MTP (Module Type Package) leitet einen Paradigmenwechsel im Engineering ein, indem es den Maschinen- und Anlagenbau sowie dessen Kommunikation standardisiert. Der branchen- und herstellerübergreifende MTP-Standard vereinheitlicht die Beschreibungen verschiedener Module. Produktionslinien lassen sich so in kleinere, austauschbare Sektionen unterteilen – Stichwort Plug-and-Produce-Fertigung.
Mit der Version 11 wird die Zenon MTP Suite erstmals nativ angeboten. MTP ist dabei auf der Prozessorchestrierungsebene (Zenon POL) integriert. Dadurch wird eine nahtlose Interaktion mit dem Zenon Engineering Studio erreicht. So ist es Herstellern einfacher möglich, ihre Anlagen zu modularisieren und eine flexiblere Produktion zu erreichen.
Zusätzliche Funktionen
Wie seine Vorgängerversionen kann die Softwareplattform Zenon 11 in einer Vielzahl unterschiedlicher industrieller Umgebungen eingesetzt werden. Neue industriespezifische Funktionen wurden vor allem für Anwender in der Automobilindustrie, der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, der pharmazeutischen Industrie und dem Energiemarkt entwickelt. Verbesserungen hat Copa-Data unter anderem auch in der Engineering-Ergonomie sowie im Bereich Cybersecurity vorgenommen. Zusätzliche Kommunikationsprotokolle machen Zenon noch kompatibler mit anderen Systemen.
„Die neue Zenon Version ist vollgepackt mit cleveren Features für unterschiedliche Branchen“, erklärt Thomas Punzenberger, CEO und Gründer von Copa-Data und Erfinder von Zenon. „Wir haben bereits einige MTP-Lösungen erfolgreich im Einsatz. Der modulare Ansatz von MTP passt perfekt zur Philosophie von Copa-Data, Automatisierung einfacher zu machen.“
Zenon 11 verfügt über neue Schnittstellen: Werum MSI ermöglicht die Anbindung von Maschinen an PAS-X von Werum IT Solutions. Dabei handelt es sich um ein in der Life-Science-Industrie etabliertes Manufacturing Execution System (MES). Für Netzbetreiber aus dem Energiesektor wurde die CIM-CGMES Konnektivität umgesetzt. Das Datenformat ist der aktuellste Standard, um Netzdaten auszutauschen.
Mit Alarm Shelving steht eine weitere praktische Funktion zur Verfügung. Sie unterstützt Nutzer bei der sicheren Verwaltung von Fehlermeldungen, indem sie Alarme mit niedriger Priorität zurückstellen können, während dringende Alarme bearbeitet werden. Diese Funktion entspricht den Normen ISA-18.2-2016 und IEC 62682, die für das Management von Alarmsystemen in der Prozessindustrie entwickelt wurden. Mit modernster Multifaktor-Authentifizierung und einer neuen Verschlüsselung für Zenon Netzwerke mit TLS v1.3 Zertifikaten wurde die Sicherheit weiter erhöht.
Deutlich erweitert wurde ebenfalls das Batch-Modul. In der chronologischen Ereignisliste (CEL), in Life Sciences auch Audit Trail genannt, stehen nun mehr Informationen über die Rezepturausführung bereit. Damit unterstützt Zenon 11 die regulatorischen Anforderungen vieler Branchen. Anwender haben nun die Möglichkeit, automatisch Berichte zu erstellen und zu exportieren, nachdem eine Charge abgeschlossen wurde.
Durch eine zuverlässige Redundanz soll die neue Version eine kontinuierliche Synchronisierung zwischen dem Server und dem Standby-System gewährleisten. Diese Funktion stellt sicher, dass die Stapelverarbeitung auch bei einem Ausfall des Servers ohne Unterbrechung fortgesetzt werden kann.
Launch der Zenon Academy
Neben dem neuen Zenon-Release hat Copa-Data auch die Zenon Academy gelauncht und stellt Ingenieuren eine neue zentrale Ressource für Online-Kurse oder Präsenzschulungen zur Verfügung.
Die Zenon Academy deckt alle Themen rund um die Softwareplattform Zenon ab, von der Energiewirtschaft bis zur Batch-Steuerung in Life Sciences. Nutzer können auf der neuen Lernplattform kostenlos Zertifikate erwerben und Unternehmen dadurch ihren Copa-Data-Partner-Status weiterentwickeln.