Ob 3D-Drucker, Smart Glasses oder Werkzeugmaschine – auf der Hannover Messe zeigt Axoom, wie einfach sich Maschinen, Software und Services digital vernetzen lassen. Die Plattform ist bereits bei rund 40 Kunden aus Branchen wie der Automobilindustrie und dem Maschinen- und Anlagenbau im Einsatz. Zahlreiche Partner bieten darauf ihre Softwarelösungen und Anwendungen an. Axoom funktioniert dabei herstellerunabhängig, so dass sich die Daten von Maschinen verschiedener Fabrikate jeglichen Alters miteinander vernetzen lassen.
„Unsere Kunden müssen ihre Lösungen auf ihrem Weg in die Smart Factory nicht neu erfinden, sondern können auch mit ihren vorhandenen Maschinen und ihrer bestehenden Fertigungs-IT mit uns zusammen durchstarten“ sagte Tom Tischner, Geschäftsführer der Axoom auf der Hannover Messe. Die digitale Geschäftsplattform ist entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Fertigung ausgelegt. Für das Tochterunternehmen von Trumpf mit Sitz in Karlsruhe arbeiten mittlerweile rund 100 Mitarbeiter.
Partner-Modell bietet Kunden Vielfalt
Wir unterstützen unsere Kunden von der Beratung über die Einführung bis hin zur Betreuung ihrer Vernetzungslösung. Interessierte Kunden können schnell, einfach und günstig in die Industrie 4.0 und eine moderne Geschäftsplattform der Branche einsteigen“ sagte Tischner. Die Kunden können durch das Partner-Modell aus einer Vielzahl an Angeboten dasjenige Werkzeug nutzen, das am besten zu ihnen passt. „Von der Zusammenarbeit mit Partnern, die ihre Lösungen und Anwendungen auf der Plattform anbieten, profitieren alle: Die Kunden müssen sich nicht auf ein Angebot festlegen und die Partner können neue Kunden erreichen“ so Tischner.
Bei der diesjährigen Hannover Messe präsentierte sich das Unternehmen erstmals mit einer einheitlichen Aufstellung: Die für die Implementierung der Lösungen zuständige Tochter Axoom Solutions firmiert nun ebenfalls unter dem Dach von Axoom. Beide Gesellschaften arbeiten bereits seit ihrer Gründung sehr eng zusammen. „Unsere Kunden bekommen nun alle bisherigen Angebote von der Strategieberatung bis zur Projektintegration wie aus einer Hand. Durch verkürzte Abstimmungswege erhalten sie nun jederzeit noch schnellere Serviceleistungen“ so Tischner. Auf der Hannover Messe zeigt Axoom verschiedene Anwendungsbeispiele:
Fernwartung per Datenbrille
Der Werkzeugmaschinenhersteller Makino ermöglicht seinen Kunden einen schnellen Support per Smart Glasses von oculavis. Axoom sorgt hierbei für den nötigen Zugriff auf die Maschinendaten. Ein live zugeschalteter Service-Techniker sieht die Maschine per Datenübertragung genau so wie der Bediener vor Ort mit der Datenbrille. Er kann detaillierte Anweisungen an den Bediener geben, um die Anlage innerhalb kürzester Zeit wieder instand zu setzen. Der Zugriff auf die Maschinendaten ermöglicht eine effiziente Fehlersuche und -behebung. Bei Bedarf können weitere Experten mit hinzugezogen werden. Die Architektur der Plattform lässt es zu, dass sich eigene Entwicklungen über Apps integrieren lassen. Als Teil der Plattform benötigt sie keinen separaten Zugang zur Kunden-IT.
Trendanalysen zur Fehlervermeidung
Im Mercedes-Benz-Werk Sindelfingen ist Laserschweißen angesagt: Mehrere Roboter fügen mit den intelligenten Scanneroptiken I-PFO die Türen und Heckklappen der E-Klasse. Versorgt werden sie durch einen Verbund von TruDisk Scheibenlasern von Trumpf. Die Daten aus Lasern, Bearbeitungsoptiken und Prozesssensoriken biegen auf eine Art interne Datenautobahn bei dem Automobilhersteller ein. Ein ausgewählter Teil wird über das Internet an die Axoom Cloud weitergeleitet. Algorithmen und reale Trumpf Experten machen sich ans Werk und werten die Daten zu Trendanalysen aus. Ziel ist es, Störungen zu vermeiden und Effizienzpotenziale zu erkennen.
Transparenz für bessere Planbarkeit
Die Kunden des Stahl- und Metallhändlers Klöckner fordern zunehmend vorbearbeitete Produkte und komplexe Zuschnitte. Um dem gerecht zu werden und die eigene Fertigung fit für die Zukunft zu machen, arbeitet Klöckner eng mit Axoom zusammen: Die Anbindung von Maschinen an den Axoom Clouddienst soll mehr Transparenz und bessere Planbarkeit bringen. Denn Transparenz ist die Voraussetzung für eine Automatisierung der Wertschöpfungskette von der Bestellung bis zu Lieferung. In einem Testlauf in der Produktion in Velten hat das Unternehmen erstmals eine Rohrlaserschneidmaschine in Axoom eingebunden. Im ersten Schritt erstellten die Axoom Experten einen digitalen Zwilling von der Rohrschneidemaschine. Dieser soll in Zukunft im Dashboard sämtliche Maschinen- und Prozessdaten abbilden. So können künftig Daten für die Nutzer visualisiert und Handlungsempfehlungen abgegeben werden. Klöckner hatte zuvor bereits ein Kontraktportal in die Nutzeroberfläche von Axoom eingebunden.
Zustandsüberwachung von 3D-Druckern
Mit Hilfe von Axoom lässt sich auch der Zustand modernster Fertigungstechnologie überwachen. Die Zustandsdaten eines 3D-Druckers von Trumpf etwa lassen sich durch digitale Vernetzung in eine Cloud streamen, bearbeiten und übersichtlich auf einem Dashboard darstellen. Dies ermöglicht eine Live-Überwachung des Produktionsstands oder der Auslastung der Maschine. Der Maschinenbediener kann den Fertigungsprozess im Blick behalten, ohne vor Ort zu sein, und die Fertigung lässt sich effizienter organisieren.