Früher haben Fluggäste den Piloten nach erfolgreicher Landung applaudiert - bald könnte dieser Beruf jedoch ausgedient haben. Airbus, eins der weltweit größten Flugzeug-Hersteller, will kleine Fluggeräte unbemannt fliegen und Passagiere befördern lassen - wie fliegende Taxis. Der Luftfahrtkonzern plant, einen Prototypen für ein autonomes fliegendes Taxi bis zum Ende des Jahres zu testen. Damit sollen sich Staus auf den Straßen vermeiden lassen, meint der Chef der Luftfahrt-Gruppe.
Flight-Sharing
Airbus hat im vergangenen Jahr eine Abteilung namens Urban Air Mobility gegründet, die Konzepte wie ein fliegendes Fahrzeug zum Transportieren von Personen erforscht oder eines im Hubschrauber-Stil, das gleich mehrere Passagiere kutschieren kann. Das Ziel ist, dass Menschen das Fahrzeug per App buchen - wie bei Car-Sharing-Systemen.
Auf in den Himmel
„Vor hundert Jahren ging der städtische Verkehr unter die Erde, jetzt haben wir die technologischen Möglichkeiten, über den Boden zu gehen“, erklärte Airbus-Chef Tom Enders auf der DLD-Konferenz für Digitaltechnologie in München und hoffte, dass Airbus ein Demonstrationsfahrzeug für Einzelpersonen bis zum Ende des Jahres fertigstellt.
„Wir sind in einer Experimentierphase, wir nehmen diese Entwicklung sehr ernst“, sagte er und fügte hinzu, dass Airbus erkannt habe, dass solche Technologien sauber sein müssten, um nicht weiterhin Städte zu verschmutzen. Den Himmel in Planungen mit einzuschließen könne ihm zufolge auch die Kosten für die Infrastruktur von Städten senken. „Mit dem Fliegen brauchen sie nicht Milliarden in Brücken und Straßen zu gießen“, erklärte Enders.
Airbus will ganz vorne dabei sein
Airbus möchte Enders zufolge eine Vorreiterrolle bei fliegenden Autos einnehmen. Das Unternehmen will mit diesem Schritt aber nicht nur ein neues Geschäftsfeld erschließen, sondern auch seine Stellung in bestehenden Branchen behaupten. „Wenn wir diese Entwicklungen ignorieren, werden wir aus wichtigen Geschäftsbereichen herausgeschoben werden“, erklärte Enders.