Future & Visions Dezentrale Stromversorgung „on machine“

Bild: MTM Power
12.02.2013

Der Wechsel von konventiollen Stromversorgungen zu Plug&Play-Lösungen im Schutzgrad IP 67 bieten neben konstanter Leistung und Kostenersparnis zahlreiche weitere Vorteile.

In den nächsten Jahren wird sich der Trend in der Automatisierungstechnik hin zu modularen, dezentralen und schaltschranklosen Lösungen mit Systemen und Komponenten im Schutzgrad IP67 weiter verstärken. Dafür müssen Stromversorgungen, speziell für die elektrische Speisung von Sensorik und Aktorik im Feldbereich, direkt an der zur versorgenden Applikation konzipiert sein.

Waren bisher zur Erreichung des Schutzgrades IP67 und zum Berührungsschutz für konventionelle Stromversorgungen noch zusätzliche Maßnahmen wie zum Beispiel der Einbau in Schaltschränke oder entsprechende Gehäuse notwendig, lassen vergossene Stromversorgungen im Schutzgrad IP67 den direkten Einsatz als Plug&Play-Lösung vor Ort zu.

Die dezentrale Versorgung garantiert eine konstante DC-Spannung am Verbraucher ohne durch die bei einer zentralen Versorgung oft vorhandenen Spannungsabfälle aufgrund großer Leitungslängen. Eine flexible Nutzung modularer Strukturen wie in Clustern wird vereinfacht. Der Einsatz dezentraler Netzgeräte in IP67 direkt bei der zur versorgenden Applikation „on machine“ bietet dem Anwender deutliche Kostenvorteile durch nicht benötigte Schränke oder Gehäuse für die Installation und eine Reduzierung des Installation- und Verkabelungsaufwandes.

Durch die Kontaktierung der Primär- und Sekundärspannungen über vertauschungssicher ausgelegte gebräuchliche 7/8-Zoll-Rundsteckverbinder an vorkonfektionierten Anschlussleitungen mit Schutzgrad IP67 lassen sich diese Stromversorgungen einfach installieren oder austauschen. Über als Zubehör erhältliche IP67-T-Verteilerstücke lassen sich primär und sekundär verschiedene Netzstrukturen zum Anschluss mehrerer IP67-Netzgeräte bzw. beliebig vieler Verbraucher ausbilden.

Wahlweise kann die Ausgangspannung dieser Netzgeräte für dezentrale Versorgung mit einer Leistungsreserve in Form eines „Power Boosts“ oder als Stromquelle begrenzter Leistung „Limited Power Source“ ausgeführt werden. Der Power Boost garantiert das Starten kritischer Lasten wie beispielsweise Motoren oder das Auslösen von Schutzeinrichtung.

Als „Limited Power Source“ ausgelegte Netzteile sind zur Versorgung von Stromkreisen mit begrenzter Leistung vorgesehen. Komponenten, die an diesen Stromkreisen betrieben werden, lassen sich einfacher und günstiger, etwa durch Verzicht auf Brandschutzgehäuse, ausführen. Eine Ausgabe relevanter Parameter wie Betriebsstunden, Gerätetemperaturen und Lastprofilen der jeweiligen Stromversorgung an das übergeordnete System wird für zukünftige Stromversorgungsgenerationen zum Standard werden. Überlastung und Erreichen der Lebensdauergrenzen lassen sich damit im Vorfeld diagnostizieren. Intelligente Wartungskonzepte werden vereinfacht und kostspielige Ausfälle mit Anlagenstillstand vermieden.

Die Einhaltung des Schutzgrades IP67 bei Modulen kann man durch die Technologie des thermoselektiven Vakuumvergusses garantieren. Das Vergießen der kompletten Netzteilelektronik ermöglicht eine Komprimierung der Packungsdichte, verleiht Modulen eine extrem widerstandsfähige Kapselung und macht sie damit besonders belastbar und robust. Weiterer positiver Effekt neben einer deutlichen Erhöhung der Lebensdauer und Unempfindlichkeit gegen mechanischen Stress ist, dass die erhöhten Schutzart-Anforderungen nach IP67 erfüllt sind. Weitere schützende Maßnahmen gegen aggressive Umwelteinflüsse in rauen Umgebungen sind damit nicht mehr notwendig. Neben dem angesprochenen Einsatz in der Prozessautomation sieht MTM Power für Stromversorgungsmodule mit Schutzgrad IP67 gute Marktchancen auch in der Bahn- und Verkehrstechnik, in der der Signal- und Sicherheitstechnik sowie im Bereich der lebensmittelverarbeitenden Industrie.

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