Der International PtX-Hub Berlin wird künftig von zwei Bundesministerien unterstützt. Ende 2019 wurde die Plattform vom Bundesumweltministerium (BMU) gegründet und wird seither durch die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) betrieben. Nun wird sich auch das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) am PtX-Hub beteiligen. Ziel ist es, vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern die nachhaltige Produktion und den Einsatz von klimaneutralen Grund- und Kraftstoffen auf Basis von grünem Wasserstoff voranzutreiben. Der Aufbau von internationalen Netzwerken und der interdisziplinäre Wissenstransfer über den PtX-Hub soll einer nachhaltigen Wasserstoff- und PtX-Wirtschaft global zum Durchbruch verhelfen.
Nachhaltige Ausrichtung des neuen Industriezweigs
Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Grüner Wasserstoff ist nicht nur für den Klimaschutz ein großer Gewinn. Er eröffnet auch eine starke industriepolitische Perspektive, sowohl in Deutschland als auch in Entwicklungs- und Schwellenländern. Damit eine nachhaltige Ausrichtung des neuen Industriezweigs gelingt, brauchen wir lebhaften Austausch zwischen Wissenschaft und Unternehmen weltweit. Der PtX-Hub ist ein wichtiger Ausgangspunkt für neue Netzwerke, um Innovationen und Wertschöpfungsketten auszubauen.“
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier: „Wir haben mit dem bestehenden Netzwerk der Energiepartnerschaften weltweit eine gute Basis für erfolgreiche Kooperationen auch im Wasserstoffbereich. Darauf wollen wir aufbauen, um unsere klimapolitischen Ziele zu erreichen und gleichzeitig die wirtschaftlichen Chancen der Wasserstofftechnologien zu nutzen und Arbeitsplätze zu schaffen.“
Wirtschaftszweig mit großem Potenzial
Welche Folgen hat die deutsche Klimaschutzpolitik für Menschen mit geringem Haushaltseinkommen in Deutschland ebenso wie für Menschen in Ländern des Globalen Südens – und wie lassen sich diese Folgen abfedern oder sogar in positive Effekte umwandeln? Diesen Fragen widmet sich die elfte Sitzung des Aktionsbündnisses Klimaschutz. Grüner Wasserstoff (Power-to-X) steht in diesem Kontext für einen neuen Wirtschaftszweig mit großem Potenzial für Umwelt und Wirtschaft. Denn viele Unternehmen können Ökostrom für ihre Produktion nicht direkt nutzen. Dazu zählt die chemische Industrie, die Stahl- und Zementindustrie sowie der Luft- und Seeverkehr. Der Markthochlauf von PtX bietet daher viele Chancen für den Klimaschutz, die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt, auch in Deutschlands Partnerländern. Günstige Bedingungen für die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien, die Wertschöpfung hin zu handelbaren Produkten und die Integration derselben in globale Wertschöpfungsketten führen zu neuen Geschäftsmöglichkeiten.
Das BMU plant in der Energieregion Lausitz ein PtX-Kompetenzzentrum, das 2021 eröffnet werden soll. Dort wird die Diskussion um Nachhaltigkeitsanforderungen bei Produktion und Einsatz von PtX vorangetrieben.