Automatisierungslösung für Regalbediengeräte Schneller und sicherer in den Gassen

Lenze präsentierte auf der LogiMAT eine komplette Automatisierungslösung für moderne Regalbediengeräte.

Bild: Lenze
31.03.2017

Die neue Automatisierungslösung aus Hard- und Software ist genau auf die Anforderungen moderner Regalbediengeräte zugeschnitten.

Eine höhere Anlagenperformance, reduzierte Inbetriebnahmezeiten und ein geringerer Energieverbrauch – das sind die wesentlichen Anforderungen an Regalbediengeräte (RBG) der nächsten Generation. Für sie hat Lenze nach eigener Aussage jetzt ein komplettes Lösungspaket auf den Markt gebracht. Die neue Automatisierungslösung soll aus intelligenter Hard- und Software bestehen und genau auf die Anforderungen moderner RBGs zugeschnitten sein. Sie wartet laut Hersteller mit Safety-Funktionen auf, vereinfacht das Engineering und erhöht die Verfügbarkeit der Anlage. Zu den Vorteile sollen steigende Produktivität, sinkender Energieverbrauch und eine bessere Nutzung des verfügbaren Raums für logistische Aufgaben zählen.

Motion-Controller als zentrale Stelle

Die Steuerung von Fahr- und Hubantrieb sowie der Achsen des Lastaufnahmemittels übernimmt ein Motion-Controller als zentrale Stelle. Integriert ist das neue Maschinen-modul für Regalbediengeräte aus der Lenze Fast Application Software Toolbox. Es steuert alle Funktionen des RBG. Wie für alle Softwaremodule von Fast gilt auch hier: parametrieren statt programmieren. Eine intuitive Benutzerführung per Graphical User Interface (GUI) und eine vorbereitete Visualisierung des Regalbediengeräts wollen das gesamte Engineering erleichtern.

Außerdem lässt sich mit der integrierten Online-Identifikation von Nutzlasten die Vor-steuerung der Servoregler automatisch und dynamisch an die sich ständig ändernden Lasten im Betrieb des RBG anpassen. Auf diese Weise reduziert sich die Pendelneigung und das Lastaufnahmemittel erreicht schneller seine exakte Position.

Die rein softwarebasierte Regelungstechnik reduziert die nach der Vorsteuerung noch verbliebenen Mastschwingungen durch Gegenimpulse. Indem die reduzierten Mastschwingungen obendrein zügiger abklingen, kann das Teleskop eines Lastaufnahmemittels schneller ausfahren.

Netzausfall-Steuerung der Antriebe

In der Frage der Sicherheit rückt bei RBGs sofort ins Licht, wie sich die Steuerung bei Netzausfall verhält. Lenze hat eine Netzausfall-Steuerung der Antriebe entwickelt, mit der ein geführtes Stillsetzen der Antriebe ohne sofortigen Einfall der mechanischen Bremse erfolgt. Innerhalb von weniger als fünf Millisekunden wird der Netzausfall erkannt, mögliche Energieverbraucher abgeschaltet und der Fahrantrieb in den generatorischen Betrieb gesteuert. Dadurch gelingt es, die kinetische Energie des Regalbediengeräts zu nutzen und im Zwischenkreis der Servo-Umrichter so lange zu speichern, bis das Regalbediengerät seine Bewegungsenergie abgebaut hat. Erst danach greifen die Bremsen. Im Antrieb integrierte Sicherheitstechnik und sichere, ethernetbasierte Feldbusse bilden die Grundlage des modernen Sicherheitskonzepts für die Bewegungssteuerung auf dem Gassengerät. Alle sicherheitsgerichteten Funktionen des Regalbediengeräts können so ohne eine mitfahrende Sicherheitssteuerung gelöst werden.

Eine energieeffiziente, intelligente Koordinierung von Fahr- und Hubantrieb ist im Lenze Fast RBG-Maschinenmodul integriert. Zum Lösungspaket gehört zudem eine neue Netzrückspeisetechnologie, die dank ihrer kleinen Größe und des niedrigen Gewichtes für den Einsatz auf dem mitfahrenden Schaltschrank des RBG prädestiniert sein soll. Das Einsparpotenzial liegt laut Hersteller bei bis zu 30 Prozent.

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