A+F entwickelt und vertreibt seit mehr als 40 Jahren Lösungen für das Handling, Gruppieren und Verpacken unterschiedlichster Produkte, wie Becher, Schalen, Getränkekartons, Beutel und Flaschen. Das Maschinenportfolio deckt dabei die vollständige Wertschöpfungskette der Endverpackung ab. Zum Angebot zählen Verpackungsmaschinen, Palettieranlagen und Fördertechnik. „Die Maschinen von A+F zeichnen sich durch Flexibilität, hohe Produktivität und stufenlose Produktwechsel aus. Diese Eigenschaften sind für unsere Kunden besonders wichtig. Denn heute sind kurze Chargenwechsel mehr gefordert denn je. Zudem birgt der Wechselprozess von Produktformaten großes Einsparpotenzial. “, erläutert Joachim Bergmeyer, R&D Manager bei A+F.
Umrüstung von acht Maschinen
Innerhalb von einem Jahr hat A+F acht Maschinen auf eine automatische Verstellung umgerüstet. Das passende Positioniersystem liefert das Oberhausener Unternehmen Lenord+Bauer. Das Powerdrive-System besteht aus kompakten Stellantrieben und einer dezentralen Kommunikationseinheit, die das komplette Powermanagement der Stellantriebe regelt. Ein schleppkettentaugliches Hybridkabel vervollständigt das System. Das vorkonfektionierte Kabel mit beidseitigem Stecker vereinfacht die Anschlusstechnik und ermöglicht den Einbau via „Plug-and-Play“.
Fliegender Produktwechsel möglich
Abhängig vom Maschinentyp sind bis zu fünf Powerdrives im A+F Steigenaufrichter-MultiFormer verbaut. Diese Maschineneinheit regelt die sogenannte Tray-Formung. Je nach Gewicht und Abmessung der Produkte packt dieser Maschinentyp bis zu 40 Trays pro Minute. Der Formatbereich der Kartons ist flexibel. Daher fahren die Achsen für Höhe, Breite und Diagonale des Kartons nun automatisch auf die richtige Position. Dies ermöglicht Produktänderungen wie im fliegenden Wechsel.
Bislang setzte A+F steckbare Kurbeln und hydraulische Komponenten zur Verstellung ein. Die Umrüstung auf die Positionierung per Knopfdruck erfolgte, um Präzision und Prozesssicherheit zu gewährleisten. „Die Achsverstellung läuft dadurch bequem, schneller und zuverlässiger“, verspricht Bergmeyer. „Zuvor war eine Kontrolleinheit verbaut, die die korrekten Positionswerte überprüft hat. Die Kosten für die Kontrolleinheit können entfallen. Zudem nehmen die Stellantriebe die Einstellung direkt vor. Somit fallen die Kosten für die Antriebe kaum ins Gewicht.“
Für jede Anwendung die passende Lösung
In den bereits umgerüsteten Maschinen sitzen Stellantriebe in verschiedenen Varianten. Abhängig von dem verfügbaren Bauraum, der benötigten Schutzart und dem eingesetzten Steuerungssystem gibt es für jede Anwendung die passende Lösung.
„Für uns war die Bandbreite an verfügbaren Schnittstellen ein wichtiges Entscheidungskriterium“, berichtet Sascha Barkei, Manager Electrical Engineering bei Automation + Fördertechnik. „Wie in der Branche üblich, setzen wir verschiedene Steuerungssysteme ein und machen daher bei der Vielfalt der Schnittstellen keine Kompromisse. Bei Lenord+Bauer sind wir fündig geworden. Hier wurden auch unsere Anforderungen an die Schutzart erfüllt. Wahlweise sind Gehäuse aus Aluminium oder Edelstahl lieferbar. Da wir auch Maschinen für die Lebensmittelindustrie liefern, ist das ein wichtiger Aspekt.“
Return on Investment nach kurzer Zeit erreicht
Besonders hilfreich bei der Entscheidung, die Maschinen zu modernisieren, war der „Return-on-Investment-Kalkulator“ (RoI-Kalkulator) von Lenord+Bauer. Hier lässt sich anhand von nur wenigen Daten wie Anzahl der Formatwechsel pro Tag, Anzahl der zu verstellenden Achsen und Stillstandskosten konkret berechnen, nach wie vielen Produktionstagen sich die Investition in das Powerdrive-System amortisiert. Bei A+F zeigte sich, dass der Break-even-Point nach kurzer Zeit erreicht ist.
Durch die erhebliche Zeitersparnis bei der Umrüstung formatabhängiger Komponenten sinken die Rüstkosten deutlich. Zudem steigt die Verfügbarkeit der Maschinen. Wiederkehrende Formate werden in Rezepturen abgelegt und sind exakt reproduzierbar. Das sorgt für mehr Prozesssicherheit. Ausschuss durch Einstellfehler und lange Umrüstzeiten gehören somit zur Vergangenheit.
„Zuverlässigkeit und Kosten sind für unsere Kunden wichtige Aspekte. Mit dem Powerdrive-System haben wir eine Lösung, die beides unter einen Hut bringt“, sind Bergmeyer und Barkei überzeugt. Daher ist geplant, das automatische Positioniersystem von Lenord+Bauer als Standardoption in das Programm aufzunehmen. „Mit dem RoI-Kalkulator fällt es uns nun noch leichter, unsere Kunden davon zu überzeugen, dass die automatische Verstellung auch einen finanziellen Mehrwert bietet“, so Barkei.