fest in der aktuellen Gemengelage aus tiefgreifender Transformation, intensivem Wettbewerb und schwacher Konjunktur“, sagt ifo Branchenexpertin Anita Wölfl.

Stimmung verschlechtert sich rasant

Die Unternehmen beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage nochmals deutlich schlechter als im Oktober und blicken den kommenden sechs Monaten noch pessimistischer entgegen: Der Indikator der Geschäftslage fiel auf minus 33,9 Punkte, nach minus 29,0 Punkten im Vormonat. Der Indikator für die Geschäftserwartungen ging auf minus 30,4 Punkte zurück von minus 28,2 im Oktober.

Das Stimmungstief ist vor allem der schwachen Nachfrage geschuldet: „Der Auftragsberg, den die Unternehmen der Autoindustrie angesichts von Pandemie und Lieferkettenproblemen seit Anfang 2021 angehäuft hatten, ist abgearbeitet. Neue Aufträge kommen herein, reichen aber nicht aus, um die Kapazitäten auszulasten“, so Wölfl.

Die Krise in der Autoindustrie zeigt sich auch bei der Arbeitsnachfrage: Der Indikator der Beschäftigungserwartungen ist zwar im Vergleich zum Vormonat etwas gestiegen, erreicht aber mit minus 34,1 Punkten ein Langzeittief. „Viele Unternehmen der Autoindustrie halten sich bei Neueinstellungen zurück oder diskutieren über Stellenkürzungen“, so Wölfl.

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Auch beim Auslandsgeschäft blicken die Unternehmen den kommenden Monaten pessimistisch entgegen. Ein negativer Trump-Effekt scheint allerdings ausgeblieben zu sein. Der Indikator der Exporterwartungen ist vielmehr von minus 31,3 Punkten im Oktober auf minus 19,2 Punkte im November gestiegen. „Die Unternehmen warten noch ab, wie sich die Handelspolitik entwickeln wird“, sagt Wölfl. Zudem hat der Dollar nach der Wahl kräftig aufgewertet, wovon die Exporteure profitieren können.

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