Mobility 2.0: Herr Obry, wie wird der Stadtverkehr der Zukunft aussehen?
Philippe Obry: Genau weiß ich das nicht, aber ich kann Ihnen die Vision von Akka Research verraten. Jede Stadt ist anders und hat ihre eigene Wirtschaft und steht vor ihren eigenen sozialen Herausforderungen. Diese Punkte müssen wir beachten, wenn wir über die Struktur des künftigen Stadtverkehrs sprechen und insbesondere über die Rolle, die das Auto darin spielen wird. Wir werden IT-Lösungen kombiniert mit neuen Businessmodellen und Technologien brauchen wie Infotainment, Connectivity und autonomes Fahren. Genau hier kommen wir ins Spiel, dies ist unsere Expertise, das Feld, für das wir Lösungen anbieten können.
Was sind die größten Herausforderungen für Stadtplaner und Bürger?
Ich bin kein Stadtplaner, aber für uns wird die Herausforderung in diesem Zusammenhang darin bestehen, die Bürger in den Mittelpunkt des Verkehrssystems zu stellen und ihr tägliches Leben mit verschiedenen Dienstleistungen zu erleichtern.
Wie wird MBtech diese Herausforderungen angehen?
Wir suchen im Rahmen unserer F&E-Arbeit immer die beste Lösung. Mit Blick auf künftige Technologien und die Entwicklung sowie den Bedarf innovativer Märkte konzentrieren wir uns darauf, die Kompetenz und das Wissen unserer Ingenieure und Berater auszubauen. Außerdem können wir bei neuen Themen unsere Erfahrung einbringen und arbeiten mit vielen Partnern.
Was ist die Besonderheit am Konzeptfahrzeug „Link & Go“?
Es handelt sich um eine innovative Technologieplattform, die aus fünf Elementen besteht, die unsere Vorstellung von zukünftiger Urbanität beschreiben: Social & Green, Design & Body, Autonomous Driving, Drive Concept und Communication & Infotainment. Die Plattform verbindet Technologien, Wissen, Menschen und Kulturen. Für uns ist sie ein weiterer Schritt in Richtung perfektes Auto für die Städte der Zukunft.
Sind Sie schon mit Städten oder Industriepartnern in Verhandlungen?
Interesse und erste Gespräche gibt es.
Wenn Sie einmal an Kundenakzeptanz und rechtliche Rahmenbedingungen denken: Wann und in welchem Land könnten wir „Link & Go“ tatsächlich in der Umsetzung sehen?
Das Ziel unseres Projekts ist nicht, einen Prototyp für die Serienproduktion zu schaffen. Wir sind ein Ingenieurdienstleister, kein OEM. Die Idee ist, zu zeigen, wie die urbane Stadt in etwa 10 bis 15 Jahren aussehen könnte. Wir arbeiten derzeit daran, Link & Go weiterzuentwickeln. Daher ist es noch zu früh, eine konkrete Vorhersage zu treffen.
Auf dem Genfer Autosalon werden Akka und MBtech ihr Portfolio als Dienstleister zeigen. Was wird neben „Link & Go“ im Fokus stehen?
Wir setzen die Erfolgsgeschichte von „Link & Go“ fort und werden unser neues Projekt vorstellen: Das Nachfolgemodell ist ein Konzept namens „Link & Go 2.0“. Die Idee dahinter ist eine Art unendlicher öffentlicher Transport, überall und jederzeit. Das Fahrzeug soll dafür in der gesamten Stadt zugänglich sein, um die Nutzer an jeden beliebigen Ort zu transportieren. Der Nutzer kann das Fahrzeug nach seinen Wünschen anpassen und es im geteilten oder privaten Modus nutzen, dabei arbeiten oder seine Freizeit genießen, sich ausruhen und so weiter. Das ist nur ein kleiner Ausblick auf das, was unsere Kunden und die Öffentlichkeit erwartet.
Das Interview führte Katrin Alber, Mobility 2.0.