Das zukünftige IoT wird deutlich höhere Anforderungen an Datenraten, Zuverlässigkeit und Latenz drahtloser Verbindungen stellen. Wenn viele IoT-Geräte auf engem Raum kommunizieren, wird sich der Bedarf an Übertragungsfrequenzen viel schneller erhöhen als bisher angenommen.
Eine mögliche Lösung für die drahtlose Kommunikation ist die Li-Fi-Technologie. Sie stellt eine Alternative zu Wi-Fi und Mobilfunk dar und arbeitet im bisher ungenutzten Lichtspektrum. Das kürzlich gestartete Projekt ELIoT soll die Technologie nun in Richtung Massenmarkt vorantreiben.
Mögliche Anwendungen und Projektpartner
Li-Fi ermöglicht viele Anwendungsfälle für kommerzielle, industrielle oder Außenapplikationen, unter anderem in Umgebungen, wo Funkfrequenzen nicht eingesetzt werden können oder dürfen. Für den Außeneinsatz könnte es Direktverbindungen mit hoher Bandbreite von Dach zu Dach, zwischen Straßenlaternen oder zu den Wohnungen der Verbraucher im Netzwerk der nächsten Generation ermöglichen. Höhere Anforderungen an drahtlose Netze wird es auch im Rahmen von Industrie 4.0, VR und AR sowie autonomem Fahren geben.
ELIoT hat als Projekt des größten Forschungs- und Innovationsprogramms der EU, Horizont 2020, begonnen. Das Förderprogramm soll tiefgreifende Erfolge erzielen, indem es Ideen aus dem Labor zur Marktreife bringt.
Die öffentlich-private Partnerschaft Photonics21 fördert ELIoT mit 6 Millionen Euro. Zu den Projektpartnern zählen Signify, Nokia, MaxLinear, die Deutsche Telekom, KPN, Weidmüller, LightBee, die Universität Oxford, die Technische Universität Eindhoven und die beiden Fraunhofer-Institute HHI und Fokus. Weitere Unternehmen sollen in Kürze als assoziierte Partner folgen.
Li-Fi für das IoT der Zukunft
„Mit ELIoT haben wir ein überaus leistungsfähiges Konsortium von Unternehmen und Organisationen der europäischen Licht- und Kommunikationsindustrien etabliert“, sagt Projektkoordinator Dr. Volker Jungnickel vom Fraunhofer HHI. „ELIoT bildet eine geschlossene Wertschöpfungskette mit Partnern ab, die in den Bereichen Komponenten, Chipsätze, Systeme und Applikationen mit Forschungseinrichtungen zusammenarbeiten, um die Li-Fi-Technologie für das IoT der Zukunft kommerziell nutzbar zu machen.“
Auch Prof. Jean-Paul Linnartz, Mitinitiator von ELIoT und Leiter der Li-Fi-Forschung bei Signify, unterstreicht das Potenzial des Projekts: „Li-Fi bietet interferenzfreie Hochgeschwindigkeitskommunikation mit hoher Zuverlässigkeit. Die verfügbare Bandbreite kann in jedem Raum erneut in vollem Umfang genutzt werden. Die Beleuchtungsinfrastruktur bietet eine hervorragende Möglichkeit, die rapide wachsende Anzahl von Geräten drahtlos zu vernetzen.“