Spröde Kunststoffe, Elastomere, Farben und Lacke sowie Klebstoffe werden durch den Einsatz von Weichmachern geschmeidiger, dehnbar - oder überhaupt erst brauchbar. Diese Materialien sind heftig umstritten, aber dennoch unverzichtbar. So prognostiziert der aktuelle Weichmacher-Report des Marktforschungsunternehmens Ceresana, dass die Nachfrage nach Weichmachern bis zum Jahr 2024 weltweit auf insgesamt rund 9,75 Millionen Tonnen zunehmen wird.
Wird man Phtalate jemals los?
Da Phthalate als gesundheits- und umweltschädlich gelten und mittlerweile für viele Anwendungen verboten sind, suchen die Verarbeiter von Weichmachern zunehmend nach phthalatfreien Alternativen. Der meistverbrauchte Weichmacher-Typ im Jahr 2016 war jedoch laut der Ceresana-Studie mit 3,07 Millionen Tonnen nach wie vor DEHP (Bis(2-ethylhexyl)-phthalat).
Rund ein Drittel des Weichmacher-Markts entfiel auf die Phthalate DINP (Diisononylphthalat) und DIDP (Diisodecylphthalat). DEHP verzeichnet jedoch unterdurchschnittliche Wachstumsraten und wird voraussichtlich weiter Marktanteile einbüßen. Dagegen erwarten die Analysten von Ceresana für DINP/DIDP und für Nicht-Phthalate einen Anstieg der Nachfragemengen von 3,6, beziehungsweise 3,2 Prozent pro Jahr.
Weichmacher in der Industrie
Das bedeutendste Einsatzgebiet sind Kunststoffprodukte – dafür wurden 2016 rund 87 Prozent aller Weichmacher verwendet. Gebraucht werden Weichmacher vor allem für PVC. Allein für Folien wurden 2,14 Millionen Tonnen nachgefragt, dicht gefolgt von Kabeln und Profilen. Der Einsatz von Weichmachern in Gummiprodukten, Farben und Lacken sowie in Klebstoffen ist weitaus geringer. Bis 2024 erwartet Ceresana den höchsten Zuwachs der Weichmacher-Nachfrage bei Kabeln und Kabelummantelungen.
Asien ist Weichmacher-Hochburg
Die Weichmacher-Verarbeitung in Asien-Pazifik machte im Jahr 2016 rund 59 Prozent des globalen Verbrauchs aus. Aufgrund überdurchschnittlicher Wachstumsraten wird der Verbrauch in dieser Region in den nächsten Jahren auf voraussichtlich rund 6 Millionen Tonnen zunehmen. Hinter Asien folgten im Jahr 2016 Westeuropa mit 12,1 Prozent und Nordamerika mit 11,5 Prozent der Weichmacher-Nachfrage.