Risiken für Einsatzkräfte minimieren Harmloses Pulver? System zur Erkennung von Explosivstoffen

Das EU-Projekt TeamUP arbeitet an einem Gerät für Einsatzkräfte, um das Risiko durch unbekannte Gefahrstoffe zu minimieren.

Bild: DALL·E, publish-industry
22.04.2024

Rettungs- und Feuerwehrkräfte setzen sich bei Einsätzen immer wieder unbekannten Substanzen aus - ein Forschungsteam will die Risiken jetzt minimieren. Im EU-Projekt TeamUP unterstützen Forscherinnen und Forscher aus 23 europäischen Institutionen Einsatzkräfte bei der Abwehr von Gefahren durch chemische, biologische, radiologische, nukleare und explosive Stoffe (CBRN-E).

Wenn Feuerwehrleute oder Rettungssanitäter zu einem Einsatz gerufen werden, zählt meist jede Sekunde. Nicht selten ist die Entscheidung, etwa eine brennende Werkstatt zu betreten, um eine vermisste Person zu suchen, mit einem hohen Risiko verbunden, zum Beispiel durch wenn dort unbekannte Substanzen aufgefunden werden.

Gefahren für First Responder minimieren

Harmloses Pulver oder Explosivstoff? Die richtige Einschätzung muss schnell und fundiert getroffen werden, um Gefahren sowohl für die sogenannten First Responder wie Betroffene und Bevölkerung zu minimieren.

Teil des Projektteams für TeamUP ist das Institut für Sicherheitsforschung der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS), das auf die Erkennung von Explosivstoffen spezialisiert ist.

Ein Forschungsteam der H-BRS arbeitet an einer Minimierung dieses Risikos. Die Wissenschaftler des Instituts für Sicherheitsforschung (ISF) entwickeln ein Gerät, mit dem es in Zukunft möglich sein soll, eine Probe zu entnehmen und einschätzen zu können, ob eine Substanz explosiv sein kann oder nicht.

Schnelle und fundierte Risikoeinschätzung

Konkret sollen vor allem sogenannte First Responder von dieser technischen Lösung profitieren. Hierbei handelt es sich zum Beispiel um Einheiten der Feuerwehr oder von örtlichen Hilfsorganisationen, die zumeist bei Notfällen als Erste vor Ort sind.

„Unser Ziel ist es, Einsatzkräfte ohne besondere Ausbildung oder Vorkenntnisse in die Lage zu versetzen, in einer Einsatzsituation schnell eine fundierte Risikoeinschätzung vornehmen zu können“, sagt Professor Peter Kaul, Leiter des Projekts TeamUP an der H-BRS.

Bis zum Projekteende in drei Jahren wollen die Forscherinnen und Forscher einen praxistauglichen Prototyp entwickeln und ihn in Zusammenarbeit mit Einsatzkräften in Übungsszenarien testen. Mit der H-BRS arbeiten 22 weitere europäische Partner im Projekt an aufeinander abgestimmten Lösungen für den Umgang mit CBRN-E-Szenarien.

Weitere Ziele des Projekt TeamUP

Neben der Entwicklung technischer Systeme zur Erkennung und Überwachung von Gefahrenstoffen soll auch Technik zur Überwachung des Gesundheitszustandes von Einsatzkräften entwickelt und getestet werden.

Darüber hinaus wird TeamUP verbesserte Verfahren zur Einschätzung der Schwere von Verletzungen und zur Dekontamination von Personen sowie zur digitalen Vernetzung und Koordination von Einsatzplanung und Durchführung entwickeln. Zudem möchte das Projektteam dazu beitragen, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren und unsere Gesellschaft resilienter zu machen.

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