Verpackungstechnik Frische ist der Standard


Knackiger Inhalt, keine Chance für Mikroorganismen: Verpackungen mit Schutzgas erhöhen die Haltbarkeit.

11.09.2013

Frische Produkte mit zuverlässiger Haltbarkeitsangabe - das erwarten Verbraucher heute selbstverständlich. Verpackungslösungen sichern die Qualität, auch wenn weniger Konservierungsstoffe als früher verwendet werden. Fortschritte bringen unter anderem die Ultraschallsiegelung, Schutzatmosphären oder ausgeklügelte Vakuum- und Ventiltechnik.

Produktqualität war noch nie so präsent in den Köpfen der Verbraucher wie im Augenblick. Wenn nicht einwandfreie Produkte auf den Markt gelangen, kann dies zu einem erheblichen Imageverlust führen. Für Händler, Gastronomiebetriebe und Nahrungsmittelhersteller besteht zudem die Gefahr von Schadensersatzansprüchen, falls es wirklich zu Schädigungen kommt. Regelmäßig werden Konsumenten mit Lebensmittelskandalen konfrontiert, die den globalen Rückruf von Waren zur Folge haben. Darüber hinaus gewinnen veränderte Transportwege der Waren durch eine weiter fortschreitende Globalisierung an Bedeutung. Aber auch gesetzliche Vorgaben zur Qualitätssicherung und Lebensmittelsicherheit spielen eine wachsende Rolle. Und sie werden immer komplexer: beispielsweise die International Featured Standards zur Beurteilung der Qualität und Sicherheit von Nahrungsmitteln, welche die Vorgaben der Global Food Safety Initiative (GFSI) sowie die der Food and Drug Administration (FDA) umsetzen. Für Nahrungsmittelhersteller geht es also nicht nur um die freiwillige Umsetzung von Standards, sondern darum, Produkte mit hoher Qualität zu vermarkten und gleichzeitig die gesetzlichen �?nderungen einzuhalten. Eine wichtige Rolle spielt in diesem Zusammenhang die Haltbarkeit von Waren. Verpackungsmaschinenhersteller können mit ihren Lösungen auf verschiedene Weise zu einer Verbesserung der Haltbarkeit beitragen. So gibt es einerseits Methoden, die bereits während des Verpackungsprozesses die Produktqualität sichern. Andererseits trägt die richtige Verpackungslösung zu hoher Qualität und Produktschutz nach dem Verpackungsprozess bei.

