Erst das Herz, nun die Haut: Das französische Start-up Poietis hat in den Vereinigten Staaten mit Poieskin das erste durch 3D-Bioprinting vollständig hergestellte Modell menschlicher Haut vorgestellt, das als Produkt vermarktet wird. Es richtet sich an den Markt von Kosmetiklaboren, die ihre neuen Produkte testen möchten.
Nichts mehr dem Zufall überlassen
Der 3D-Druck hat bereits die Industrie revolutioniert und könnte die Medizin in ein paar Jahrzehnten mit dem Druck ganzer Organe entscheidend verändern. Es war zwar bereits möglich, kleine Teile der Epidermis manuell herzustellen, indem Zellen mit der Pipette in Collagen eingebracht wurden. Die Ergebnisse dieses Ansatzes waren jedoch zufällig und die Generierung eines identischen und so komplexen Gewebes wie die Haut war nicht möglich.
Poietis wurde 2014 von Fabien Guillemot, Forscher am Inserm, und Bruno Brisson, Unternehmer im Bereich Biotechnologie, gegründet. Ziel war es, die Ergebnisse des Inserm in die Anwendung zu bringen. Das Unternehmen reichte daraufhin neue Patente ein und hat sich die Verbesserung dieser Technologie bis hin zur Entwicklung eines industriellen Verfahrens zum Ziel gesetzt.
Große Partner sind bereits an Bord
Zielgruppe für die 3D-Haut sind Kosmetikfirmen, die die Auswirkungen ihrer neuen Produkte auf die menschliche Haut testen müssen. Poietis hat bereits mit fünf Partnern zusammengearbeitet, darunter L'Oréal und BASF Beauty Care Solutions. Das Unternehmen hat bereits 2,5 Millionen Euro eingeworben und hofft in den nächsten Wochen auf neue Mittelbeschaffungen in Höhe von rund fünf Millionen Euro.