Fanuc hat die europäischen Führungsgremien gestärkt und die Verantwortung für das operative Geschäft neu strukturiert. In das bereits existierende, jedoch neu formierte Board of Directors der Fanuc Europe Corporation im luxemburgischen Echternach ziehen erstmals drei Europäer ein. Damit will das japanische Unternehmen zeigen, dass Europa künftig eine stärkere Rolle spielen wird als bisher.
Olaf Kramm, Geschäftsführer von Fanuc Deutschland, Ralf Zeisberger, CFO bei Fanuc Europe, und Chris Sumner, in Echternach verantwortlich für das europäische Sevice-Geschäft und nun auch für die osteuropäischen Niederlassungen, stärken im zwölfköpfigen Board of Directors den Einfluss Europas. Dabei wurde mit Olaf Kramm erstmals eine gleichzeitig im operativen Vertriebsgeschäft aktive Führungskraft in dieses Gremium berufen. Kramm: „In erster Linie profitieren unsere europäischen Kunden von der neuen Gewichtung. Wir können direkter und schneller als bisher europäische Wünsche in die Entwicklung einfließen lassen.“ Das neue Board trat seine Aufgabe im März an.
Außerdem wurden vier weitere Vertreter europäischer Fanuc-Gesellschaften zu Vizepräsidenten ernannt. Sie sollen Europapräsident Olaf C. Gehrels entlasten. Somit wird die europäische Führung schlanker als bisher. An die strategischen Veränderungen sind hohe Erwartungen geknüpft. Denn das Unternehmen will über dem durchschnittlichen Marktwachstum zulegen.
Fanuc Deutschland investiert
Die Stärkung der europäischen Position geht einher mit dem Ausbau des Standortes Neuhausen. Zum Beispiel wurden über 20 Millionen Euro inklusive technischer Ausstattung in den Bau der Fanuc-Akademie mit 22 Schulungsräumen und 67 eigenen Hotelzimmern investiert. In der Akademie werden 4000 Schulungsteilnehmer pro Jahr erwartet. Weit über die Standards einer reinen Vertriebsniederlassung hinaus erweitert die deutsche Abteilung außerdem ihren Ausstellungsbereich auf zirka 1200 m².
Das neue Technikzentrum bietet eine Fläche von 1000 m² für Machbarkeitsstudien. Systempartner und deren Kunden können dann live und annähernd unter Produktionsbedingungen testen und sogar ihre eigenen Zellen aufbauen. Inzwischen beschäftigt Fanuc in allen drei Sparten – Robotics, CNC und Robomachines – über 70 Applikationsingenieurinnen und -ingenieure. Kramm: „Wenn wir uns und damit das Angebot an unsere Kunden weiter entwickeln wollen, müssen wir selbstverständlich in die Infrastruktur investieren – und uns auch als attraktiver Arbeitgeber präsentieren.“