Sensorik & Messtechnik Qualitätsmanagement per Mausklick

Endress+Hauser (Deutschland) GmbH+Co.KG

Datensätze zu Einsatzbedingungen, Messungen und Kalibrierung erleichtertn die lückenlose Rückverfolgung.

Bild: Endress+Hauser
26.05.2014

Messen, Kalibrieren und Dokumentieren, vom Labor bis zur Produktion: mit einem neuen Software- und Hardwaretool werden erstmals die gleiche Benennung, die gleichen Kabel und Sensoren wie im Prozess eingesetzt. Die Sensor-, Kalibrationsdaten und Berichte sind jederzeit einfach per Mausklick abrufbar.

Sponsored Content

In einem Prozessumfeld mit Hitze oder Kälte und Schmutz oder Dämpfen sind Technik und Personal hohen Anforderungen ausgesetzt. Für eine präzise und reproduzierbare Messung ist eine Kalibration der Sensoren unter optimalen Bedingungen, wie etwa im Labor, entscheidend. Es gilt, neben den Qualitätsparametern auch die Regelparameter bestmöglich vom Labor- in den Produktionsmaßstab zu übertragen. Mit zunehmender Aufenthaltsdauer in der Anlage erhöht sich auch das Sicherheitsrisiko für das Wartungspersonal. Eine schnelle Aufzeichnung sowie Abspeicherung von Sensor-, Mess- oder Kalibrationsdaten in einem Tool bietet wesentliche Vorteile in der Handhabung und der Dokumentation im alltäglichen Messstellenbetrieb.

Als Basis für Messungen, Kalibrierungen und Dokumentationen von Sensoren dient die kontaktlose, induktive Datenübertragung zwischen Sensor und Kabel. Sie macht das System absolut robust gegen äußere Einflüsse wie Feuchtigkeit, Korrosion und Salzbrücken. Überraschende Ausfälle der Messstelle sind damit ausgeschlossen und Wartungsarbeiten wie Kalibrierungen und Sensortausch werden planbar.
Sensoren mit digitaler Technologie sind intelligent, da sie neben den Kalibrierdaten unter anderem Betriebsstunden unter diversen Bedingungen und Messstellenbezeichnungen (TAG) speichern können. Diese Funktion eröffnet dem Anwender neue Möglichkeiten: Er kann sowohl Ex- als auch Nicht-Ex-Sensoren aus dem Prozess unter konstanten Bedingungen im Labor vorkalibrieren und alle damit im Zusammenhang stehenden Informationen in einer Datenbank direkt speichern. Die Sensoren werden automatisch vom System erkannt und angezeigt. Somit kann der Instandhaltungsprozess vereinfacht werden und sämtliche Kalibrierinformationen sind jederzeit einfach zu dokumentieren.

Reports auf Knopfdruck

Diese Reports werden dann auf Knopfdruck erstellt. Gegenüber einer zeitaufwändigen, fehleranfälligen Feldkalibration wird der Sensor durch einen im Labor vorkalibrierten Sensor einfach ausgetauscht. Sensoren für die Parameter pH/Redox, Gelöst-Sauerstoff (amperometrisch), konduktive und induktive Leitfähigkeit sowie Chlor können in beliebiger Kombination betrieben werden. Dabei sind die einzelnen Tätigkeiten frei wählbar: vier Sensoren gleichzeitig kalibrieren oder doch nur einen, während ein zweiter misst und in den dritten eine Messstellenbezeichnung geschrieben wird.

Im Vergleich zu früher ist damit eine lückenlose Rückverfolgbarkeit möglich, da die Software vollautomatisch Datensätze über Einsatzbedingungen, Messungen und Kalibrierungen erstellt. Ohne weiteren Aufwand ist hier das Arbeiten konform zu FDA CFR 21 Part 11 möglich. Die Audit-Version listet chronologisch alle in Memobase Plus vorgenommenen Aktivitäten (was, wer, wann, zugefügte Kommentare) und die Drei-Level-Benutzerverwaltung mit elektronischer Signatur auf.

Einstellungen, Seriennummern, Softwareversion, Inbetriebnahmedatum sowie Hersteller, Zielwert, Charge und Haltbarkeit von Referenzlösungen, Benutzer und Sensorhistorie sind die Bestandteile jedes Datensatzes und damit fest mit einer Kalibrierung verbunden. Die lückenlose Rückverfolgbarkeit ist damit, im Gegensatz zu früher, automatisch gegeben und Audits sind schnell und einfach vorbereitet.
Die Datensätze sind einfach als CSV-Datei oder per PDF zu exportieren und jederzeit abzurufen.

Sensorbelastung verfolgen

Bislang war es nicht möglich, nach Kalibrierung des Sensors direkte Aussagen zu dessen Messqualität vor und direkt nach der Kalibrierung zu treffen. Um dieses Defizit aufzuheben, wurde nun eine automatisierte Lösung, die sogenannte „as found - as left“ Messung entwickelt. Sie wird als optionaler Bestandteil aller Kalibrierabläufe einfach durchgeführt und dokumentiert. Basierend auf den ermittelten Deltawerten können Messunterschiede vor und nach der Kalibrierung erklärt und die applikationsbedingte Sensorbelastung besser verfolgt und eingeschätzt werden.

Sicherheit, fehlerfreies Arbeiten sowie Übertragbarkeit vom Labor in die Prozessebene werden durch die Identität der Sensor- und induktiven Datenübertragungssysteme gewährleistet. Hierfür ist es notwendig, Fortschritte bezüglich Messungs-, Kalibrierungs- und Dokumentationsanforderungen zu schaffen. Der Prozess gewinnt dadurch an Qualität und Sicherheit, die Rückverfolgbarkeit und Handhabung vereinfachen sich.

Verwandte Artikel