Karsten Schneider war mit diesem Beitrag im A&D-Kompendium 2019/2020 als einer von 100 Machern der Automation vertreten.
Mit der Digitalisierungswelle hat sich die Rolle von PI verändert. Ging es in der Vergangenheit vor allem darum, den Feldbus zu etablieren und zu standardisieren, müssen heute auch Informationsmodelle für bestimmte Branchen und Anwendungen geschaffen werden. Entscheidend für den Anwender ist, dass diese über Jahre Bestand haben. Zudem geht es nicht darum, eine neue Technologie um der Technologie willen zu etablieren, sondern dies wird immer vom Anwender und seinen Problemen in der Praxis getrieben.
OPC UA und Feldgeräte zusammenbringen
Im Augenblick stammen viele Aufgaben aus dem Asset Management oder dem Predictive Maintenance. Das Interessante ist doch, dass häufig gar nicht so viele Informationen benötigt werden, um einen möglichen Ausfall zu erkennen. So kann zum Beispiel ein Anstieg der Vibration in einem Antriebsstrang auf sich abnutzende Lager hinweisen.
Diese Informationen beziehungsweise die Daten so aufzubereiten, dass sie in der Praxis verwendbar sind, ist jedoch häufig schwierig. Genau hier setzen die PI-Technologien an.
OPC UA bietet interessante Möglichkeiten, um besser und schneller an die entscheidenden Informationen zu gelangen. Allerdings kann diese Technologie allein die Daten nicht bereitstellen. Die rund 30 Millionen Geräte im Feld, die über eine Profinet-Schnittstelle verfügen, können dies aber sehr wohl.
Jetzt gilt es, diese beiden Welten zusammen zu führen und dies hat sich PI zur Aufgabe gemacht. So lassen sich in einem Profinet-Netzwerk an jeder beliebigen Stelle weitere Ethernet-Geräte installieren. Durch die Offenheit von Profinet können beispielsweise Sensoren mit OPC UA-Interface hinzugefügt werden, die ihre Werte direkt an entsprechende Cloud-Dienste oder Edge-Gateways schicken, ohne die Automatisierungslösung umbauen zu müssen.
Anwender schätzen Verlässlichkeit
Aber die Technik allein ist nicht alles! Man darf nicht vergessen, dass diese neu entstehenden Informationsmodelle auch gepflegt werden müssen und dies über viele Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte, hinweg. Um nur ein Beispiel zu nennen: Trotz des Booms bei den Ethernet-Technologien verfügt immer noch ein Drittel aller neu in den Markt gebrachten Geräte über eine Profibus-Schnittstelle, die von PI zwar nicht weiterentwickelt, aber die Anwender durch die PI Trainings- und Competence Center weltweit auch weiterhin Support und Unterstützung bekommen. Gerade diese Verlässlichkeit schätzen die Anwender sehr.
Wieder einmal hat sich die Offenheit der PI-Technologien bewährt. Dies gilt im Übrigen nicht nur für die Technik – so ist PI in den vergangenen Jahren wichtige Kooperationen eingegangen, um im Zusammenspiel mit eClass, der FieldComm Group oder der OPC Foundation eine gute Lösung für den Anwender zu finden.
Um nur ein Beispiel zu nennen: Im vergangenen Jahr konnten wir zeigen, dass die Kombination aus Profinet mit TSN funktioniert und zwar so, wie wir und die Anwender sich das vorstellen. Die Technologie funktionierte selbst bei hohen Netzlasten und die Interoperabilität ist gewährleistet.
Technikverständnis führt zum Erfolg
Und noch einen Aspekt sollte man nicht vernachlässigen: Der Anwender muss bei den Technologien abgeholt werden. Die beste Technik wird sich am Markt nicht durchsetzen, wenn der Anwender sie nicht versteht.
Auch damit hat PI viel Erfahrung. So verfügen wir über die entsprechende Infrastruktur für Trainings, Workshops etc. und über Testlabs und Prüflabore, die die Qualität sichern. Dadurch wird der Einstieg in die Digitalisierungswelt erheblich erleichtert und auch umgesetzt.
Wir bieten bereits heute einen pragmatischen Ansatz, die neuen Technologien zu nutzen, ohne die bewährten aufzugeben. Und auch in Zukunft bleibt unsere Architektur offen für alle Möglichkeiten.