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Mensch und Maschine verbinden Brain-Computer-Interfaces: Chancen und Risiken im Überblick

Die Forschung am menschlichen Gehirn hinsichtlich der Vernetzung des Menschen mit der Maschine birgt neben zahlreichen Vorteilen auch gewisse Risiken.

Bild: iStock, PhonlamaiPhoto
26.09.2018

BCI ist als übergeordneter Sammelbegriff zu verstehen, unter dem bestimmte Teilgebiete wie Künstliche Intelligenz, Deep Learning und Big Data zusammengefasst werden. Doch welche Möglichkeiten und Gefahren gehen mit dieser Technologie einher? Eine interaktive Infografik stellt dar, was Brain-Computer-Interfaces bisher können.

Die Anfänge lassen sich bereits im Jahr 1924 erkennen, als der Neurologe und Psychiater Hans Berger mithilfe einer Elektroenzephalografie (EEG) die elektrische Aktivität des menschlichen Gehirns entdeckte. Heutzutage werden sogenannte Gehirn-Computer-Schnittstellen erforscht, gemeinhin als Brain-Computer-Interfaces (BCI) bezeichnet.

Seit jeher haben sie eine steile Entwicklungskurve zu verzeichnen. Von der grundlegenden Erkenntnis über das menschliche Gehirn Anfang des 20. Jahrhunderts bis heute haben sich einige spannende Chancen sowie Risiken durch die Erforschung und Weiterentwicklung des Gehirns ergeben.

Was können Brain-Computer-Interfaces?

Wer sich mit Brain-Computer-Interfaces befasst, der kommt an Begriffen wie Künstliche Intelligenz, Deep Learning und Big Data nicht vorbei. BCI ist als übergeordneter Sammelbegriff zu verstehen, unter dem diese bestimmten Teilgebiete der Informatik sowie neuronale und technologische Ansätze und Methoden zusammengefasst werden. Sowohl verschiedene Soft- als auch Hardware, welche die Gehirnsignale lesen und in elektrische Signale umwandeln, kommen dabei zum Einsatz.

Ähnlich vielfältig wie die untergeordneten Begriffe fielen die bis heute erreichten Meilensteine in der komplexen Welt der Brain-Computer-Interfaces aus. Neben der Steuerung eines Roboterarms über das Gehirn eines Affen und das Führen eines Telefonats gänzlich ohne Stimmeinsatz, sorgte beispielsweise auch das Thema synthetische Telepathie für großes Aufsehen.

Heilung und Weiterentwicklung des Gehirns

Es steht außer Frage, dass derart fortschrittliche Verbindungen zwischen dem menschlichen Gehirn und „der Maschine“ – dem Computer – einige bedeutende Vorteile mit sich bringen. Schließlich bestehen die beiden grundsätzlichen Ziele der Brain-Computer-Interfaces darin, das menschliche Gehirn besser zu verstehen und es in seinen Funktionsweisen zu optimieren.

Die Evolution von Prothesen für menschliche Gliedmaßen kann hierfür als ein konkretes Beispiel genannt werden. Zwar sind Prothesen bereits heute hochfunktional und technisch ausgefeilt – ein echter Mehrwert ergäbe sich jedoch, könnten Menschen auch etwa Berührungen durch ihre Prothesen spüren. Die Wissenschaft könnte ebenfalls von den modernen neurologisch-technischen Verbindungen profitieren: Durch die Steuerung von Robotern mittels des eigenen Gehirns können Expeditionen in für den Menschen schwierigen Umgebungen durchgeführt werden.

Körperliche Gefahren und ethische Bedenken

Trotz einiger Chancen und Vorteile ist die Forschung an und die Entwicklung von Brain-Computer-Interfaces nicht vollständig unbedenklich. Besonders aus ethischer Sicht ergeben sich zahlreiche Probleme. Hier gilt es, einige klare Richtlinien zu formulieren, die bestimmen, was möglich ist beziehungsweise was davon erlaubt sein sollte und was nicht. Damit einher geht unter anderem der Aspekt des Datenschutzes.

Weiterhin stellen die BCI-Entwicklungen ein körperliches Risiko dar. Eingriffe am Gehirn, um eine Verbindung mit dem Computer herstellen zu können, sind nicht zwangsläufig invasiver Natur. In Zukunft könnte es jedoch beispielsweise zur Implementierung von Elektroden kommen. Dabei bestünden neben noch nicht ausreichend erforschten psychischen Gefahren auch die regulären Risiken einer Operation am offenen Gehirn.

Fazit und Link zur Infografik

Brain-Computer-Interfaces bieten vielfältige und spannende Einsatzmöglichkeiten, von denen Menschen durchaus profitieren würden – beziehungsweise bereits können. Gleichzeitig besteht die Gefahr, die dadurch auftretenden Risiken als zu gering einzuschätzen und diese in entscheidenden Momenten nicht als Warnsignal interpretieren zu können.

Weitere Informationen darüber, wie BCIs die Welt verändern könnten und für wen die positiven Aspekte überwiegen, bietet eine interessant aufbereitete Infografik von RS Components.

Link zur interaktiven Infografik über BCIs

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