Schmierfreie Kunststoff-Lösung fürs Lager Autonomer Roboter stemmt bis zu 600 kg Gewicht

igus GmbH

Da sie weder geschmiert noch gewartet werden müssen, erfüllen die iglidur Gleitlager ihre Aufgabe in den Logistikrobotern zuverlässig.

Bild: Igus
12.03.2025

Dar autonome Roboter „Boby“ ist ein echtes Kraftpaket: Er kann in Logistiklagern Regale von bis zu 600 kg transportieren. Damit er dabei eine möglichst hohe Reichweite bei möglichst geringem Wartungsaufwand aufweisen kann, haben sich die Entwickler von Scallog für schmierfreie Iglidur-Gleitlager von Igus entschieden. Diese sind verschleißfest und wesentlich leichter als vergleichbare Metalllösungen.

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Die Arbeit von Kommissionierern in E-Commerce-Lagern ist körperlich fordernd. Täglich legen sie bis zu 15 Kilometer zurück, um die benötigten Produkte für Bestellungen aus den Regalen zu holen. Um die Mitarbeitenden zu entlasten und ihre Leistungsfähigkeit zu steigern, hat das französische Unternehmen Scallog „Boby“ entwickelt. Der autonome Logistikroboter kann Regale eigenständig zur Kommissionierstation transportieren und so bis zu 600 Picks pro Stunde schaffen.

Mehrere Roboter können zudem im Schwarm arbeiten, wodurch sich die Automatisierungskapazität flexibel skalieren lässt. Dies führt laut Scallog zu einer Produktivitätssteigerung von 40 Prozent. Die Lösung kommt mittlerweile nicht nur im E-Commerce, sondern auch in der Industrie zum Einsatz, zum Beispiel bei Decathlon, Farmy, Bricolux und der Blondel-Gruppe.

Polymergleitlager halten hohen Belastungen stand

Bei der Entwicklung von „Boby“ standen die Ingenieure vor einer besonderen Herausforderung. Sie mussten Gleitlager für die Scherengelenke des integrierten Hubtisches finden, die robust genug sind, um das Gewicht der bis zu 600 kg schweren Regale zu tragen. Gleichzeitig mussten die Lager wartungsarm, kostengünstig und kompakt genug für den begrenzten Bauraum des Roboters sein. Aus diesem Grund entschieden sich die Ingenieure für Iglidur-G-Gleitbuchsen von Igus.

Durch den Einsatz von tribologisch, sprich auf Reibung und Verschleiß, optimierten Hochleistungspolymeren, sind sie selbst bei hohen Kantenlasten und Stößen besonders widerstandsfähig und langlebig. So können sie selbst bei einer Traglast von 600 kg noch zuverlässig funktionieren. Dafür werden die Gleitlager vorab im Igus-Testlabor auf Herz und Nieren geprüft. Die Ergebnisse der Verschleißtests werden dokumentiert und fließen in ein Online-Tool ein, mit dem Anwender ganz einfach die Lebensdauer ihres Produkts berechnen können.

Selbstschmiereffekt senkt die Betriebskosten und verbessert die Ökobilanz

Ein weiterer Vorteil ist, dass die Polymerlager keine zusätzlichen Schmiermittel benötigen. In das Material eingearbeitete Festschmierstoffe sorgen für einen reibungsarmen Trockenlauf. Dadurch sind die Lager wartungsfrei und stellen eine kostengünstige Alternative zu Metallgleitlagern dar. Besonders bei großen Roboter-Schwärmen sparen Anwender durch ihren Einsatz Wartungs-, Personal- und Schmiermittelkosten.

Gleichzeitig haben die Polymergleitlager auch nachweislich positive Umweltauswirkungen, wie eine unabhängige Studie der RWTH Aachen zeigt. Der Verzicht auf Schmierstoffe verringert die Umweltbelastung und den Energieverbrauch während der Herstellung, bei der Nutzung und bei der Entsorgung am Ende der Lebensdauer. Schmierfreie Kunststoffgleitlager haben somit einen geringeren CO2-Fußabdruck und tragen auch zu einer nachhaltigeren Produktion bei.

Kommissionierung wie an einem Drive-in-Schalter

Da sie weder geschmiert noch gewartet werden müssen, erfüllen die Iglidur Gleitlager ihre Aufgabe im Logistikroboter von Scallog zuverlässig. Und so funktioniert „Boby“: Sobald der Kommissionierer am Computer einen Auftrag startet, fahren die einen Meter langen, autonomen Roboter, die optisch an Rasenmähroboter erinnern, zu den entsprechenden Lagerorten. Mit einer Höhe von nur 450 mm und einer Breite von 650 mm sind die autonomen Fahrzeuge kompakt genug, um unter die Regale zu fahren. Dort angekommen, heben sie diese mithilfe eines integrierten Scherensystems an und fahren dann mit einer Geschwindigkeit von bis zu 1,5 km/h zur Kommissionierstation.

Die mit einem optischen Sensor ausgestatteten Roboter orientieren sich an einer Leitlinie, die auf den Boden geklebt ist. An der Kommissionierstation angekommen, fahren sie wie in einem Drive-in nacheinander an dem Mitarbeiter vorbei, sodass dieser die Produkte bequem aus den Regalfächern entnehmen kann. Die Roboter können mit einer einzigen Akkuladung bis zu 14 Stunden lang ununterbrochen autonom arbeiten.

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