Wasser umweltfreundlich filtern Ionen effizient mithilfe von Nanomembran filtern

Filter spielen in vielen Bereichen des Lebens eine wichtige Rolle - vom Kaffeefilter bis zur Reinigung von Flüssigkeiten.

Bild: publish-industry, DALL·E
01.10.2024

Filter sind in vielen Bereichen des täglichen Lebens von großer Bedeutung - sei es bei der Kaffeezubereitung oder bei der Reinigung von Flüssigkeiten. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Polymerforschung haben nun einen Filter aus einem neuartigen, muschelähnlichen Material entwickelt. Der nur 20 nm dünne Filter kann Ionen und Moleküle hocheffizient trennen.

Jeder kennt es aus Kindertagen im Sandkasten: Sand wird mit einem Sieb gefiltert. Größere Steine bleiben dabei hängen, während feiner Sand durch das Sieb fallen kann. Das gleiche Prinzip wird bei der Kaffeezubereitung angewendet: Wasser und Aromastoffe können ungehindert passieren, während das feinkörnige Kaffeepulver am Kaffeefilter hängen bleibt. Für die Reinigung oder Trennung von chemischen Stoffen – zum Beispiel Farbstoffen in Wasser oder verschiedenen geladenen Atomen, so genannten Ionen – reicht das reine Filtern nach Größe jedoch nicht aus. Es sind trickreichere Methoden erforderlich, um zum Beispiel verschiedene Ionen ähnlicher Größe voneinander zu trennen.

Trennprozesse mit Zellmembran

In biologischen Systemen können Zellmembranen solche Trennprozesse bereits realisieren, indem in den dünnen „Poren“ des Siebes zusätzliche chemische Prozesse stattfinden. In künstlich hergestellten Sieben ist dies jedoch nach wie vor eine große Herausforderung. Wissenschaftler um Gruppenleiter Christopher Synatschke aus dem Arbeitskreis „Synthese von Makromolekülen“, geleitet von Direktorin Tanja Weil, ist es nun gelungen, eine nur 20 nm – also 20 millionstel Millimeter – dicke Membran herzustellen, die effizient verschiedene Ionenarten oder auch ein Farbstoffgemisch trennen kann. Die Membran besteht aus einem Material, das einem Material, das von Muscheln produziert wird, sehr ähnlich ist: Polydopamin. Durch ein sogenanntes Elektropolymerisationsverfahren kann die Polydopaminmembran so hergestellt werden, dass sie subnanometergroße Kanäle, das heißt Siebporen, aufweist.

Anwendung in der Industrie

Wie eine biologische Zellmembran haben diese Siebporen eine spezielle Oberflächenchemie. Dadurch ist es zum Beispiel möglich, einwertige Ionen (wie einfach geladenes Natrium) und zweiwertige Ionen (wie doppelt geladenes Magnesium) trotz ihrer ähnlichen Größe zu trennen. „Solche leicht herstellbaren Membranen sind für die Anwendungen von großem Interesse“, sagt Christopher Synatschke. „Damit lassen sich zum Beispiel effizientere Filter für Wasser herstellen, zum Beispiel für Industrieabfälle.“

Die Forschenden haben die Effizienz ihrer Membran mit anderen verglichen. Dabei konnten sie eine bemerkenswerte selektive Trennung zwischen Monovalentionen und größeren Spezies erreichen – effizienter als jede andere bisher hergestellte Membran. Die Forschenden hoffen, dass sich aus den neuen Polydopamin-Membranen neue Anwendungen entwickeln lassen – denn das Material ist nicht nur umweltfreundlich und biokompatibel, sondern lässt sich auch besonders leicht chemisch anpassen.

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  • Ein „Ionensieb“ aus dem Material „Polydopamin“ könnte in Zukunft die Herstellung effizienter Filter erlauben, die auch nach chemischen Eigenschaften filtern können.

    Ein „Ionensieb“ aus dem Material „Polydopamin“ könnte in Zukunft die Herstellung effizienter Filter erlauben, die auch nach chemischen Eigenschaften filtern können.

    Bild: Max-Planck-Institut für Polymerforschung

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