Corporate News Vom Plus und Minus der Holzbranche


Egal, ob man darauf sitzt, steht, seine Tasse darauf abstellt oder damit heizt: Holz ist wieder in. Zudem ist Deutschland zu fast einem Drittel mit Wald bedeckt, über elf Millionen Hektar kommen da zusammen. Kein Wunder also, dass deutsche Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen weltweit Marktführer sind. Und doch läuft nicht alles rund.

02.05.2013

Egal, ob man darauf sitzt, steht, seine Tasse darauf abstellt oder damit heizt: Holz ist wieder in. Zudem ist Deutschland zu fast einem Drittel mit Wald bedeckt, über elf Millionen Hektar kommen da zusammen. Kein Wunder also, dass deutsche Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen weltweit Markführer sind. Und doch läuft nicht alles rund.

Es wird wieder gebaut. Ob Neubau oder Umbau, Renovierung oder Mobiliar, vermehrt wird im Wohnraum auf Holz gesetzt. Davon profitiert neben der Holzindustrie auch der Maschinen- und Anlagenbau. So hat sich die Branche nach einem schwungvollen Jahr 2011 stabilisiert und im letzten Jahr das Niveau gehalten. Rund 17500Mitarbeiter produzierten im vergangenen Jahr in 200Betrieben Maschinen und Werkzeuge im Wert von etwa 3,4Milliarden Euro. Auch für 2013 rechnet der VDMA-Fachverband Holzbearbeitungsmaschinen mit einem kleinen Wachstum. Das der deutsche Maschinenbaumarkt nicht rückläufig sei, liege zum einen am weltweiten Vertrieb. So hofft man, dass Nordamerika und Osteuropa in diesem Jahr den Auftragsrückgang aus westeuropäischen Ländern ausgleichen können. Außerdem steige der Bedarf an Hightech-Maschinen und Anlagen in China ständig. Vorsitzender des VDMA-Fachverbands Wolfgang Pöschl dazu im Rahmen der Ligna-Auftaktpressekonferenz: „Der Bedarf an intelligenten Anlagenkonzepten und flexiblen, automatisierten Einzelmaschinen wird mit der Erfahrungskurve unserer Kunden weiter steigen. Wir sehen rund um den Erdball eine verstärkte Nachfrage nach Technik, die wir schon erfolgreich in etablierten Märkten absetzen. Dieser Trend wird sich weiter fortsetzen.“ Davon profitierten die Ausrüster der primären Verarbeitungsstufen, sie wuchsen leicht über den Branchendurchschnitt. Der Markt der sekundären Verarbeitungsstufe verzeichnete einen leichten Rückgang. Er hat allerdings starke Zuwachsraten in den vergangenen zwei Jahren. Die Auftragslage hat sich im Herbst 2012 wieder verbessert. Der VDMA rechnet daher mit einem positiven Umsatztrend.

Rückgang im Maschinenexport

Die Exporte von Holzbearbeitungsmaschinen insgesamt gingen jedoch zurück. Sie verloren in 2012 sechsProzent und liegen bei rund 1,8Milliarden Euro. An den ehemaligen größten Importeurkontinent Asien gingen diesmal siebenProzent weniger Exportgüter. Das konnte auch die positive Entwicklung europäischer und amerikanischer Aufträge nicht ersetzen. Neuer Spitzenreiter ist Russland mit Bestellungen in Höhe von rund 198Millionen Euro und einem Plus von 13Prozent. Danach folgen China mit 195 und Frankreich mit 118Millionen Euro. Auch der US-Markt legte wieder um 14Prozent zu. Immer noch wichtigster Abnehmer deutscher Maschinen zur Holzbearbeitung ist der europäische Markt mit 65Prozent. Starke Umsatzanstiege bei Aufträgen nach Weißrussland mit 193Prozent und Rumänien mit 21Prozent führt der VDMA auf Investitionen im Holzwerkstoffbereich zurück. Aber auch die sekundäre Verarbeitungsstufe vermeldet einen Zuwachs aus Frankreich, den USA und Polen. Die andere Richtung, also der Import von Maschinen nach Deutschland, stieg bis Oktober 2012 um zweiProzent auf rund 286Millionen Euro. Das größte Geschäft machte dabei China und kommt mit einem Minus von 0,1Prozent auf immer noch 81Millionen Euro. Den zweiten Platz belegte Italien mit 48Millionen Euro, ein Plus von 53Prozent, gefolgt von Österreich mit 42Millionen Euro und einer Steigerung von 23Prozent. Für 2013 sieht der VDMA insgesamt eine ungünstige Lage durch schlechte Voraussetzungen wie eine konjunkturelle Verlangsamung in den Wachstumsmärkten oder wirtschaftliche Unsicherheiten in Krisenländern und Osteuropa. Allerdings hofft man, dass positive Impulse aus Teilsegmenten und Ländern wie Russland, Polen und den USA den Einbruch abfangen können. Auch technische Fortschritte wie die Bekantung mit Laser sollen den Markt vorantreiben.

Ein Auf und Ab in der Holzindustrie

Der Hauptverband der Deutschen Holzindustrie (HDH) verkündete einen Umsatz von rund 33Milliarden Euro in 2012, das sei eine Steigerung von 1Prozent. Die Gewinner der Branche sind Parkettproduzenten: Sie profitieren von der neu erwachten Lust am Renovieren und Häuserbauen. Legte die Parkettbranche ganze 4,9Prozent zu, erwartet sie künftig rückläufige Auftragseingänge. Ganz anders die Sägeindustrie. Entgegen der erhofften Stabilisierung hat sich dort die Marktlage in 2012 verschlechtert - wie die vorläufigen Umsatzangaben zeigen. Das liege vor allem am Rückgang der Nachfrage an Nadelholz, so der Bundesverband Säge- und Holzindustrie (DSH). Diese sank um achtProzent auf den Stand von 2009. Im Inland sei der Verbrauch auf 900000Kubikmeter gesunken und liege somit unter dem Stand von 2011 und 2010. Im Gegensatz zur restlichen Holzindustrie sei hierfür ein Rückgang aus dem Baubereich verantwortlich. Aber auch der Exporthandel konnte den Inlandsmarkt nicht entlasten. Zu hoch seien die Rohstoffpreise gegenüber der Konkurrenz aus Nord- und Osteuropa. Dadurch ging bereits der wichtige Abnehmermarkt USA verloren.

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