Verbindungstechnik Sieben Tipps zur Einführung von konfektionierten Kabeln

Bild: Aluxum; Grafvision
07.05.2014

Hersteller aus dem Maschinenbau, der Elektrotechnik und Automatisierung setzen aus Kostengründen immer häufiger vorgefertigte und getestete Kabelkonfektionen ein. Damit diese konfektionierten Installationen in Gehäuse und Schaltschränke eingeführt werden können, bedarf es besonderer Kabelflansch-Lösungen. Auf folgende Punkte sollte man achten, damit die Installation einfach zu montieren und sicher abgedichtet ist sowie lange funktioniert.

Hohe Abdichtung notwendig

Viele der marktgängigen Kabelflansch-Lösungen verwenden einen Kunststoffrahmen, der in den Ausbruch im Schaltschrank eingesetzt wird. Verschiedene Gummitüllen entsprechend der Einsatzbedingungen und Kabelquerschnitte lassen sich hier einstecken. Diese Systeme erreichen in der Regel nur geringe Schutzarten, was in industrieller Umgebung oft nicht reicht. Hier sind Lösungen mit höheren Schutzarten bis IP67 zu wählen, wie sie teilbare Kabelverschraubungen mit ihren großflächig quetschenden Dichteinsätzen bringen. Eine umlaufende, eingeschäumte Dichtlippe übernimmt außerdem die Abdichtung zwischen Flanschplatte und Gehäusewand. Ein solches System erreicht einen umfassenden Schutz gegen Strahlwasser aus allen Richtungen und verhindert das Eindringen von Staub.

Erhöhte Zugentlastung ohne Zusatzaufwendungen

Kabel müssen in der Kabeleinführung sicher fixiert werden, um ein Herausziehen oder Herausrutschen zuverlässig zu verhindern. Ohne verteuernde Maßnahmen wie zusätzliche Klemmleisten oder die Sicherung mit Kabelbindern ist das bei den meisten Flansch-Lösungen nicht zu realisieren. Klemmmaßnahmen führen zudem langfristig zu Einschnürungen und irreparablen Schäden des Kabelmantels. Die bessere und langlebige Alternative sind Kabeleinführungen wie die UNI Dicht von Pflitsch, in denen Dichteinsätze das Kabel großflächig und weich quetschen.

Kabelvielfalt beachten

In der Industrie finden sich unterschiedlichste Kabelquerschnitte für Energie-, Steuer- und Datenleitungen mit gängigen Kabelquerschnitten von 2 mm bis 20,5 mm. Anwender sollten also darauf achten, dass das gewählte Flanschsystem eine entsprechende Vielfalt der Einsätze aufweist, um auch für zukünftige Modifikationen gerüstet zu sein. Neben Standardkabeln sollten in dem Flanschsystem auch Lösungen für Flach- oder Sonderkabel verfügbar sein. Mit Mehrfach-Dichteinsätzen lassen sich verschiedene Kabel, selbst mit unterschiedlichen Durchmessern, platzsparend durch eine Verschraubung führen beziehungsweise die Anzahl der nutzbaren Kabel vergrößern. Auch Lösungen für Sonderkabel sollten möglich sein.

Metallversionen für härtere Einsatzbedingungen

Die meisten Flanschsysteme mit Rahmen und Dichttüllen gibt es ausschließlich aus Kunststoff. Treten härtere Einsatzbedingungen auf wie hohe Temperaturen, starke Vibrationen, Schlagfestigkeit oder mechanische Belastungen, benötigt der Industrie-Anwender Lösungen aus Metall wie die Heavy-Duty-Lösung des UNI Flansch aus stabilem Zinkdruckguss.

Einfache Montage berücksichtigen

Rahmen einsetzen, Dichtgummis einstecken, Kabel einführen und die ganze Installation sicher im Ausbruch des Schaltschranks fixieren – das führt bei vielen Flanschsystemen zu einer argen „Fummelei“. Einfacher und schneller montiert sind Lösungen mit geteilten Flanschplatten und Druckschrauben sowie geschlitzten Dichteinsätzen, die sich um die eingeführten Kabel herumlegen lassen. Die Kabel werden in geschlitzte Dichteinsätze schnell eingelegt und sicher abgedichtet.

Sichere Fixierung im Gehäuse-Ausschnitt

Die meisten Flanschsysteme sind ausgelegt für den Einsatz in Standard-Blechausschnitte für 24-polige Industriesteckverbinder. Ein einclipsbarer Flanschrahmen reicht zumeist nicht aus, um diese relativ große Fläche von 112 mm x 36 mm in der industriellen Anwendung sicher wie stabil abzudecken. Empfehlenswert sind Systeme, die mit Schrauben am Schaltschrank stabil befestigt werden. Denn diese Lösungen verhindern dauerhaft, dass zum Beispiel Staub und Flüssigkeiten nicht in den Schaltschrank eindringen.

Sichere Einführung von einzelnen Kabeln

Für Anwendungen, in denen nur ein oder wenige konfektionierte Kabel ins Gehäuse eingeführt werden müssen, sollte im System eine Lösung für eine einzelne Bohrung oder ein Durchgangsloch vorhanden sein. Die Kriterien wie Schutzart, Zugentlastung oder Kabelvielfalt sind hierbei auch zu berücksichtigen. Teilbare Kabelverschraubungen mit IP67 sind hier die optimale Lösung. Die Kabel werden samt Stecker, Sensoren usw. durch die Bohrung geschoben, bevor die teilbare Kabelverschraubung um das Kabel herumgelegt, in die Bohrung eingeschoben und das Kabel zuverlässig abgedichtet wird.

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