Corporate News Steuerfrau mit Nebentätigkeit

Codico GmbH



12.02.2013

Karin Krumpel leitet ein erfolgreiches Unternehmen, und ist nebenbei auch Mutter von vier Kindern - oder umgekehrt. Wie man beides miteinander vereinbart, verrät sie im Gespräch.

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Wer kann schon von sich sagen, dass er mit seinem heutigen Arbeitgeber aufgewachsen ist? Das sind sicher nicht viele Menschen, aber Karin Krumpel gehört dazu. Gemeinsam mit ihrem Mann leitet sie heute Codico - das Unternehmen, das ihr Vater vor 35 Jahren gegründet und aufgebaut hat. Seit zehn Jahren ist Karin Krumpel nun selber am Ruder - oder vielmehr an der Stange. Um zu beschreiben, was sie als Geschäftsführerin macht, bedient sie sich eines Beispiels, das ihr Professor an der Universität verwendet hat. „In seiner ersten Stunde hat er ein Schiff aufgezeichnet und vorne war ein Männchen, das mit einer langen Stange nach vorne stochert und versucht herauszufinden, was die Zukunft bringt“, erinnert sich Karin Krumpel. „Das trifft es ganz gut. Wir müssen das Unternehmen einfach so stabil machen, dass wir auch die nächsten Jahre erfolgreich bleiben. Es geht darum, was in den nächsten Jahren wichtig sein könnte.“ Immer den Weitblick zu bewahren, darin sieht Karin Krumpel eine Ihrer wesentlichen Aufgaben: „Wenn wir ehrlich sind: Wer kann die Zukunft vorhersagen? Es ist ein großer Weitblick gefragt und man muss sich einfach die Punkte heraussuchen, von denen man glaubt, dass sie für die Zukunft des Unternehmens wichtig sind.“

Finanzen sind das tägliche Brot

Die strategische Planung ist ein wesentlicher Teil ihrer Arbeit. So wichtig er auch ist, nimmt er doch nur einen kleinen Teil ihrer Zeit ein. Die tägliche Arbeit von Karin Krumpel findet im Finanz- und Rechnungswesen statt. „Hier gestalte ich verschiedenste Prozesse, setze Projekte um und halte das Rad am Laufen“, beschreibt sie ihre Tätigkeit. „Ins operative Geschäft bin ich nicht involviert, aber wenn jemand aus meinem Team ausfällt, springe ich gerne ein. Dann buche ich auch schon mal Kontoauszüge oder Lieferantenrechnungen. An einem normalen Tag widme ich mich aber anderen Dingen, vor allem Veränderungsprozessen.“ Eines dieser großen Projekte hat sie gerade gemeinsam mit ihren Kollegen erfolgreich abgeschlossen: Die Integration der Lagerbuchhaltung in die Finanzbuchhaltung. „Bisher hatten wir eine indirekte Wareneinsatzermittlung, und jetzt haben wir wirklich jede Buchung, die im Lager entsteht, sofort in der Buchhaltung“, erläutert Karin Krumpel das Projekt. „Das war ein sehr langwieriges Projekt, weil zunächst einmal Prozesse angepasst werden mussten, damit sie zu dieser neuen Logik passen - und dann mussten wir ausgiebig testen.“ Dass trotz der umfangreichen Arbeiten die anderen Nutzer des Systems nichts gemerkt haben, wertet Karin Krumpel als Erfolg. Und dass das neue System einwandfrei funktioniert, versteht sich von selbst.

Spaß an Veränderungen

Gerade das Umsetzen von Projekten und Veränderungen sind das, was Karin Krumpel an ihrer Tätigkeit schätzt. „Mir macht sehr viel Spaß, dass man Dinge verändern kann, dass man sich Ziele vornimmt, an denen konsequent arbeitet und auch ein Resultat sieht“, erklärt sie. „Neue Projekte und Abläufe sollen funktionieren und eine Arbeitserleichterung für die Kollegen darstellen.“ Und die stehen auch für das Jahr 2013 schon wieder an. Auch wenn Karin Krumpel erklärt, keine größeren Projekte zu planen, steht ein wichtiges schon fest: Die Umstellung von Papier- auf elektronische Rechnungen. Was für den Außenstehenden relativ banal klingt, hat für Codico und die Kunden weitreichende Auswirkungen. „Wir können es uns sparen, die Rechnungen per Post zu verschicken, und die Kunden haben den Vorteil, dass sie die Rechnungen viel schneller erhalten“, beschreibt Karin Krumpel die Vorzüge des Projektes. „Und wenn man die Prozesse richtig etabliert hat, kann man die Rechnungen auch elektronisch aufbewahren. Wir brauchen dann keine Papierablage mehr zu machen. Das hat viel Potential.“

