Vernetzung als Schlüssel Was tun, wenn die Digitalisierung in meinem Industrieunternehmen stockt?

Die Digitalisierung von Produktion und Dienstleistungen ist für viele Unternehmen komplex: Vernetzung ist der Schlüssel – damit Projektteams nicht unstrukturiert und unkoordiniert nebeneinander arbeiten.

Bild: iStock, NicoElNino
02.09.2024

Die Digitalisierung der Produktion und Dienstleistungserbringung ist für viele Unternehmen komplex und meist mit hohen Investitionen verbunden. Damit Projektteams nicht unstrukturiert und unabgestimmt nebeneinander oder im schlimmsten Fall aneinander vorbeiarbeiten, empfiehlt sich Vernetzung als eine hilfreiche Vorgehensweise. Wie das geht und was man tun kann, wenn die Digitalisierung mal stockt, zeigen die Forschungs- und Betriebspartner des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts APRODI – Arbeits- und prozessorientierte Digitalisierung in Industrieunternehmen.

In dem Projekt APRODI wurde die Umsetzung verschiedener betrieblicher Digitalisierungsmaßnahmen in typischen industriellen Produktionsumgebungen begleitet und untersucht. Dabei orientierten sich die Projektteams an einer wissenschaftlich fundierten sozio-technischen Vorgehensweise.

Wirksamkeit der Teams stärken

Zu Beginn der Realisierungsphase arbeiteten in einem der betrieblichen Projekte mitunter drei oder mehr verschiedene Teams einige Monate getrennt voneinander parallel. Mit zunehmenden Arbeitsfortschritt wurde deutlich, dass ein engerer Austausch der Teams untereinander erforderlich war. Die einzelnen Themen der Teams waren eng miteinander verknüpft. Maßnahmen in einem Bereich beeinflussten auch die Bedingungen in den anderen Bereichen und die Wirksamkeit der dort geplanten Maßnahmen.

Deshalb wurden in regelmäßigen Abständen sogenannte Vernetzungsforen abgehalten. Geplant, organisiert, geleitet und durchgeführt wird dieses interaktive Großgruppenformat durch das Kernteam und den Steuerkreis des betrieblichen Digitalisierungsprojekts. Entscheidend und erfolgskritisch ist die Anwesenheit und aktive Mitwirkung aller Teams aus den Einzel- oder Teilprojekten, die parallel an Aufgaben beziehungsweise Aufträgen zum Thema des Vernetzungsforums arbeiten.

Mit Vernetzungsforen den Austausch unterstützen

Bei den APRODI-Betriebspartnern ging es meist darum, den jeweiligen Arbeitsstand den anderen Teams vorzustellen und zu diskutieren, um daraus Maßnahmen abzustimmen und anzupassen. Aber die Vernetzungsforen wurden auch dazu genutzt, Entscheidungsvorlagen für den Steuerkreis in erweiterter Runde abzustimmen und den Arbeitsstand der Teams mit einem erweiterten Kreis interner Kunden zu erörtern. Denn es kann Teil der Dramaturgie eines betrieblichen Vernetzungsforums sein, dass Angehörige übergeordneter Entscheidungsgremien und andere Stakeholder, wie zum Beispiel interne und externe Kunden, Lieferanten und Dienstleister, für eine bestimmte Phase dorthin eingeladen werden. Dadurch werden diese umfassend informiert und können ihre Perspektive einbringen.

Ein Vernetzungsforum ist ein optionales Element des im Projekt APRODI entwickelten und erprobten Vorgehensmodells. Insgesamt haben die drei Forschungspartner fünf Industrieunternehmen bei deren Digitalisierungsprojekten begleitet und unterstützt. Mehr Informationen über das Verbundprojekt, die betrieblichen Teilprojekte, die Vorgehensweise und deren Elemente, wie bespw. das Vernetzungsforum sowie Praxistipps der APRODI-Projektpartner finden Sie in der kostenfreien Web-Dokumentation.

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