Die neuen Möglichkeiten, das Treibhausgas Kohlendioxid als Rohstoff in der Kunststoffherstellung zu nutzen, sind Thema während der UNO-Klimakonferenz. Entsprechende Aktivitäten in Industrie, Wissenschaft und Politik wurden am Rande des Pariser Gipfels von Climate-KIC vorgestellt, einer Initiative der Europäischen Union für Klima-Innovationen. Mit einem Vorzeigeprogramm namens enCO2re will sie dazu beitragen, in der Kunststoffindustrie das knapper werdende Erdöl teilweise durch CO2 zu ersetzen. Das Programm wird vom Werkstoffhersteller Covestro geführt. EnCO2re unterstützt technologische Innovationen - etwa die Möglichkeit, Kohlendioxid künftig auch zur Herstellung von Gummi und Kunstfasern einzusetzen. Weit fortgeschritten ist bereits ein von Covestro entwickeltes Verfahren, mit dem Klimagas einen Werkstoff für hochwertigen Schaumstoff herzustellen. Die Produktion im industriellen Maßstab soll 2016 beginnen.
Das Ziel von enCO2re ist es unter anderem, den Stellenwert des Themas in der Öffentlichkeit zu erhöhen. Zudem erkundet das Programm von Climate-KIC Wertschöpfungsketten, um CO2-Quellen und -Anbieter mit potenziellen Nutzern zusammenzubringen. Climate-KIC ist eine von mehreren sogenannten Wissens- und Innovationsgemeinschaften des Europäischen Innovations- und Technologieinstituts (EIT) und versteht sich als größte europäische Innovationsinitiative für Klimaschutz und Klimafolgenanpassung.