Die Mobilitätsbranche bewegt sich auf die sogenannte Ära der Smart Mobility zu, was grundsätzlich auch vernetztes und teilweises bis ganz autonomes Fahren bedeuten wird. In den meisten modernen Fahrzeugen ist schon heute eine Haupteinheit verbaut, welche die verschiedensten Prozesse steuert, wie etwa die diversen Fahrerassistenzsysteme.
Beim vernetzten und autonomen Fahren kommuniziert diese Haupteinheit über das Internet mit weiteren Fahrzeugen und Datenbanken. Das macht sie gleichzeitig anfällig für Cyberangriffe und sogar für eine bösartige Fernsteuerung.
Verschiedene Sicherheitsfunktionen
Mitsubishis Information Technology R&D Center in Japan hat nun eine mehrschichtige Abwehr entwickelt, die vernetzte Fahrzeuge vor Cyberangriffen durch eine Vielzahl von Sicherheitsfunktionen schützen soll. Die neu entwickelte Technologie blockiert korrupte Zugriffsversuche, beispielsweise durch ein Einbruchserkennungssystem ohne Hochlastverarbeitung und eine Boot-Technologie, der Fast Secure Boot, die die Softwareintegrität während des Bootvorgangs schnell überprüft.
Auf diese Weise stellt sie ein sicheres Booten beim Hochfahren der Haupteinheit und damit die Softwareintegrität aller Fahrzeugsysteme sicher. Laut Mitsubishi geschieht dies mit vergleichsweise höherem Tempo und geringerer Prozessorbelastung als bei herkömmlichen Sicherheitssystemen.
Für Fahrzeuggeräte weiterentwickelt
Konventionelle Angriffserkennungen müssen sogenannte Pakete inspizieren, um bestimmte Angriffsbefehle zu identifizieren, die eine Verarbeitung mit hoher Rechenlast erfordern. Mitsubishis Cyberangriffserkennungstechnologie ist für allgemeine IT-Systeme entwickelt, die derartige Angriffe identifiziert. Die Technologie wurde nun auf Fahrzeuggeräte angewendet, um die Erkennung fortgeschrittener Cyberangriffe ohne Hochlastverarbeitung zu ermöglichen.
Die Sicherheitsfunktion Fast Secure Boot ermöglicht es zudem, die Integrität der Software während des Bootvorgangs zu überprüfen. Ein gewöhnlicher sicherer Boot hat den Nachteil, dass die Verarbeitungszeit relativ lange dauert, da die gesamte Software geladen und verifiziert werden muss. Um dieses Problem zu lösen, reduzierte Mitsubishi die Menge der zu verifizierenden Daten, indem es sich auf die wesentlichen Teile der Software konzentrierte. Das resultierte in weniger als zehn Prozent der Zeit eines Bootvorgangs mit herkömmlicher Technologie.
Die mehrschichtige Abwehr erreicht somit eine robuste Sicherheit des Fahrzeugs, indem sie die Sicherheitsfunktionen der Haupteinheit, der Hauptverbindung des Fahrzeugs zum Internet, stärkt. Die entwickelte Technologie wurde für Fahrzeugsysteme, die nur über begrenzte Maschinenressourcen verfügen, von einer mehrschichtigen Abwehr adaptiert, die ursprünglich aus Anwendungen in Kritischer Infrastruktur, wie Systemen für Strom, Erdgas, Wasser, Chemikalien und Erdöl stammt.
Smart Mobility im Fokus auf der MES Expo
Als sich rasant entwickelnder Bereich hat die Smart Mobility große Bedeutung für Mitsubishi. Zwischen dem 5. und 7. November 2019 wird die deutsche Niederlassung des Unternehmens Visionen und konkrete Lösungen während der internationalen Fachmesse Mobility Electronics Suppliers Expo auf der Berliner Messe vorstellen. Mobilitätslösungen von Zugtechnik über Positionssysteme bis hin zu Fahrzeugkonzepten mit einem Fokus auf Sicherheit, Zuverlässigkeit, Komfort und Nachhaltigkeit werden im Zentrum stehen.