Thorsten Eller ist mit diesem Beitrag im A&D-Kompendium 2020 als einer von 100 Machern der Automation vertreten. Alle Beiträge des A&D-Kompendiums finden Sie in unserer Rubrik Menschen .
Die Teilebeschaffung im Maschinenbau ist seit jeher geprägt von Kollaboration. Ohne belastbares Netzwerk ist es für Einkäufer schwer, kurzfristig Bauteile mit hoher Qualität zu beschaffen. Auf der anderen Seite ist die Lohnfertigerlandschaft vor allem durch kleine und mittlere Unternehmen repräsentiert, die auf Weiterempfehlungen angewiesen sind und sich selbst in der Vermarktung schwertun.
In Summe lässt sich dieser Markt als durchweg vielschichtig beschreiben, auf dem viel Kommunikation und Vertrauen notwendig ist, um gute Geschäfte zu tätigen. Bauteilbeschaffung ist Teamsport, in dem Einkäufer und Lohnfertiger zusammenspielen müssen, um langfristig gute Qualität zu sichern. Auch im Zeitalter Digitalisierung.
Manufacturing-as-a-Service
Nun birgt die Digitalisierung so einiges an Potenzial mit sich und ermöglicht digitale Geschäftsmodelle für die moderne Bauteilbeschaffung. Plattformen, auf denen Unternehmen „Manufacturing-as-a-Service“ in Anspruch nehmen, sind zunehmend en vogue. Kein Wunder, denn durch moderne Algorithmen lässt sich so einiges lösen.
Das Kerngeschäft von V-Industry ist die Kollaboration in der Produktion und der Zugang zum vollen Spektrum der Fertigungsverfahren: Fräsen, Drehen, 3D Druck, Schneiden, Spritzguss, Biegen, Schleifen. Zusammen mit den Produktionspartnern, die allesamt transparent in Erscheinung treten, wird ein breites Netz an Produktionskapazitäten und Know-how gebündelt, um Einkäufern dies zentral auf einer Plattform zur Verfügung zu stellen.
Plattform für Bauteile und Produktideen
Vereinfacht gesagt: Unternehmen, die Bauteile beschaffen oder eine Produktidee haben, können ihr Konzept und ihre Anforderungen auf V-Industry einstellen und erhalten entsprechende Vergleichsangebote mit transparenten Preisen direkt von verschiedensten Unternehmen auf der V-Industry Plattform. Hierbei werden alle notwendigen Dokumente automatisiert erstellt und an die beteiligten Partner ausgespielt. V-Industry bleibt dabei als Vertragspartner an der Seite der Unternehmen.
Durch einen Matching Algorithmus erhalten alle Produktionspartner passgenau Aufträge. Darüber hinaus misst die eigens entwickelte V-Industry Hardware die Auslastung des Produktionspartners direkt vom Shopfloor und stellt somit auch sicher, dass nicht nur derjenige den Auftrag erhält, der produzieren kann, sondern auch die notwendigen Freiräume hat, schnell zu fertigen. Dank der Hardware, die V-Industry Mitarbeiter vor Ort installieren, werden parallel Audits durchgeführt, die sicher stellen, dass alle Produktionspartner die geforderte Qualität erfüllen, was die Plattform besonders für den Prototypenbau attraktiv macht. Durch Rahmenverträge können Einkäufer zudem extrem schnell Bestellungen risikofrei bei V-Industry anfragen und auslösen.
Trotz Automatisierung baut V-Industry auf Transparenz: denn nur wenn Absprachen zwischen Einkäufern und Fertiger möglich sind, können komplexe Produktideen schnell realisiert werden. Die Plattform löst die administrativen Probleme im Markt der Bauteilbeschaffung. Das Know-how im Fertigungsunternehmen wird aber nach wie vor zugänglich gemacht und ist Teil der Vermarktung: nur so gelingt die langfristige und unabhängige Zusammenarbeit mit Produktionsunternehmen.