Fachbeitrag Fremde Quellen nutzen

03.05.2012

Eine genaue Temperaturführung hat in der chemischen Reaktionstechnik meist maßgeblichen Einfluss auf Produktionsleistung und Qualität. Daher ist es wichtig, dass Temperiergeräte exakte Temperaturbedingungen schaffen - bei sehr großen Produktionsreaktoren unter zusätzlicher Nutzung von vorhandenen Energien.

Bei chemischen Produktionsprozessen steht eine hohe Selektivität zugunsten des Zielsubstrats in der Regel weit oben auf der Wunschliste. Da sich niedrige Temperaturen meist positiv darauf auswirken, werden heute zunehmend Tieftemperaturreaktionen angestrebt. Die dann geringeren Reaktionsgeschwindigkeiten führen aber wiederum zu längeren Produktionszeiten. Für Verfahrenstechniker gilt es deshalb, einen bestmöglichen Kompromiss zwischen Ausbeute, Qualität und Produktivität zu finden. Unabhängig vom eingesetzten Reaktorsystem spielt die richtige Temperatur dabei eine entscheidende Rolle; daher ist die Auswahl einer geeigneten Heiz- und Kühllösung signifikant. Die dynamischen Temperiersysteme der Unistat-Reihe gelten aufgrund ihrer thermodynamischen Eigenschaften als technologisch führend. Seit 1988 werden sie in enger Zusammenarbeit mit Verfahrensingenieuren aus Chemie- und Pharmaunternehmen kontinuierlich weiterentwickelt und an aktuelle Anforderungen angepasst. Zusätzlich trugen hunderte von Fallstudien, die gemeinsam mit Reaktorsystem-Herstellern entstanden sind, zu einer perfekten Abstimmung bei.Selbst bei schwierigen oder stark schwankenden Anlagenbedingungen zeigen die Geräte eine hervorragende Thermodynamik. Unistate überzeugen zudem mit weiteren Vorteilen: kurze Aufheiz- und Abkühlzeiten, große Temperaturbereiche ohne Flüssigkeitswechsel, exakte Temperaturen sowie eine hohe Stabilität und Reproduzierbarkeit im gesamten Temperierprozess und mehr Sicherheit für teure Glasreaktoren und die darin enthaltenen Substanzen. Neben den grundlegenden Leistungsdaten spielen in der Praxis die sekundären Eigenschaften eine entscheidende Rolle. Hohe Heiz- und Kälteleistungen beispielsweise sind wertlos, wenn die nur mäßige Förderleistung der Umwälzpumpe eine optimale Wärmeübertragung verhindert. Das Gesamtkonzept der Unistate berücksichtigt derartige Aspekte bis ins Detail. Huber-Temperiersysteme verfügen über zahlreiche Funktionen und Einstellmöglichkeiten, die eine sehr feine Abstimmung auf die jeweilige Anwendung zulassen. Dazu gehört die intelligente TAC-Temperaturregelung, welche die Regelstrecke kontinuierlich analysiert und die Regelparameter automatisch anpasst. Ein weiteres Ausstattungsdetail, das die Arbeit komfortabel und flexibel macht, ist das farbige Touchscreen-Display. Die Anzeige kann individuell konfiguriert werden und stellt alle wichtigen Parameter wie Soll-, Ist- und Grenzwerte grafisch dar. Zudem ermöglichen zahlreiche Datenschnittstellen eine einfache Fernsteuerung der Geräte beziehungsweise die Integration in Anlagen oder Prozessleitsysteme. Hohe Leistungsdaten, ausgefeilte Sicherheitseinrichtungen und eine umfangreiche Ausstattungsliste - was zunächst nach großer Kiste klingt, präsentiert sich als Gerät mit äußerst geringem Platzbedarf. Die Volumenkälteleistung nach DIN12876 belegt den geringen Raumbedarf der Unistate und sorgt für Temperiergeschwindigkeiten von mehreren hundert Kelvin pro Stunde. Mit den Serienmodellen können Forschungs- und Produktionsreaktoren bis ca. 1.000 l temperiert werden.

Vorhandene Energieressourcen nutzen

Die neue Hybrid-Technologie erweitert die Anwendungsmöglichkeiten auf sehr großvolumige Reaktionsgefäße. Realisierbar ist eine Temperierung von Reaktoren mit Füllvolumen von 10.000l und mehr. Unistat-Hybrid kombiniert dazu die Regelgenauigkeit mit der Power vorhandener Ressourcen, wie Dampf, Kühlwasser oder flüssigem Stickstoff. Durch die hybride Anbindung eines Unistaten lassen sich vorhandene Heiz- und Kühleinrichtungen kostengünstig modernisieren. Dabei übernimmt das Unistat-System die gesamte Temperaturregelung und steuert das Zusammenspiel der Energiequellen. In der Praxis bedeutet das ein schnelles Aufheizen von großvolumigen Reaktoren mit heißem Wasserdampf beziehungsweise ein rasches Abkühlen mit flüssigem Stickstoff oder Kühlwasser. Der Unistat sorgt dabei für eine exakt dosierte Energiezufuhr und übernimmt anschließend die präzise Feinregelung.

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