Kontrolle von Schiffsverkehr Drohnen überwachen Emissionen in der Ostsee

In der Kampagne der EMSA messen Drohnen den Schwefelanteil in Abgasfahnen von Schiffen und leiten die Messergebnisse den Kontrollbehörden weiter, damit bei Verstöße gegen die Kraftstoffvorgaben sofort gehandelt werden kann.

Bild: iStock, Evgenii Kovalev
04.05.2022

Gemeinsam mit dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie führt die Europäische Seesicherheitsagentur (EMSA) Ende des Monats eine groß angelegte Drohnenmesskampagne durch. Während eines Zeitraums von drei Monaten misst eine Drohne den Schwefelanteil in Abgasfahnen von Schiffen auf der Ostsee, um Verstöße gegen die geltenden Grenzwerte feststellen zu können. Gleichzeitig werden Bilddaten zu Zwecken der Seevermessung erhoben.

Die Drohnen starten vom Bundeswehrstandort Staberhuk an der Ostküste Fehmarns und fliegen gezielt im Fehmarnbelt und in der Kadetrinne/Kadetrenden verkehrende Schiffe an, um deren Abgasfahne zu durchfliegen und mittels spezifischer Sensoren den Schwefelanteil im Schiffsabgas zu messen.

Auf diese Weise kann auf den Schwefelgehalt im Kraftstoff geschlossen werden, der im Emissionsüberwachungsgebiet Ostsee (SECA) einen Anteil von 0,10 Prozent im Kraftstoff nicht überschreiten darf.

Die Messergebnisse werden den Kontrollbehörden in sämtlichen europäischen Häfen über THETIS-EU, ein von der EMSA betriebenes Informationssystem, in Echtzeit zur Verfügung gestellt. Auf diese Weise können Schiffe in ihren nächsten Anlaufhäfen gezielt für Kontrollen ausgewählt und Proben des Kraftstoffs genommen werden. Können Verstöße gegen die strengen Kraftstoffvorgaben nachgewiesen werden, so drohen den Verantwortlichen hohe Strafen.

Auch Luftbildaufnahmen werden erhoben

Neben Schiffsabgasmessungen werden multispektrale Luftbildaufnahmen erhoben. Aus diesen Bilddaten können für Flachwasserbereiche Tiefenwerte abgeleitet werden. Gleichzeitig ist eine dreidimensionale Vermessung des Wasser-Land-Übergangs möglich. Im Rahmen der Drohnenmesskampagne wird untersucht, ob Luftbilddaten ergänzende Informationen für den Aufgabenbereich des BSH-Seevermessungsdienstes liefern können.

Betrieben werden die Drohnenflüge im Auftrag der EMSA durch die norwegische Firma Nordic Unmanned. Das Messsystem für die Emissionsmessungen wird durch das dänische Unternehmen Explicit ApS bereitgestellt, welches auch die Auswertung dieser Messungen durchführt.

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