Die Ungeduld der heutigen Konsumenten hat gravierende Auswirkungen auf das Supply Chain Management der Hersteller. Die Zeitspanne zwischen dem Wunsch nach einem Gut und dessen Auslieferung schrumpfte von einigen Wochen auf Next-Day-Delivery als neuem Standard. Und schon spekulieren Zukunftsvisionen von nahezu sofortiger Verfügbarkeit einer Ware: Drohnen sollen die Anlieferung innerhalb von Stunden ermöglichen. Das neue Konsumverhalten bringt das traditionelle Supply Chain Management und Forecasting ins Wanken.
Solange die Kunden beispielsweise ein neue Waschmaschine im Laden bestellen und vier Wochen Lieferfrist in Kauf nahmen, war die Vorratshaltung der benötigten Komponenten absehbar. Der Bedarf an Endprodukten und dementsprechend an Bauteilen war bei einem „Built-to-Order“-Modell transparent. Leichte Nachfrageschwankungen wurden gegebenenfalls noch durch Anpassungen der Produktionsauslastung korrigiert. Der Forecast war für die nächsten Wochen möglich und damit die Bauteile-Lieferkette gewährleistet. Bestellung und Bevorratung von Komponenten waren im Einklang mit dem Forecast.
Durch die Mentalität von „Ich will meine Ware gleich“ gelten diese Regeln heute nicht mehr. Hersteller tun sich schwer, ihre Lieferkette an das geänderte Nachfrageverhalten anzupassen. In Wirklichkeit wissen OEMs nicht, wie viele Einheiten der Markt in der nächsten Woche in der heutigen schnellen Welt erfordert. Dennoch wird aus Kosteneffizienzgründen nach wie vor mit minimaler Bevorratung für wenige Tage operiert – was bei plötzlichen Nachfragespitzen zu katastrophalen Auswirkungen führt.
Damit das System weiterhin rund läuft, benötigt die Lieferkette an einer Stelle umfangreiche Lagerhaltung, die Spikes abfedert. Gut, wenn ein Distributor wie Future Electronics mit seiner Philosophie des Bonded Inventory Management von zwölf Wochen hier einspringt, um die nötige Flexibilität zu garantieren.