Die australische Forscherin Dr. Susan Graham hat zwei Drohnen entwickelt, die beim Kampf gegen die Entwaldung helfen können. Ihre Aufgabe ist es, möglichst schnell Bäume zu pflanzen und so dem Schrumpfen unserer Wälder entgegenzuwirken. Zusammen mit anderen Wissenschaftlern ist aus dem Konzept inzwischen das Startup Biocarbon Engineering entstanden – inklusive komplettem Geschäftsmodell.
Erster Schritt: Vermessung
Die erste Drohne überfliegt dabei zunächst ein bestimmtes Areal und scannt es, um die Gebiete identifizieren zu können, die am besten für eine Bepflanzung geeignet sind. Sie erkennt Hänge, Hügel und die Oberflächenbeschaffenheit. Ferner sammeln Mitarbeiter Informationen über die Vegetation vor Ort und die Zusammensetzung der Erde und ihre Feuchtigkeit.
Mit den gesammelten Daten wird dann eine dreidimensionale Karte der Umgebung erzeugt. Spezielle Algorithmen bewerten anschließend die topographischen Gegebenheiten und bestimmen die Orte, an denen die Bäumen idealerweise ausgesetzt werden sollten.
Setzlinge in den Boden schießen
Mit Hilfe der Informationen kann eine zweite Drohne mit der Bepflanzung des Areals beginnen. Sie ist extra für die Aussaat der Setzlinge konzipiert und kann bis zu 150 Behälter mit unterschiedlichen Samentypen mit sich führen.
Die Behälter werden an den dafür vorgesehen stellen in den Boden geschossen. Der Behälter ist hierbei eine biologisch abbaubare Kapsel und enthält neben den Samen auch notwendige Nährstoffe, um die Entwicklung des Setzlings zu unterstützen. Auf diese Weise ist es möglich, einen Baum in unter sechs Sekunden zu pflanzen.
„Wir feuern beinahe einmal pro Sekunde. Das heißt ein paar von diesen Drohnen können ungefähr 100.000 Bäumen pro Tag pflanzen. Mit mehreren Teams könnten wir damit in einem Jahr bis einer Milliarde Bäume jedes Jahr erhalten“, sagt Lauren Fletcher, CEO von Biocarbon Engineering.
Lernende Algorithmen
Mit den Drohnen lassen sich die bepflanzten Areale auch überwachen. Damit können Kunden und Mitarbeiter nicht nur die Entwicklung der neu angelegten Wälder mitverfolgen, sondern vor allem auch weitere Informationen sammeln. Wachsen die Bäume auch tatsächlich schnell genug an den vorberechneten Stellen und entwickeln sie sich gut? Diese Daten fließen daraufhin in die Weiterentwicklung der Algorithmen ein, so dass künftige Analysen immer genauer und präziser ausfallen können.