Die Anforderungen der Kunden sind vielfältig. Bei Spezifikationen, Konstruktionen, Rohrklassen und Werkstoffen sind maßgeschneiderte Lösungen gefragt. „Doch in vielen Betrieben sind weder die entsprechenden Fachkräfte vorhanden, noch gibt es eine durchgehende, geschweige denn eigene Werknormung oder eine entsprechende digitale Dokumentation“, so die Erfahrung von Werner Bayerl, Abteilungsleiter der Infraserv Gendorf Technik (ISGT).
Sein Expertenteam soll diese Lücke schließen. Neben langjähriger Erfahrung im Anlagenbau bringt es fachspezifisches Wissen über nationale und internationale Regelwerke (DIN EN, DIN EN ISO, ANSI/ASME, GOST et cetera) sowie über Rohrleitungsmanagementsysteme mit. Allein durch die Betreuung der Standortunternehmen im Chemiepark Gendorf gehören neben vielfältigen Fluiden und Werkstoffen auch Drücke und Temperaturen sowie weitere unterschiedliche Problemstellungen und Lösungen zum Tagesgeschäft. Hinzu kommen international tätige Unternehmen aus den Bereichen Bergbau und Petrochemie.
Kostenreduktion durch Vereinfachung
„Unsere Kunden bekommen sämtliche Serviceleistungen sowie die komplette Dokumentation aus einer Hand: Neuerstellung, Migration aus vorhandenen EDV- und CAD-Systemen, Berechnung und Auslegung, Prüfung der Bauteile und Rohrklassen sowie Pflege, Verwaltung und Aktualisierung der Daten“, so Bayerl. Dass sich der Service rechnet, ergibt sich häufig bereits aus einer detaillierten Analyse vorhandener Rohrklassen, die vielfältige Möglichkeiten zur Vereinfachung, Harmonisierung und Kostenreduzierung liefert. Ein weiterer Vorteil für die Kunden: Die ISGT betreut nicht nur Projekte, sie verfügt auch über eine eigene Rohrleitungsfertigung.
Diese Expertise ist auch bei externen Kunden gefragt. Derzeit aktualisiert das Team unter anderem im Büro am Standort Industriepark Höchst für einen Zusammenschluss von Industriekunden (Partnerring) 46 Rohrklassen von Regelwerk AD2000/PAS1057 auf DIN 21057. Hier geht es in erster Linie um die Aufarbeitung historischer Altlasten von Rohrklassen und Spezifikationen nach den aktuellen Normen- und Regelwerken. „Künftig können Kunden und Fertiger mit der gleichen Datenbasis arbeiten. Das gewährleistet die Durchgängigkeit der digitalen Kette und sorgt für Effizienz und Zuverlässigkeit“, erklärt Bayerl.
Einbindung in die eigene IT-Landschaft
Mittels SmartPlant Reference Data (SPRD) können die Daten in kundeneigene IT-Landschaften nach einem sogenannten Customizing Service eingebunden werden. „Die vorkonfigurierten Lösungen entsprechen dabei der Best Practice und ermöglichen eine zügige Umsetzung und zuverlässige Materialwirtschaft“, erläutert Bayerl. Ein fehleranfälliger, zeitraubender manueller Datentransfer zwischen Kunden, Rohrleitungsingenieuren und Konstruktionsteams entfällt. Mit eigenen IT-Services kann Infraserv auch Cloud-Lösungen in der Server-Umgebung am Standort Gendorf anbieten, sodass Kunden von Drittanbietern keine zusätzlichen Leistungen einkaufen müssen.
Durch die agile Arbeitsweise bestimmt der Kunde die Priorisierung einzelner Aufgaben mit: „Unser Ziel sind kurze, effiziente Absprachen statt stundenlanger Meetings“, betont Bayerl. Kunden profitieren darüber hinaus von der Mitarbeit des Infraserv-Technikteams in fachspezifischen Arbeitsgruppen, in denen unter anderem DIN-Normen für Rohrleitungen und Dampfkesselanlagen, Dokumenten und Kennzeichnungspflichten thematisiert werden.