Versorgungsunternehmen, die – anstatt moderne Smart Meter einzusetzen – über Netze mit veralteten Zählern verfügen, kommen nicht darum herum, regelmäßige Vor-Ort-Inspektionen durchzuführen, um den tatsächlichen Energieverbrauch an der jeweiligen Abnahmestelle zu messen. Dabei sind Techniker gefordert, Zählerstände aller Art zu erfassen – von Geräten mit klassisch analogen Zifferblättern bis hin zu solchen, die analoge und digitale Zählerstandanzeigen kombinieren.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Mitarbeitenden im Außendienst unter großem Druck stehen. Denn man erwartet von ihnen, dass sie die Zählerstände so schnell, fehlerfrei und effizient wie möglich erfassen. Eine Meter-Reading-Software, die auf einem mobilen Ablese-Scanner installiert ist, leistet dabei wertvolle Unterstützung.
Ableserelevante Informationen scannen und bearbeiten
Technologische Grundlage einer solchen Software ist Optical Character Recognition (OCR). Dank OCR ist es möglich, gescannte oder fotografierte Dokumente, Dateien und Bilder in durchsuchbare und vor allem bearbeitbare Äquivalente umzuwandeln. Das heißt: Die in der erfassten Datei enthaltenen Informationen, wie etwa Zählernummern und Zählerstände, lassen sich aus dem Bild oder Scan einfach herauskopieren, anstatt sie manuell abzutippen – was sehr zeitaufwendig und fehleranfällig ist.
Da sich die OCR-Technologie in bestehende Scan-Apps integrieren lässt, unterstützt sie Montage- und Ablesepersonal gleichermaßen: Techniker erfassen Informationen wie Zählernummer, Zählerstand oder auch den Barcode des Zählers einfach mit ihrem Smartphone. Weil das Scannen selbst bei verschmutzten oder teilweise verdeckten Messgeräteanzeigen und bei schwachem Licht funktioniert, gestalten Energieversorger die Inspektionen spürbar effizienter: Ihr Servicepersonal spart wertvolle Zeit. Zeit, die sonst für das manuelle Notieren der Stände angefallen wäre.
Intelligente Systemintegration für optimierte Prozesse
Neben der Zeitersparnis eröffnet das Abscannen der Zählerstände einen weiteren wichtigen Vorteil: Das Risiko für Übertragungs- und Lesefehler reduziert sich deutlich. Die Software übermittelt das Foto sowie andere relevante Kontextinformationen, beispielsweise zur Adresse, frei wählbar über WLAN, Bluetooth oder eine Programmierschnittstelle (Application Programming Interface, kurz: API) an die Backend-Systeme des Energieversorgers. Dort dienen die Daten nicht nur als Basis für die Abrechnung, sondern auch als digitale Dokumentation der Ablesung – was insbesondere für den Fall späterer Kontrollen sinnvoll ist.
Ein weiterer Pluspunkt: Durch die hochwertigen Bilder verringert sich sowohl die Anzahl der Rechnungsreklamationen und der damit verbundene Aufwand für Kund als auch – damit einhergehend – die Notwendigkeit, Sichtkontrollen vor Ort durchzuführen. Das kommt beiden – Energieversorgern und Verbrauchern – gleichermaßen zugute.
Kundenbindung mit Mehrwert via Smartphone
Weil eine sinnvoll strukturierte Meter-Reading-Software intuitiv zu benutzen ist, vereinfacht sie nicht nur den Ablesealltag der Mitarbeitenden von Versorgungsunternehmen, sondern erlaubt auch das Ablesen durch Verbraucher. Nachdem sie eine entsprechende E-Mail-Benachrichtigung ihres Versorgers erhalten haben, laden sie dessen App – mit dem integrierten Software Development Kit für mobiles Scannen – aus dem App Store oder per QR-Code herunter und installieren sie auf einem mobilen Endgerät.
Die eigentliche Nutzung ist denkbar einfach: Nutzer richten ihr Smartphone oder Tablet auf ihren Zähler und erfassen den Stand über die Kamera-Funktion ihres Devices. Damit ermöglicht die Software Kunden, ihren Verbrauch genauer im Blick zu behalten.
Je nach Aufbau der App bieten Versorger ihren Verbrauchern Analysen an, wodurch sie ihren aktuellen Zählerstand mit älteren vergleichen können. So gehen sie sicher, dass bei der Ablesung ihres Zählers keine Fehler unterlaufen sind. Das steigert die Zufriedenheit mit ihren Energieanbietern. Ein regelmäßiges Ablesen des Stands durch Kunden, monatlich oder gar wöchentlich, liefert dem Versorger zudem Informationen, durch die er künftigen Energiebedarf besser und somit wirtschaftlicher kalkulieren kann, wodurch sich wiederum ein höheres Einsparpotenzial erreichen lässt.
Der Einsatz der Scanning-Software in der Praxis
Wie die mobile Scanning-Software den Alltag im Unternehmen vereinfacht, weiß auch Thomas Hemmer, Geschäftsführer des Unternehmens co.met aus Saarbrücken: „Unser Montagepersonal setzt bei Aufträgen immer auf die OCR-Funktion. Dies erleichtert uns in vielen Bereichen die Arbeit und nicht zuletzt freuen sich die Kolleginnen und Kollegen in der Disposition. Da verwackelte Aufnahmen von der Software gar nicht erst akzeptiert werden, stehen uns für die Nachbearbeitung oder Rückfragen jederzeit qualitativ hochwertige Bilder zur Verfügung.“
Dadurch verringert sich im Unternehmen nicht nur der Zeitaufwand, um etwaige Reklamationen in Folge der Sichtablesung zu bearbeiten. Auch die Durchführung von Montageaufträgen gestaltet sich effizienter, da Techniker alte und neue Zählerstände miteinander vergleichen können. Zugleich beugen hochaufgelöste Aufnahmen etwaigen Ablesefehlern vor.
Zählerablesung per OCR gehört die Zukunft
Die Digitalisierung macht auch vor der Messwertbeschaffung nicht Halt. Immer mehr Energieanbieter implementieren eine mobile Scanning-Lösung in ihr Ablesemanagement. Und dafür gibt es gute Gründe: Die Meter-Reading-Technologie erleichtert den Alltag der Versorger zunehmend.
Als Software Development Kit lässt sie sich einfach in die bestehende Betriebssoftware integrieren und eröffnet die Möglichkeit, Zählerstände unkompliziert digital zu erfassen und deutlich sowie schnell zu überprüfen. Dabei können sich Anwender:innen auch darauf verlassen, dass der Energieversorger ihre sensiblen personenbezogenen Informationen DSGVO-konform verarbeitet. Damit hebt die OCR-Technologie die Qualität und Schnelligkeit der Zählerablesung auf die nächste Stufe.