Im Verarbeitenden Gewerbe lag der Anteil der Firmen, die negative Auswirkungen der Epidemie spüren, insgesamt bei 63 Prozent. Besonders Hersteller von elektronischen Ausrüstungen treffen die Folgen: 73,2 Prozent geben an, unter der Ausbreitung des Coronavirus zu leiden.
Laut eines Artikels des IPC liegt dies vor allem an Lieferengpässen: Während insgesamt 52,0 Prozent der betroffenen Unternehmen Schwierigkeiten bei der Lieferung von Rohstoffen haben, sind es in der Elektronikindustrie sogar 65 Prozent.
Insbesondere bei Lieferungen aus China müssen Unternehmen inzwischen mit Verzögerungen von drei bis fünf Wochen rechnen. Durch die zunehmende Verbreitung und Quarantänen in weiteren Ländern drohen diese Zahlen noch zu steigen.
Maschinenbau
Auch der Maschinenbau in Deutschland ist betroffen: 64,8 Prozent geben an, negative Auswirkungen zu spüren. Der Branchenverband VDMA reagierte am Donnerstag: Die Prognosen für 2020 fielen deutlich schlechter aus als ursprünglich erwartet, gerechnet wird jetzt mit einem Rückgang der Produktion um fünf Prozent.
Neben der sinkenden Nachfrage schwächen auch Lieferschwierigkeiten die Branche. Dazu kommt, dass durch Infektionen an vielen Standorten nicht die ganze Belegschaft vor Ort sein kann, oder Werke ganz stillstehen.
VDMA-Präsident Carl Martin Welcker erklärte, der Bund müsse rasch handeln und Lösungen finden. Dazu gehört beispielsweise die Regelung der Kurzarbeit, bei der die Maschinenbau-Branche bislang vergessen worden sei.
Weniger stark betroffene Branchen
Bislang hatte der Corona-Ausbruch weniger starke Auswirkungen auf die Getränke- und Kunststoffhersteller. Dennoch geben auch hier knapp über 42 Prozent an, bereits beeinträchtigt worden zu sein. Die größten Verluste entstehen auch hier durch fehlende Lieferungen und dem schwächelnden Absatzmarkt.
Auch die meisten Energie- und Wasserversorger haben noch nicht mit den Folgen zu kämpfen: Nur 20,6 Prozent geben an, dass sie negativ beeinflusst werden.
Weitere Probleme
Neben Verlusten durch ausfallende Lieferungen und verzögerte Produktion stehen Unternehmen vor verschiedenen, branchenübergreifenden Problemen.
So sagen 76,4 Prozent der Firmen, dass Dienstreisen ausfallen oder verschoben werden müssen, bei 46,3 Prozent sind ausländische Tochterfirmen beeinträchtigt, und 44,1 Prozent beklagen einen Rückgang der Nachfrage.
Auch die Absagen von Messen und Kongressen sind überall spürbar: Einerseits geben 50,3 Prozent der Dienstleistungsunternehmen an, negative Folgen zu spüren. Andererseits verlieren Unternehmen durch verfallende Buchungen an Geld und können schlechter Kontakte knüpfen oder Partnerschaften eingehen.