Wenn Zukunftsmobilität an mechanischen und sicherheitsrelevanten Unzulänglichkeiten scheitert, so wäre dies nicht akzeptabel. Jüngstes Beispiel waren gebrochene Rahmen und Lenker, mangelhafte Bremsanlagen sowie überschrittene elektromagnetische Grenzwerte für Strahlungsemissionen von Elektro-Fahrrädern, sogenannten Pedelecs. Das sind wichtige Erkenntnisse von Verbraucherschutzorganisationen, auf deren Testergebnisse sich die Verbraucher und Hersteller verlassen können. Daher sollte sich doch in allen Branchen herumgesprochen haben, dass es bei der Sicherheit keinerlei Kompromisse geben darf.
Gleiches gilt auch für Kraftfahrzeuge mit Elektroantrieb, Gasantrieb oder Hybridantrieb: Sie müssen die heutigen hohen Sicherheitsstandards erfüllen. ESP darf als serienmäßige Ausstattung ebenso wenig fehlen wie die Einhaltung der Euro-NCAP-Sicherheitsstandards, unter dessen Namen sich im Verbraucherschutz einheitliche Crashtest-Verfahren durchgesetzt haben.
Tests von Gasfahrzeugen mit CNG (Compressed Natural Gas) in der Erstausrüstung oder LPG (Liquefied Petro-leum Gas) in der Nachrüstung sowie aktuelle Tests von serienreifen Elektrofahrzeugen bestätigen, dass die Fahrzeuge im Front-, Seiten- und Heckaufprall überzeugen können, wenn diese auch nicht immer auf der Höhe der Topscorer in ihrer Klasse liegen. Die ganzheitliche Euro-NCAP-Bewertung bestätigt aber, dass seit 2009 nur sehr gute 4 bis 5 Sicherheits-Sterne für die sieben getesteten Elektrofahrzeuge und vier Hybridfahrzeuge vergeben wurden. Dabei zeigt beispielsweise der Opel Ampera Bestwerte für den Seitencrash. Mensch und Batterie sind in diesem Auto sehr gut geschützt.
Falls aber doch einmal ein Unfall geschieht, müssen die Rettungskräfte in wenigen Sekunden die richtigen Entscheidungen treffen und wissen, wo das Auto unter Umständen aufgeschnitten werden muss. Hierfür gibt es für Fahrzeuge unterschiedlicher Antriebsformen die Rettungskarte. Deutschlandweit verfügbar und - gerade für Urlaubsreisen - ist diese notwendig. Die Rettungskarte ist inzwischen auch im Ausland bekannt (siehe www.rescuesheet.info). Gerade bei verbauten Hochvoltanlagen sind diese Informationen für eine sichere Bergung unabdingbar. Sensible, stromführende Leitungen dürfen beim Aufschneiden des Autos nicht getroffen werden.
Möglicherweise ist der kompromisslose Anspruch an die Sicherheitstechnik auch ein Indiz dafür, dass der Antrieb der Zukunft gelegentlich etwas länger benötigt, bis er voll entwickelt und mit allen technischen Freigaben beim Händler steht. Denkt man an die langwierigen und kritischen Diskussionen bei der Einführung des Sicherheitsgurtes und des Airbags, wird klar, dass auch der Kampf um die Antriebe der Zukunft gewonnen wird. Das heißt: Sicherheit und moderne Mobilität müssen immer möglichst optimal miteinander verbunden sein.