Vereinfacht gesagt, ist ein Quantencomputer ein unmittelbar mit den Gesetzen der Quantenphysik operierender Rechner. Anders als aktuelle Computer arbeitet er nicht nur in einem binären Zahlensystem, also nicht nur mit 0 oder 1, sondern kennt weitere Zustände, die sogenannten Superpositionen. Diese Zwischenzustände lassen sich mit klassischen Rechnern nicht darstellen und erweitern die Rechenmöglichkeiten des Computers enorm. Dadurch könnten manche komplexe Berechnungen in Geschwindigkeiten ausgeführt werden, die bisher undenkbar sind. Mit dem 72‑Qubit-Chip Bristlecone hat Google gerade den Quantencomputer mit der höchsten Anzahl an Quantenbits gebaut. Qubits sind die kleinstmögliche Speichereinheit und dienen als Maß für die Leistungsfähigkeit von Quantencomputern. Googles Quantencomputer macht sich nun Daimler zunutze, um erste Erfahrungen beim Einsatz solcher Systeme im Automobilbereich zu sammeln. Nebenstehend ist eine aktuelle Version eines Quantencomputers zu sehen, mit Tieftemperatur-, Abschirmungs- und Verbindungseinrichtungen.
Daimler und Google kooperieren
„Quantencomputing hat das Potential, die gesamte IT-Branche zu revolutionieren – und damit auch alle anderen Industriebereiche. Noch befindet sich diese Technologie im frühen Forschungs- und Entwicklungsstadium – aber die Möglichkeiten sind enorm. Wir wollen frühzeitig Erfahrungen mit dieser neuen Technologie sammeln. Daher bringen wir in die Forschungskooperationen konkrete Use Cases aus dem Automobil- und Mobilitätsbereich ein“, erklärt Daimler CIO Jan Brecht.