Für die Entwicklung einer modernen Windkraftanlage benötigt man zahlreiche sehr spezielle Einzelkomponenten, die die verschiedenen Elemente der Anlage steuern und regeln. Das beginnt bei der Windnachführung und geht über die Rotorblattverstellung bis hin zu den Systemen zur Aufbereitung und Umwandlung der elektrischen Energie. Damit eine Windkraftanlage wirklich effizient arbeitet, ist ein optimales Zusammenspiel aller integrierten Systeme notwendig. Eine wichtige Rolle spielen hier auch die Sicherheitseinrichtungen wie etwa Bremssysteme, Brand- und Blitzschutzeinrichtungen oder Befeuerungs- und Beleuchtungssysteme. Auch diese sind - wie die Gesamtanlage - modular aufgebaut. Daraus ergibt sich der Vorteil, dass jede Einzelkomponente komplett im Werk gefertigt und getestet werden kann. Der Transport und die Montage sind dementsprechend unkompliziert. Auch für den Servicefall bietet ein modularer Ansatz große Vorteile: Die einzelnen Komponenten lassen sich ohne Probleme austauschen, der Wechsel beeinflusst den Rest des Systems nicht.Essentiell für einen modularen Ansatz sind aber eindeutig definierte Schnittstellen zwischen den jeweiligen Elementen des Gesamtsystems. Sie müssen eine einfache Anbindung über Steckverbindungen ermöglichen. Mit dem Han-Yellock 10 bietet Harting eine Steckverbinderserie an, die auf aktuelle und zukünftige Anforderungen im Bereich der regenerativen Energiegewinnung abgestimmt ist. Grundlage für den Han-Yellock 10 sind die im Markt etablierten größeren Versionen Han- Yellock 30 und 60, die sich seit Jahren in unterschiedlichsten Applikationen bewähren.
Sichere Verriegelung
Wie seine großen Geschwister ist auch der Han-Yellock 10 mit einem in das Steckverbindergehäuse integrierten Verriegelungsmechanismus ausgestattet. Die dadurch entstehende Kapselung bringt zwei wesentliche Vorteile mit sich: Zum einen verhindert sie, dass Schmutz und äußere mechanische Einflüsse die Verriegelungsfunktion beeinträchtigen. Zum anderen erlaubt sie in der Formgebung des Steckverbinders Spielräume im Design. Die Arretierung beider Gehäusehälften miteinander geschieht automatisch und direkt mit dem Steckvorgang. Zwei Edelstahlfedern halten den Steckverbinder sicher verriegelt. Zum Entriegeln muss man lediglich den gelben Rastknopf betätigen. Der patentierte Mechanismus entkoppelt dann beide Gehäusehälften, die sich nachfolgend mühelos trennen lassen. Ein wichtiges Merkmal ist der integrierte Schutz vor unbeabsichtigtem Entriegeln. Eine Drehung des gelben Druckknopfes um 90° genügt, um den Entriegelungsmechanismus zu sperren. Der Betätigungsknopf wird dabei blockiert, so dass er nicht gedrückt werden kann. Auch beim Design hebt sich der Han-Yellock 10 deutlich von Standard-Lösungen ab. Der in hochwertigem Metall ausgeführte Steckverbinder ist zweifarbig gestaltet. Das Anbaugehäuse hat eine glänzend metallische Oberfläche, die auf die dunkle Pulverbeschichtung des Tüllengehäuses abgestimmt ist. Die Steckverbinder können leicht gereinigt werden und haben keinerlei Ecken und Kanten, an denen sich Schmutz ablagern könnte. Neben geraden Ausführungen von Anbau- und Tüllengehäusen sind auch gewinkelte Varianten beider Gehäusetypen verfügbar. Damit lassen sich mit Han-Yellock 10 aus dem Stand heraus die meisten der üblichen Applikationen bedienen.
Kabeleingang vergrößern
Beim Kabeleingang gibt es ebenfalls eine Veränderung. Auf vielfachen Kundenwunsch wurde der Möglichkeit, größere Kabel einzuführen, Rechnung getragen. Neben dem für diese Baugröße üblichen Kabeleingang für M20-Verschraubungen stehen Versionen mit einer M25-Öffnung zur Verfügung. Das ist nicht nur relevant für Kabel mit größeren Aderquerschnitten, auch aufwändig geschirmte Datenkabel haben häufig Außendurchmesser, bei denen herkömmliche Steckverbinder an ihre Grenzen stoßen.