Gemeinsam lachen können

Aber neben harter Arbeit ist Karin Krumpel auch das Arbeitsklima wichtig. „Es macht mir einfach Spaß, wenn wir Spaß haben“, erklärt sie. „Wir sind ein junges, dynamisches Team und lachen auch viel miteinander. Es ist einfach schön, herzukommen und mit den Mitarbeitern zusammenzuarbeiten“. Dafür, dass auch durch ausgiebiges Lachen niemand gestört wird, sorgt eine ausgeklügelte Akustik in dem modernen Gebäude, das Codico vor fünf Jahren bezogen hat. Trotz eines gut besetzten Großraumbüros, in dem emsig gearbeitet wird, ist kaum etwas zu hören. Hier hat übrigens auch Karin Krumpel ihren Arbeitsplatz. Über ein Einzelbüro verfügt bei Codico nur ihr Mann - und auch dort steht jederzeit die Tür offen. Dass Karin Krumpel das Unternehmen ihrer Eltern weiterführen wollte, war ihr früh klar. Um die entsprechenden Grundlagen dafür zu schaffen, studierte sie in Wien Handelswissenschaften mit der Spezialisierung auf Unternehmensführung. Nach dem Studium arbeitete sie drei Jahre im benachbarten Ausland - bei Hewlett-Packard in Stuttgart. „Mir war es sehr wichtig, woanders Erfahrungen zu sammeln und Eindrücke zu bekommen, bevor ich hier einsteige“, erinnert sie sich. „Wenn man frisch von der Uni kommt, weiß man so wenig - vor allem, was das Arbeiten betrifft.“ Dazu gehört sicher auch das Wissen, welche Fähigkeiten für einen Job unabdingbar sind. Für das Finanz- und Rechnungswesen ist das auch Sicht von Karin Krumpel vor allem die Genauigkeit. „Man muss zu 100 Prozent sicher sein, dass das System, mit dem man arbeitet, das macht, was man will.“ Flexibilität ist ebenfalls eine grundlegende Anforderung für Karin Krumpel. „Es kommen dauernd neue Wünsche, Anforderungen oder von uns selbst entwickelte Ideen. Man muss an diesen Ideen arbeiten und sie weiterentwickeln.“ Und für die Tätigkeit als Geschäftsführerin sieht sie ein Interesse an Neuigkeiten und Veränderungen als essentiell an. Echte Alternativen zum Einstieg bei Codico gab es für Karin Krumpel nicht. „Mein Traumberuf war eigentlich Primaballerina, aber damit habe ich zu spät begonnen“, beschreibt sie ihre Berufswahl. „Dann habe ich kurz über Musical nachgedacht, aber nachdem meine Gesangskünste eher zu wünschen übrig ließen, habe ich mich dann doch für etwas Seriöses entschieden.“

Zwei mal Zwillinge

Ihrer Leidenschaft für das Ballett geht sie auch heute noch nach, wenn es die Zeit zulässt. Allerdings ist die knapp bemessen, denn Karin Krumpel leitet nicht nur das Unternehmen Codico, als Mutter von zwei Zwillingspaaren ist sie auch noch für das Familienunternehmen Krumpel verantwortlich - eine Aufgabe, die sich ohne gute Planung und Unterstützung nicht bewältigen lässt. „Ein normaler Tag ist ziemlich strukturiert. Da gibt es sehr genaue Einteilungen und Zeiten, wann was zu erfolgen hat“, erklärt sie. „Es klappt zwar nicht immer, die Arbeit vollständig zu erledigen - dann muss ich mich manchmal am Abend noch hinsetzen und etwas tun - aber meistens gelingt es, beides miteinander zu vereinbaren.“ Unterstützt wird sie dabei von ihren Eltern und einer Babysitterin - ohne diese Hilfe sähe es mit der Vereinbarkeit auch viel schlechter aus. „Wenn man nie einen Puffer hätte, wäre es sicher nicht lustig“, weiß Karin Krumpel diese Hilfe zu schätzen. Einen weiteren Vorteil sieht sie darin, dass in ihrem Aufgabengebiet selten etwas ganz dringend ist. „In der Buchhaltung fallen am Tag dringende Aufgaben an, die in drei oder vier Stunden erledigt werden können“, beschreibt sie die Abläufe. „Die kriegt man immer unter und alles andere kann warten. Das ist in anderen Berufen sicher viel schlimmer.“

Zeit für Hobbies ist knapp

„Mir ist beides wichtig: Dass ich hier in der Firma präsent sein kann und für meine Mitarbeiter da bin, aber genau so wichtig ist mir, dass ich zuhause für meine Kinder da bin“, erklärt Karin Krumpel. Das hat allerdings zur Konsequenz, dass wenig Zeit für Hobbies bleibt. Neben dem erwähnten Ballett würde sie gerne mehr Sport treiben - dazu fehlt dann wirklich die Zeit. Und gemeinsam mit ihrem Mann begeistert sie sich für moderne Kunst. Dieser Leidenschaft können die Krumpels sogar während der Arbeitszeit einigermaßen nachgehen: Überall im Gebäude hängen Bilder und Fotografien. Mit Elektronik beschäftigt sich Karin Krumpel in ihrer Freizeit eher nicht. „Meine Kinder sind da besser als ich, die lernen alles so leicht und so schnell“, sagt sie. Für die Elektronik bleibt ihr Codico - und mit dem Unternehmen haben sie und ihr Mann in den nächsten Jahren viel vor. Neben dem Ausbau der Präsenz in den Märkten, in denen Codico heute schon aktiv ist, wollen die Krumpels vor allem in neue Märkte vorstoßen. „In England, Frankreich, Italien und Skandinavien sind wir bis jetzt noch mit keiner großen Mannschaft vertreten. Darauf wollen wir unseren Fokus legen“, beschreibt Karin Krumpel die Ziele. Schließlich soll sich Codico auch die nächsten 35 Jahre weiter gut entwickeln - dann vielleicht unter der Führung der dritten Generation.

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