Die Juwi-Gruppe hat nahe der Gemeinde Kröppen, südwestlich von Pirmasens, das mit 241 m höchste Windrad in Rheinland-Pfalz in Betrieb genommen. Die Anlage des dänischen Herstellers Vestas verfügt über eine Leistung von 4,2 MW. Das zweite Windrad des Typs V-150 misst 220 m. Der Windpark unweit der französischen Grenze trägt mit einer Stromproduktion von 23,5 Millionen Kilowattstunden pro Jahr zur klimafreundlichen Energieversorgung der Region bei.
„Wir sind schon ein wenig stolz, dass wir jetzt das größte Windrad in Rheinland-Pfalz bei uns in der Gemeinde stehen haben, und freuen uns natürlich auch, dass wir als Gemeinde auch von den Einnahmen profitieren werden“, sagt Kröppens Ortsbürgermeister Steffen Schwarz. Ganz besonders freue ihn, das Projekt im Gedenken an seinen Vater umgesetzt zu sehen. Ottmar Schwarz hatte das Projekt als damaliger Ortsbürgermeister initiiert. Er war überraschend im September 2015 verstorben.
Anwohner zeigten großes Interesse
Die Planung für den kleinen Windpark mit großen Anlagen hatte Juwi im Jahr 2013 begonnen und dann in enger Abstimmung mit der Gemeinde Kröppen bis zur Genehmigung vorangetrieben. Im März 2020 konnte mit dem Bau der beiden Anlagen begonnen werden. Vor allem in der Bauphase im Juni und Juli begleiteten Anwohner das Projekt mit großem Interesse.
„Für uns ist der Windpark Kröppen ein tolles Projekt, gerade weil vor Ort so viele interessierte Bürgerinnen und Bürger mitgefiebert haben“, berichtet Projektleiter Sebastian Weber. Nach der nun erfolgten Inbetriebnahme wird sich zukünftig die Juwi Operations & Maintenance um die Betriebsführung des Windparks kümmern.
Ausgleichsmaßnahmen für den Naturschutz
Die Rekord-Anlage wurde in einem Waldstück auf dem Steinberg errichtet, während die zweite Anlage in einigen hundert Metern Entfernung auf einer Acker- und Grünlandfläche steht. Das höhere der beiden Windräder hat eine Nabenhöhe von 166 m, die Rotorblätter sind 75 m lang. Die gesamte Anlage wiegt rund 770 t.
Als Ausgleich für den Eingriff in den Naturhaushalt werden 20 Bäume für Fledermäuse dauerhaft unter Schutz gestellt. Die Wildkatze erhält fünf Geheckplätze, und im Stausteiner Wald wird ein Nadelbaumbestand in einen Laubwald umgewandelt.
Zusätzlich soll die Stiftung Natur und Umwelt des Landes Rheinland-Pfalz eine Ersatzgeldzahlung erhalten. Diese Mittel können von den örtlichen Naturschutzbehörden für weitere Maßnahmen beantragt werden.