Einfache Montage
Gerade vor dem Hintergrund moderner Datenübertragung zeichnet sich der Han-Yellock 10 durch eine weitere Neuerung aus: Die Dichtung zwischen Anbaugehäuse und Schaltschrank/Gerät ist in das Anbaugehäuse eingelassen. Für den Anwender vereinfacht sich dadurch die Montage, da die Dichtung nicht separat gehalten werden muss. Nachdem das Anbaugehäuse mit der Anbaufläche verschraubt ist und durch vier Schrauben sicher gehalten wird, besteht eine direkte elektrische Verbindung zwischen Steckverbinder und Anbaufläche. Optimale EMV-Eigenschaften sind dadurch garantiert. Dem gleichen Anspruch folgend stülpt sich das Tüllengehäuse beim Steckvorgang über das Anbaugehäuse. Diese Verschachtelung trägt ebenfalls zu den guten EMV-Eigenschaften des Han Yellock 10 bei.
Standard-Befestigung
Beim Befestigungsmaß hat man auf einen bewährten Standard gesetzt: Der Flansch des Anbaugehäuses entspricht hinsichtlich der Befestigungsmaße den Vorgaben gemäß Shell 22. Viele Rundsteckverbinder orientieren sich ebenfalls an diesem Standard, der damit einen hohen Freiheitsgrad bezüglich der Kompatibilität bietet. Mit aktuell 30 verfügbaren Kontakteinsätzen der Baugröße Han 3A, die in den neuen Han-Yellock 10 integrierbar sind, deckt die Serie vom Stand heraus das gesamte Spektrum von der Energieversorgung bis hin zur Datenübertragung ab.
Kontaktfreudig
Angefangen bei seit Jahren bewährten Kontakteinsätzen in 3- bis 7-poliger Ausführung, die für Anforderungen bis 16 A und 400 V ausgelegt sind und bevorzugt zur Energieversorgung kompakter Geräte verwendet werden, stehen weitere Lösungen zur Verfügung: Mit dem Han-Yellock 10 lassen sich sowohl Leistungen bis 40 A/690 V als auch sensible Datensignale wie etwa beim Einsatz von Ethernet übertragen. Hochpolige Varianten mit 21 Kontakten sind ebenfalls verfügbar. Abgerundet wird das Portfolio durch Kontakteinsätze für die optische Datenübertragung. Hier können sowohl Kontakte für 1 mm POF wie auch Kontakte für Glasfaser eingesetzt werden. In der jüngeren Vergangenheit ist ein weiterer Anwendungsfall hinzugekommen: Analog zu Anwendungen aus der Office-Welt steigt auch im Windkraftsektor der Bedarf an Serviceschnittstellen. Diese Schnittstellen werden im Bedarfsfall zum Aus- und Einlesen von Daten oder zur Programmierung von Daten genutzt. Mit den Han-Brid-Kontakteinsätzen für USB und FireWire ist der Han-Yellock 10 auch für diese Aufgaben prädestiniert. Falls diese Schnittstellen nicht genutzt werden, sind Abdeckkappen erhältlich, die den Kontakteinsatz im Han-Yellock 10 vor Verschmutzungen schützen. Dies gilt für das Anbau- aber auch für das Tüllengehäuse. Abgestimmt auf die jeweilige Applikation, sind die Kappen als loses Einzelteil erhältlich. In einer weiteren Version sind sie am Anbaugehäuse beziehungsweise am Kabel, das in das Tüllengehäuse eingeführt ist, fixierbar. Han-Yellock 10 eröffnet dem Anwender vielfältige Möglichkeiten und lässt zudem durch das unaufdringliche Design alle Spielräume für die Entwicklung zukunftsweisender und energieeffizienter Lösungen. Mit dem großen Spektrum an Anwendungsmöglichkeiten bietet er die Basis für viele weitere Innovationen in der Welt zukunftsträchtiger Windkraftanlagen.