Obsoleszenz-Probleme bewältigen Component Obsolescence Group erweitert Vorstandsgremium auf acht Mitglieder

Der Vorstand der Component Obsolescence Group nach der Erweiterung (von links nach rechts): Irina Werle, Frank Mützner, Ulrich Vogel, Anke Bartel, Axel Wagner, Joachim Tosberg, Wolfgang Heinbach und Stefanie Kölbl.

Bild: COG
28.03.2019

Wenn für Produktion oder Wartung dringend benötigte Komponenten plötzlich nicht mehr verfügbar sind, kann dies für Hersteller massive finanzielle Auswirkungen haben. Um die Herausforderung der Bauteileverknappung zu bewältigen, hat die Component Obsolescence Group Deutschland ihren Vorstand erweitert und will zudem ihre Verbandsaktivitäten forcieren.

In Bereichen wie der Automobil-, Raumfahrt-, Militär-, Bahn-, Kraftwerks-, Medizin- und Automatisierungstechnik werden bis zu 50 Prozent der über den gesamten Produktlebenszyklus anfallenden Gesamtbetriebskosten (TCO) direkt oder indirekt durch abgekündigte oder aus anderen Gründen plötzlich nicht mehr verfügbare Hard- oder Software verursacht. Dabei rechnet die Component Obsolescence Group Deutschland in den nächsten Jahren sogar noch mit einer weiteren Verschärfung der Situation.

Die 2005 gegründete Industrieorganisation zählt aktuell 149 Mitgliedsfirmen und unterstützt Unternehmen bei der Vermeidung oder Reduzierung von Obsoleszenz-Problemen. Angesichts immer kürzerer Innovationszyklen und neuer Technologietrends wie beispielsweise des IoT sehe sich der Verband laut dem Vorsitzenden Wolfgang Heinbach gleichzeitig aber auch mit immer neuen Herausforderungen konfrontiert. Um diesen gerecht zu werden, ist der Vorstand der Component Obsolescence Group auf der Jahreshauptversammlung nun erstmals auf acht Personen erweitert worden.

Fünf neue Mitglieder im Gremium

Nach der Erweiterung umfasst der Vorstand neben

  • dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Wolfgang Heinbach (Geschäftsführer, GMP German Machine Parts),

  • seinem Stellvertreter Axel Wagner (Head of Department Compliance, Würth Elektronik eiSos) und

  • Kassenwartin Anke Bartel (Product Marketing, Velocity Electronics)

nun auch

  • Irina Werle (Obsolescence Management, BMK),

  • Frank Mützner (Long Term Availability Manager, Osram Continental),

  • Ulrich Vogel (Geschäftsführer, Electronic Direct),

  • Joachim Tosberg (Life Cycle Management, Rafi) und

  • Stefanie Kölbl (Head of Obsolescence Management, TQ-Systems).

Wie schon die beiden sich nicht zur Wiederwahl gestellten bisherigen Vorstandsmitglieder, Kassierer Matthias Kohls (Bombardier) und Stefanie Laufenberg-van Rickelen (Geschäftsführerin, van Rickelen) verfügen auch die fünf neuen Vorstandsmitglieder allesamt über langjährige Praxiserfahrung im Obsoleszenz-Management. „Matthias Kohls und Stefanie Laufenberg-van Rickelen haben mit ihrem großen ehrenamtlichen Engagement über Jahre die erfolgreiche Verbandsarbeit der Component Obsolescence Group mitgeprägt“, so Vorsitzender Heinbach. „Aufgabe des erweiterten Vorstandes wird es nun sein, deren vielfältige Aktivitäten erfolgreich weiterzuführen und künftig möglichst viele weitere Mitstreiter für unsere Arbeit zu gewinnen.“

Aufklärung und Kooperationen als Schwerpunkte

Einen besonderen Schwerpunkt sieht der Vorstand im Ausbau der Zusammenarbeit mit anderen Institutionen und Verbänden, sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene. „Der wirksamste präventive Schutz vor Obsoleszenz ist eine umfassende Aufklärung über alle damit verbundenen Risiken, und das Aufzeigen denkbarer pro- und reaktiver Gegenmaßnahmen“, sagt Heinbach. „Deshalb haben wir uns zum Ziel gesetzt, Verbände, Unternehmen und Institutionen künftig noch viel intensiver für dieses hochbrisante Thema zu sensibilisieren.“ Wie das in der Praxis funktionieren kann, zeigt das Beispiel des unter der Mitwirkung von Component-Obsolescence-Group-Mitgliedern entstandenen VDMA-Einheitsblattes 24903, das unter anderem die Mindestanforderungen an den Informationsgehalt von Änderungs- und Abkündigungsmitteilungen und an die für einen EDV-gestützten Datenaustausch erforderlichen Systemschnittstellen beschreibt.

Denkbar seien laut Heinbach aber auch internationale Kooperationsprojekte mit Organisationen wie dem International Institute of Obsolescence Management (IIOM). „Nachdem immer mehr deutsche Unternehmen weltweit tätig sind, ist es nur konsequent, als Verband die Vereinfachung und Standardisierung von Obsoleszenz-Management-Prozessen auch international weiter voranzutreiben. Unsere demnächst voll stimmberechtigte Mitgliedschaft im IIOM erschließt der Component Obsolescence Group Deutschland hier künftig neue Möglichkeiten.“

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