Egal, wie viel Aufmerksamkeit die Produktion verlangt - wenn es um Sicherheit geht, dürfen auch die Nebengewerke nicht in Vergessenheit geraten. Das betrifft auch die Löschwasserversorgung. Sie muss überall gewährleistet sein. Früher war es üblich, die Löschwasserleitungen mit nachgeschalteten Belebungsleitungen direkt an das Trinkwassernetz anzuschließen. Doch immer mehr Unternehmen entscheiden sich für eine hygienische Trennung von Trinkwasser- und Feuerlöschleitungen. Zu ihnen zählt die Linde Group. Der umgerüstete Gebäudekomplex des Gase- und Engineeringunternehmens verfügt über rund 10.000m² Nutzfläche und ein Parkhaus mit sechs Ebenen. In den Gebäuden sind 14 Wandhydranten Typ F sowie ein Außenhydrant installiert, im Parkhaus versorgen Löschwasserleitungen „trocken“ sechs Wandhydranten auf den einzelnen Parkebenen, die im Brandfall von der Feuerwehr über den Überflurhydranten gespeist werden. Das Trinkwassernetz des Objekts besteht aus einem zentralen Warmwassernetz mit Zirkulation und einem Kaltwassernetz, das WC-Anlagen und Teeküchen versorgt. Auch hier waren bis 2010 die Löschwasserleitungen direkt an das Trinkwassernetz angeschlossen. Dann entschlossen sich die Verantwortlichen zur Trennung. Mit Planung und Errichtung der erforderlichen Maßnahmen wurde das Gebäudetechnik-Unternehmen Dornhöfer beauftragt, das zunächst einen Entwurf für die Netztrennung erstellt hat. Dornhöfer übernahm auch die Installation, die erforderlichen Umschlüsse und die Spannungsversorgungsanlage.
Trennung über Vorlagebehälter
Die Wasserversorgung führt nun vom Hauptanschluss zunächst zu einem Vorlagebehälter Grundfos VB2300, über den die Trennung von Trinkwasser- und Feuerlöschleitungen realisiert wird. Die Zuleitung wird in kurzer Distanz (≤ 10d) an drei Schwimmerventilen vom Typ SV6412 vorbeigeführt, die den Füllstand des 2.300l fassenden Vorlagebehälters regulieren. Nach den Schwimmerventilen führt die Leitung als reine Trinkwasserversorgung zu bestehenden Filteranlagen und zum Trinkwassernetz. Eine Druckerhöhungsanlage versorgt die jetzt vom Netz getrennten Wandhydrantenstränge und den Außenhydranten. Sie wird aus dem Vorlagebehälter gespeist. Da eine vollständige Redundanz gefordert war, ergab die Auslegung eine Doppelpumpenanlage vom Typ Grundfos Fire2 CRF 90-4-2 mit zugehöriger Steuerung Control Fire CRF. Die Anlage besteht aus zwei leistungsstarken, vierstufigen Hochdruck-Kreiselpumpen der CR-Baureihe mit einer Nennförderleistung von jeweils 90m³/h. Die vertikalen Kreiselpumpen dieser Baureihe sind in Inline-Bauweise mit gegenüberliegenden Saug- und Druckstutzen gleicher Nennweite konstruiert. Sie erzielen hohe Wirkungsgrade und sind platzsparend. Als Druckerhöhungsanlage für die Löschwasserversorgung gemäß DIN 14462 werden die Pumpen ohne Motorschutzschaltung gesteuert. Zur elektrischen Absicherung ist die Anlage an die Notstromversorgung über Diesel-Aggregat angeschlossen.Neben den Löschwasserleitungen werden auch einige Nichttrinkwasserverbraucher aus dem Vorlagebehälter gespeist, etwa für Heizungswasser und zur Bewässerung des Außenbereichs. Diese Leitungen werden von einer Einzelpumpenanlage vom Typ Grundfos Hydromono CRE 5-16 versorgt, die für Förderströme von 2,5 bis 8,5m³/h ausgelegt ist. Mit ihrem integrierten Frequenzumrichter gewährleistet sie einen energieeffizienten Betrieb. Durch die Entnahme von Nichttrinkwasser wird das Wasser im Vorlagebehälter immer wieder erneuert. Für den Fall, dass eines der Schwimmerventile versagen sollte, fördert eine an den Vorlagebehälter angeschlossene Hebeanlage das anfallende Wasser über die Rückstauebene. Installiert ist eine Grundfos-Doppelhebeanlage Multilift MD 15.3.4 mit einer Förderleistung von 45m³/h bei 4m Förderhöhe. Diese mikroprozessorgesteuerte Anlage mit 120l Behältervolumen verfügt über einen Staudruckniveausensor und schaltet bei Bedarf automatisch die zweite Pumpe zu, sodass die Ableitung des anfallenden Abwassers nicht unterbrochen wird. „Die Netztrennung über einen Vorlagebehälter mit Grundfos-Druckerhöhungsanlage ist eine saubere Sache“, findet Norman Tennemann, der als Projektleiter bei Dornhöfer Planung und Errichtung der Anlage verantwortete. „Die Anlage hat sich im Testbetrieb und bei der Prüfung durch den Tüv bestens bewährt.“