Das Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme IMS hat die LiDAR-Technologie (Light Detection and Ranging) weiterentwickelt, die zusammen mit anderen Komponenten die Voraussetzung für das selbstständige Fahren schafft. LiDAR-Systeme senden gepulste Laserstrahlen, die an der Oberfläche von Objekten reflektiert werden. Mit Time-of-Flight-Kameras empfängt das LiDAR-Gerät die zurückgestreuten Signale: Anhand der Laufzeit, die das Licht zu den Objekten und zurück benötigt, werden Abstand, Position und Geschwindigkeit von Fahrzeugen, Radfahrern oder Passanten errechnet. So lassen sich Kollisionen vermeiden. Beim herkömmlichen LiDAR wird ein einziger Laserstrahl auf einen rotierenden Spiegel gelenkt, der so die Umgebung im 360°-Winkel erfasst.
Diese Spiegel sind aber sehr klobig und mechanisch fehleranfällig. Die Fraunhofer-Forscher verwenden daher sehr empfindliche Sensoren, die ohne rotierenden Spiegel auskommen. Sie erfassen mit einem einzigen Laserblitz die Umgebung des Fahrzeugs. Flash-LiDAR heißen die neuen Sensoren, die aus mehreren am IMS entwickelten Photodioden (Single-Photon Avalanche-Dioden, SPADs) bestehen. Die SPADs sind 100-mal empfindlicher als etwa die Photodioden in Smartphones. Vorteil gegenüber dem klassischen LiDAR-System: Der Sensor und die Auswerteelektronik sind auf nur einem Chip verbaut. Kfz-Hersteller können sie daher etwa hinter der Windschutzscheibe oder dem Scheinwerfer verbauen. Die ersten Systeme mit den neuen Sensoren sollen 2018 in Serie gehen.