Endlich ist es wieder soweit – in München hat die fünfte Jahreszeit begonnen: das Oktoberfest. Bis zu 6 Millionen Maß Bier werden jedes Jahr auf dem größten Volksfest der Welt getrunken. Damit das bayerische Nationalgetränk auch weiterhin in ausreichender Menge aus den Zapfhähnen sprudelt – bis zu 15 Liter pro Minute, also alle vier Sekunden ein Maßkrug – setzen drei der Hauptzelte auf eine Bierpipeline mit automatisierter Steuerungstechnik.
Über eine unterirdische Ringleitung kommt das Bier von den Tanks an die Zapfstellen. Zuverlässigkeit und ein hoher Durchlauf sind dabei besonders wichtig, denn an besucherstarken Tagen müssen die Schankkellner bis zu 70 000 Krüge füllen. Die zentrale Bierversorgung in den Zelten der Paulaner-Brauerei (Winzerer Fähndl, Bräurosl und Hacker-Zelt) wird mit Siemens-Software gesteuert. Diese ermöglicht die Kontrolle von Abverkauf und Durchlauf jederzeit – über Webbrowser, Tablet oder Smartphone.
Im Hacker-Zelt findet sich die Steuerung im klassischen Schaltschrank: eine SPS Simatic S7 300. Elf Zapfstellen werden hier über die 240 Meter lange Pipeline versorgt, die einen Meter unter der Erdoberfläche verläuft. Mit mehr als 25 cm pro Sekunde läuft das Bier durch die Pipeline hin zu den Schänken. Beim Zapfen ist es etwa 3 °C kalt, wenn es serviert wird hat es mindestens schon 6 °C.
An den Schänken zeigt ein Maß-O-Meter – ähnlich einem Tachometer – die genaue Geschwindigkeit des Bieres an. Auch Brauerei und Wirt werden von dem System über Fehlermeldungen und die Mengen des verkauften Bieres informiert. Wer sich jetzt vor Ort vom reibungslosen Ablauf überzeugen will: Die Wies'n ist noch bis 4. Oktober geöffnet, Bier steht in ausreichender Menge bereit!