Die im Sommer 2024 durchgeführte Studie von Inform befragte insgesamt 130 Mitarbeitende und Führungskräfte aus dem Logistik- und Supply Chain Management Bereich von Unternehmen unterschiedlicher Branchen. Eine erste Einschätzung der Teilnehmenden zeigt: Das Interesse an generativer KI ist groß. Fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent) gibt an, dass die Technologie ihr Interesse weckt, trotz möglicher Risiken. 23 Prozent der Teilnehmenden sind neugierig, möchten jedoch noch keine abschließende Bewertung abgeben und warten auf weitere Entwicklungen. 18 Prozent sind hingegen von den Möglichkeiten der generativen KI begeistert und sehen darin erhebliches Potenzial.
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Stand der Implementierung variiert
Obwohl das Interesse an generativer KI hoch ist, setzen sie lediglich 16 Prozent der befragten Unternehmen bereits in ihren Logistikprozessen ein. Dabei nutzen die Unternehmen generative KI vor allem in der Datenanalyse (57 Prozent), gefolgt von der Automatisierung von Prozessen (43 Prozent) und als persönliche Assistenten für Mitarbeitende (33 Prozent). Der Stand der Implementierung variiert dabei: 43 Prozent der Teilnehmenden befinden sich aktuell in der Implementierungsphase, in der erste Projekte umgesetzt und Prozesse angepasst wurden. 24 Prozent sind noch in der Findungsphase ohne konkrete Pläne, während 19 Prozent bereits in der Optimierungsphase arbeiten, um ihre KI-Anwendungen zu verfeinern und zu skalieren. Die wichtigsten Treiber für die Einführung sind für die meisten Unternehmen die Steigerung der Effizienz von Systemen, Prozessen und Abläufen (86 Prozent) sowie die Senkung der Betriebskosten (71 Prozent) und die Steigerung von Umsatz und Rentabilität (29 Prozent).
Unter den befragten Unternehmen, die generative KI bisher noch nicht einsetzen, gibt es unterschiedliche Ansichten zum Handlungsbedarf. Während 35 Prozent derzeit die Möglichkeiten prüfen und mittelfristig eine Implementierung planen, sehen fast ebenso viele (31 Prozent) momentan kaum Bedarf und lediglich begrenzte Anwendungsmöglichkeiten für ihr Unternehmen. 22 Prozent geben sogar an, dass aktuell keine Ressourcen oder Prioritäten für die Implementierung zur Verfügung stehen. Dies könnte womöglich an den vielen Hindernissen liegen, die den Unternehmen noch im Weg stehen: Besonders die Integration in bestehende Systeme und unzureichende Datenqualität stellen für 38 Prozent der Befragten große Herausforderungen dar, gefolgt von Datenschutz- und Sicherheitsbedenken (35 Prozent) und einem Mangel an Zeit für umfangreiche Implementierungsprojekte (33 Prozent).
Datenqualität als Erfolgsfaktor für KI-Integration
Zuletzt wurden die Teilnehmenden gebeten, die drei wichtigsten Faktoren für die erfolgreiche Einführung, kontinuierliche Nutzung und umfassende Akzeptanz von KI innerhalb ihrer Organisation zu benennen und zu priorisieren. Auch wenn die Einschätzungen der Teilnehmenden hier teilweise stark variieren, sieht die Mehrheit der Befragten hochwertige und zuverlässige Daten als das entscheidende Element an erster Stelle. Auf den folgenden Plätzen rangieren die Akzeptanz durch Führungskräfte, die als zweitwichtigstes Kriterium gilt, sowie die Akzeptanz der Mitarbeitenden als drittwichtigstes Kriterium.
„Es ist durchaus berechtigt, dass neue Technologien und die damit verbundenen Veränderungen Respekt und zunächst auch Zurückhaltung hervorrufen“, schätzt Ulf König, Leiter Business Development bei Inform und Sprecher der Studie, die Ergebnisse ein. „Die noch geringe Verbreitung muss nicht zwangsläufig ein Zeichen dafür sein, dass es sich bei generativer KI um einen kurzfristigen Hype handelt. Es könnte vielmehr darauf hindeuten, dass es noch mehr Zeit braucht, um die Technologie umfassend zu integrieren und zu skalieren. Es gibt derzeit bereits viele interessante Anwendungsfälle, gerade im Bereich der intelligenten Prozessoptimierung. Es lohnt sich daher, die Potenziale der generativen KI für die Logistik zu nutzen und sich so ein Stück weit flexibler für die Zukunft aufzustellen.“
Für die diesjährige Studie befragte Inform in Zusammenarbeit mit der Fachzeitschrift Logistik heute 130 Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen Logistik und Supply Chain Management von Unternehmen unterschiedlicher Branchen. Etwas mehr als die Hälfte (58 Prozent) der Befragten stammen aus produzierenden Industrien wie dem Maschinen- und Anlagenbau, der Automobil-, Baustoff-, Chemie-, Pharma-, Konsumgüter-, Lebensmittel- und Stahlindustrie sowie sonstigen Erzeugnissen. 22 Prozent beziehungsweise 12 Prozent gehören dem Handel oder sonstigen Branchen an. Im Transport- und Speditionswesen arbeiten rund 9 Prozent. Die befragten Unternehmen haben zu 99 Prozent ihren Hauptsitz in DACH und beschäftigen mehr als 100 Mitarbeitende (acht Prozent), 500 (27 Prozent), 1.000 (15 Prozent), 5.000 (20 Prozent) oder mehr als 5.000 Mitarbeitende (30 Prozent).