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Spionage 3D-Drucker verrät Firmengeheimnisse

publish-industry Verlag GmbH

23.03.2016

Industriespionage wird vor allem Hackern angekreidet. Eine neue Methode kommt ganz ohne Eindringen in Computer aus. Dafür müssen nur die Geräusche eines 3D-Druckers aufgefangen werden. Ein ganz normales Smartphone reicht dazu aus.

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Das Smartphone neben den 3D-Drucker legen. Den Druckvorgang abwarten. Schon hat man die Konstruktionspläne des hergestellten Objekts. Industriespionage kann so einfach sein. Herausgefunden haben dieses Sicherheitsproblem Forscher der University of California in Irvine. Das Verfahren dahinter ist simpel. Während des Druckvorgangs erzeugen 3D-Drucker verschiedene Geräusche. Sie entstehen durch die Bewegung der Motoren, des Druckkopfes und der Spritzdüse. Zeichnet man diese Geräusche auf, kann man aus ihnen den Druckvorgang und somit das erzeugte Objekt rekonstruieren.

Mit der Methode konnten die Wissenschaftler nach eigenen Angaben Gegenstände mit bis zu 90 Prozent Genauigkeit nachbauen. Für eine wirklich Nachbildung von Bauteilen ist das natürlich zu wenig. Industriespionage ist allerdings oft besonders in der Entwicklungsphase interessant. Hier können erbeutete Informationen wichtige Hinweise über den aktuellen Stand und das Vorgehen der Konkurrenz liefern. Für diesen Zweck reicht die von den Forschern erlangte Genauigkeit in vielen Fällen sicherlich aus.

Um diese Art der Informationsbeschaffung zu verhindern, schlägt der Leiter des Forschungsteams Mohammad Al Faruque den Einsatz von sogenannten White-Noise-Generatoren vor, die zufällige akustische Signale erzeugen. Mit diesen könnten sich die Geräusche des Druckers überlagern lassen. Außerdem empfiehlt er Unternehmen Smartphones und ähnliche Geräte neben 3D-Druckern zu verbieten.

Aufmerksam auf das Sicherheitsproblem wurden die Forscher per Zufall, als sie den Zusammenhang zwischen Informationen und Energieflüssen untersuchten. Ihre Ergebnisse sind allerdings bereits auf reges Interesse gestoßen. Unter anderem sollen sich bereits diverse US-Regierungsbehörden gemeldet haben. Einen detaillierten Einblick in ihre Arbeit geben Al Faruque und seine Kollegen auf der Cyber-Physical Systems Konferenz Mitte April in Wien.

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