In der Großprüfanlage werden künftig Blattlager mit Durchmessern bis zu fünf Metern – wie sie für 10 MW-Windenergieanlagen der nächsten Generation zum Einsatz kommen sollen – dauerhaft unter realistischen Betriebsbedingungen getestet. Die Industrie hat großes Interesse an verkürzten Testzeiten für diese wichtige Komponente einer modernen Windenergieanlage, um die Ausfallsicherheit zu steigern und die Energieentstehungskosten zu senken. Das Fraunhofer IWES wird Betreiber des Prüfstandes sein und die Infrastruktur gemeinsam mit dem CC4E für anwendungsorientierte Forschung nutzen.
Neue Kooperationspartner im Bereich Windenergie
Die Windenergieunternehmen der Metropolregion Hamburg, wie Nordex, Siemens Windpower, Senvion oder Suzlon, erhalten durch die Anbindung an das Fraunhofer IWES und weitere Kooperationspartner des Forschungsverbundes Windenergie direkten Zugang zu einer Forschungs- und Testinfrastruktur und den fachlichen Kompetenzen von 600 hochqualifizierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus ganz Norddeutschland. Mit dem CC4E der HAW Hamburg und dessen Forschungskompetenzen bieten sich gute Potentiale der Zusammenarbeit.
Prof. Dr.-Ing. Andreas Reuter, Institutsleiter Fraunhofer IWES: „Wesentliches Merkmal des Großlager-Prüfstandes wird die realitätsgetreue Anbindung sehr großer Blattlager sein. Hierzu werden die erforderlichen Eigenschaften von Rotorblatt und Nabe nachgebildet. Mithilfe von Methoden zur beschleunigten Prüfung sollen dann die Lasten aus 20 Jahren Betriebsdauer innerhalb weniger Monate Testdauer aufgebracht werden und zusammen mit den Ergebnissen zu Alterung und Verschleiß die Auslegungsmethoden verbessern."
Geplante Eröffnung im Juni 2018
Der Neubau wird auf einem stadteigenen, insgesamt 2.143 m² großen Grundstück neben dem Technologiezentrum in Hamburg-Bergedorf errichtet. Gebaut werden die Halle und die dazugehörigen Büroflächen von der Sprinkenhof GmbH. Die Halle und die Büroflächen werden Anfang März 2018 fertig sein. Im Anschluss wird das Prüfstandfundament gebaut. Die Übergabe an das Fraunhofer Institut ist für Juni 2018 geplant.