Kommentar Digitalisierung? Aber sicher!

Carsten Brenner ist Leiter der Business Unit Automation bei R. Stahl. Vor seiner aktuellen Funktion leitete er verschiedene Entwicklungsprojekte und Entwicklungsteams, war verantwortlich für die Entwicklungsabteilungen Automation Interfaces und Beleuchtungstechnik.

Bild: R. Stahl
17.10.2019

Schlagworte wie Big Data, Digitalisierung und Industrie 4.0 sind in aller Munde. Digitalisierung ist allerdings kein Selbstzweck – sondern muss eine bessere Lösung für die Herausforderungen der Prozessindustrie bieten und in diesem speziellen Umfeld einsetzbar sein.

Carsten Brenner war mit diesem Beitrag im P&A-Kompendium 2019 als einer von 100 Machern der Prozessindustrie vertreten. Alle Beiträge des P&A-Kompendiums finden Sie in unserer Rubrik Menschen .

Die Prozessindustrie beschäftigt sich seit Jahren mit den Möglichkeiten digitaler Anlagenstrukturen. Das Ziel ist es, die Anlagen sicher und wirtschaftlich zu nutzen. Dazu müssen diese effizient errichtet und betrieben, stetig modernisiert sowie erweitert werden. Instandhaltungsmaßnahmen sollen geplant und mit minimalem Aufwand im laufenden Betrieb erfolgen.

Explosionsschutz soll Funktion nicht einschränken

Die Prozessindustrie gehört zu den Vorreitern beim Einsatz fortschrittlicher Technologien. Trotzdem sind die Betreiber gefordert, permanent weiter zu optimieren. Zukunftsweisend sind durchgängige, datentransparente Strukturen als Grundlage für die vertikale und horizontale Integration.

Als Technologieführer im Explosionsschutz sind wir bei R. Stahl seit über 90 Jahren weltweit bekannt. Wir definieren federführend die erforderlichen Technologien und Normen und sehen unsere Aufgabe darin, für die Anwender in diesem sensiblen Sicherheitsbereich die besten Lösungen zu realisieren.

Dabei soll der Explosionsschutz die Funktionalität möglichst nicht einschränken. Weil wir neben den aktuellen Automatisierungstechnologien alle Ex-Zündschutzarten beherrschen, sind wir in der Lage, die optimale Lösung für unsere Kunden zu generieren – ohne Kompromisse für die Anlagensicherheit.

Visualisierung im Ex-Bereich

Bereits vor über 30 Jahren haben wir die erste digitale Remote-I/O-Lösung für die Zone 1 entwickelt. Mit der vierten Generation IS1+ stellen wir aktuell die modernste und kosteneffizienteste Digitalisierungsplattform zur Verfügung.

Vorbeugende Diagnose, IP-Kommunikation, Redundanzlösungen, erweiterter Temperaturbereich sowie weitere Zukunftsfeatures sind bereits eingebaut – und das bei vollständiger Kompatibilität zur Vorgängergeneration. Mit dieser Philosophie konzipieren wir auch HMI- und Kameralösungen, denn Anwender wünschen sich, komplexe Maschinen, Anlagen und Prozesse vor Ort zu visualisieren.

Seit langem realisieren wir daher Operator Interfaces, Panel PCs und Thin Clients für den Ex-Bereich. Die aktuellen Geräte sind technologisch führend und auch die Software wird stetig weiterentwickelt. Die explosionsgeschützten Kamerasysteme verwirklichen wir als komplette Applikationslösung – plug and operate.

Unsere neue EXpressure-Technologie ermöglicht es, viele Einschränkungen des klassischen Explosionsschutzes zu umgehen. Denn die von uns entwickelte Druckentlastungstechnologie verspricht größere Volumina, ein geringeres Gewicht und reduzierte Life-Cycle-Kosten. Sie ist somit ideal geeignet, modernste digitale Industrieelektronik sofort auch im Ex-Feld verfügbar zu machen.

Auch in Zukunft mitgestalten

Die IP-Kommunikation wird als Kernelement jeglicher Digitalisierungslösung weiter bis in den kleinsten Winkel der Anlage vordringen – verdrahtet, drahtlos oder per Glasfaser. Wir haben heute schon die Lösungen! Und auch in Zukunft wollen wir mitgestalten.

Aus diesen Gründen engagiert sich R. Stahl aktiv in der Normung und bei Zukunftsthemen wie beispielsweise Ethernet-Advanced Physical Layer (Ethernet-APL), Namur Open Architecture (NOA) oder dem Open Process Automation Forum (OPAF).

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