Am Beispiel der internen Lernfabrik im Werk zeigte der Vorstandsvorsitzende Dr. Claus Jessen, wie sich Produktionsmitarbeiter praxisnah qualifizieren können. „Bildung, Wissen und individuelles Lernen sind ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmenskultur von Festo“, betont Dr. Jessen. „Wir wollten diesen Aspekt unmittelbar in die Abläufe integrieren und haben deshalb zusammen mit Festo Didactic das innovative Konzept der Lernfabrik entwickelt.“
Auf 220 Quadratmetern bildet die Lernfabrik die Schnittstelle zwischen dem praktischen Lernen am Arbeitsplatz und den theoretischen Schulungen im zugehörigen Zentrum. Hier können sich Mitarbeiter je nach Bedarf und Wissensstand gezielt weiterbilden. „Es ist beeindruckend, wie Mitarbeiter nicht nur geschult werden und Lernmöglichkeiten jenseits der Ausbildungsberufe bekommen, sondern, wie die Organisation des Lernens in der Lernfabrik Teil des Arbeitsalltags wird“, schwärmt die Bundeskanzlerin. Neben dem Lernen steht auch das Vorausdenken im Mittelpunkt: Ideen zu Technik und Produkten fließen in die Ideenschmiede ein, wo im interdisziplinären Austausch zwischen den Mitarbeitern neue Konzepte entwickelt werden können.
Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu Industrie 4.0 neben intelligenten Anlagen und verbesserter Energieeffizienz ist die enge Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine, die im Produktionswerk von Festo in der Praxis gelebt wird: Ein flexibler Roboter unterstützt ohne Sicherheitskäfig die Mitarbeiter bei der Montage von Ventilen, insbesondere bei jenen Arbeiten, die seine menschlichen Kollegen aufgrund der Einseitigkeit körperlich belasten. Dieser Roboter stellt bei Festo den Prototypen für die direkte Mensch-Roboter-Kollaboration dar. „Weitere solche Roboter sind in den nächsten Jahren dort geplant, wo sie unseren Mitarbeitern eine Entlastung bieten können“, gibt Dr. Jessen einen Ausblick.
Eine weitere Unterstützung bieten die 20 Meter langen Montageautomaten, die an die Steuer- und Leitebene der Fabrik geknüpft sind und über 50 verschiedene Magnetventile in unterschiedlichen Größen vollautomatisch zusammenbauen. Dazu führt der Werksleiter Stefan Schwerdtle aus: „Unser Ziel ist es, künftig Maschinendaten über standardisierte Schnittstellen zentral zu erfassen und auszuwerten.“