Seit über 100 Jahren prägen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor jetzt schon unser Straßenbild. Geht es nach der Ingenieurin Celine Geiger, ist der klassische Benziner damit reif fürs Museum. Um das wachsende Rohstoff- und Klimaproblem zu lösen, reicht es nicht aus, das Auto einfach nur weiterzuentwickeln, man muss es neu erfinden. Als Celine Geiger vor zwei Jahren das Angebot bekam, beim Elektromobilitäts-Pionier Tesla im Silicon Valley zu arbeiten, musste sie nicht lange überlegen. Als Zuverlässigkeitsingenieurin sorgt sie jetzt mit der Entwicklung von Tests und Analyseverfahren dafür, dass die Bauteile in Elektroautos mindestens genauso sicher und zuverlässig sind wie die ihrer benzindurstigen Vorgänger. Der VDI stellt ihre Geschichte im Rahmen der Image-Kampagne für Ingenieurinnen und Ingenieure als Videoclip auf www.ingenieurgeschichten.vdi.de vor. Der Verband will mit seiner Kampagne „Ingenieurgeschichten“ die vielen großen und kleinen Innovationen der Ingenieurinnen und Ingenieure auch Menschen außerhalb der Technik-Community bekannt machen. Und wer könnte besser für den Berufsstand sprechen, als Ingenieurinnen und Ingenieure selbst? Den Einreichern bringt die Bewerbung persönlich vor allem eins: Wahrnehmung für ihre Arbeit. Denn ausgewählte Geschichten werden jeweils der Mittelpunkt eines professionell produzierten Videos oder einer Fotoreportage, die vom VDI vermarktet wird. Das schafft Sichtbarkeit – sowohl für die ausgewählten Ingenieurinnen und Ingenieure als auch für deren Umfeld. Im November 2015 findet die nächste Jurysitzung statt – Zeit genug also, sich mit der eigenen Ingenieurgeschichte zu bewerben oder Freunde und Bekannte vorzuschlagen auf www.ingenieurgeschichten.vdi.de
Das heimische Stuttgart gegen das ferne Kalifornien zu tauschen, war für Celine Geiger die Erfüllung eines Traums. Schon während ihres Maschinenbau-Studiums wuchs die Begeisterung für die Elektromobilität. Eine Begeisterung, mit der sie bei Tesla nicht alleine ist. „Im Silicon Valley sind alle kleine Weltverbesserer. Die Motivation ist, etwas zu verändern und zu bewegen. Für mich war klar: Ich will umweltfreundliche Fahrzeuge entwickeln“, sagt Celine Geiger. Auch sonst ticken die Uhren in Kalifornien ein wenig anders. „Die Entwicklungszyklen sind schneller, Produkte kommen schneller auf den Markt und dementsprechend muss man ganz anders an viele Sachen herangehen.“
Schon als Kind hatte Celine Geiger ein Faible für Technik. Alles, was sich in irgendeiner Weise zusammenbauen ließ, war spannend: von Lego bis hin zu den Bausätzen in Überraschungseiern. Den Ingenieur zeichnet für sie neben dem Basteltrieb aber noch eine andere Qualität aus: „Die Begeisterung, Probleme lösen zu wollen und innovativ zu sein.“ Gerade im Bereich E-Fahrzeuge sieht Celine Geiger noch eine große Spielwiese. Das Potenzial ist noch lange nicht ausgereizt. Fossile Brennstoffe haben für sie hingegen ausgesorgt. Nicht nur, dass CO2 freigesetzt wird und zur Klimaerwärmung beiträgt, auch in Sachen Effizienz sind sie nicht mehr zeitgemäß: „Fossile Brennstoffe sind in Pflanzen gespeicherte Sonnenenergie, die man durch Verbrennungsmotoren zugänglich macht, die wiederum die komplette Energie nicht nutzen können. Viel umweltfreundlicher ist es, Sonnen- und Windenergie einfach direkt zu nutzen.“ Solche neuen Gedanken anzustoßen und für andere Sichtweisen zu sorgen, treibt Celine Geiger bei ihrer Arbeit an.