Schonende Produktion - mikrobielle Risiken

Es ist allgemein bekannt, dass Mikroorganismen die Nahrungsmittelhygiene beeinträchtigen. Die mikrobiellen Risiken steigen, da beispielsweise vermehrt Nahrungsmittel gefordert werden, die schonend und ohne großen Hitzeeinfluss produziert werden, wie etwa Fertiggerichte. Hier können sich Mikroorganismen vermehren, da sie nicht durch Kochen abgetötet werden. Weiterhin bevorzugen Konsumenten heute Nahrungsmittel mit weniger Zucker, Salz und Fett sowie Produkte ohne Konservierungsstoffe. Dies birgt zusätzliche Risiken zum Verderb der Waren. Aus diesen Gründen ist Hygiene in allen Bereichen der Nahrungsmittelproduktion sehr wichtig - vom Material des Prozess- und Verpackungsequipments bis hin zur Reinigbarkeit der Anlagen. Die European Hygienic Engineering and Design Group (EHEDG), eine Expertengemeinschaft von Maschinen- und Komponentenherstellern, veröffentlicht regelmäßig Leitlinien, auf welche Weise hygienisches Design umgesetzt werden kann. Für eine Harmonisierung mit dem US-amerikanischen �?quivalent 3-A Sanitary Standards beraten sich beide Organisationen regelmäßig. Um den steigenden hygienischen Anforderungen Rechnung zu tragen, wird beispielsweise gefordert, dass auch Abfüllvorrichtungen für trockene Nahrungsmittel gut zu reinigen sind. Die Reinigbarkeit solcher Systeme sollte möglichst noch validierbar sein. Um den Schutz des Produkts während des Verpackungsprozesses zu gewährleisten, bieten Hersteller vielseitige Lösungen an, etwa unterschiedliche Siegeltechnologien wie Heiß-, Kalt- oder Ultraschallsiegelung. Hier ist insbesondere wichtig, dass die abgepackten Produkte entsprechend ihrer Eigenschaften gehandhabt werden. Ein Nachteil der heute oft eingesetzten Heißsiegelung ist der entstehende Wärmeeinfluss auf das Produkt. Die Ultraschalltechnologie bietet hier eindeutig einen Vorteil, da es sich hierbei um ein kaltes Siegelverfahren handelt. Der Einsatz von Ultraschallsiegeltechnologie ist auch eine Möglichkeit, den Produktverlust zu verringern und zugleich den Produktschutz zu bewahren. Treten zum Beispiel an der Siegelnaht Verunreinigungen auf, so besteht die Gefahr von Undichtigkeiten. Die durch Ultraschall erzeugten Schwingungen aber entfernen Produktrückstände aus dem Siegelbereich und ermöglichen so sicheres Fügen benetzter Flächen. Das Resultat ist eine dichte Packung. Damit ist die Ultraschallsiegeltechnologie eine Methode, bei der das Produkt während und nach dem Verpackungsprozess die Qualität beibehält und gleichzeitig das Produkt in der Verpackung schützt. Eine der effektivsten Methoden, um Lebensmittel haltbar zu machen, ist das Verpacken unter Schutzatmosphäre (MAP - Modified Atmosphere Packaging). Dabei wird die Luft aus der Verpackung entzogen und durch ein Gasgemisch ersetzt, welches auf das zu verpackende Produkt abgestimmt ist. Diese Art der Schutzverpackung verringert das Wachstum von Mikroorganismen. Die Verpackung unter Schutzgas verlängert die Produktqualität, ohne Geschmack, Qualität, Konsistenz oder Nährgehalt zu beeinträchtigen. Dank moderner Verpackungsmaschinen mit Vorrichtungen zur hermetischen Siegelung sowie der MAP-Technologie wird die Produktqualität erhalten, die Menge der zugegebenen Konservierungsstoffe verringert und die Haltbarkeit von Lebensmitteln verlängert. Damit wird die Reputation der Marke geschützt. Dies erhöht die Kundenbindung und bietet ein höheres Umsatzpotenzial. Nach dem Verpackungsprozess sollen Nahrungsmittel lange haltbar bleiben. Abhängig von den Produkteigenschaften, ist es erforderlich, diese vor Sauerstoff, Wasser oder Licht zu schützen. Die Wahl der richtigen Packstoffe je nach Schutzanforderungen ist daher entscheidend. Bei lichtempfindlichen Gütern helfen möglichst lichtundurchlässige Packstoffe wie beispielsweise Verbundpackstoffe mit UV-Barriere oder gefärbtes Glas. Für wasserempfindliche Produkte empfehlen sich in den Packstoff eingesetzte Wasserdampfbarrieren, wie AI-Metallisierung, Polyethylen oder Polypropylen. Sauerstoffempfindliche Produkte werden durch Packstoffe wie Aluminium vor eindringendem Sauerstoff geschützt. Für jeden Anwendungsfall muss also das richtige Material gesucht werden.

Barrieren gegen Wasserdampf oder Sauerstoff

Aber oft ist der schädigende Sauerstoff bereits im Produkt und in der Packung enthalten. Hier gibt es unterschiedliche Verfahren, um den Sauerstoff zu entfernen oder fernzuhalten. Dazu gehören: vacufin, bei dem ein definiertes Vakuum in der Packung erzeugt wird, neutrafill, bei dem das Produkt mit einem Schutzgas versehen wird, oder neutravac, einer Kombination beider Verfahren. Neben diesen Verfahren darf aber eine Besonderheit nicht vergessen werden. Hierbei handelt es sich um sogenannte Aromafin-Ventile, die auf der Packungen aufgebracht sind. Sie verhindern einerseits den Zutritt des schädigenden Sauerstoffs. Andererseits ermöglichen sie durchaus, dass Röstgase, die im Kaffee vorhanden sind, entweichen. Eine ideale Methode also, um die Qualität zu erhalten. Nahrungsmittelhersteller haben unterschiedliche Möglichkeiten, Produktqualität und -schutz auf einem hohen Niveau umzusetzen. Der richtige Verpackungsprozess und die richtige Verpackungslösung sind der Schlüssel, um Produktqualität und -schutz während des gesamten Warenstroms zu sichern. Verpackungsmaschinenhersteller unterstützen hierbei und arbeiten auch in Zukunft an neuen Methoden, um weiter führenden Anforderungen zu genügen.

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