A&D: Begegnen Ihnen Vorurteile gegenüber AS-i Safety?
André Hartmann: Durchaus, ja. Besonders häufig bekommen wir zu hören, AS-i Safety würde sich nur in größeren Anlagen rechnen, die auch im Standardbereich mit AS-Interface arbeiten. Das ist natürlich spätestens seit Einführung unseres Safety Basis Monitors Schnee von gestern.
Sie wenden sich inzwischen verstärkt auch an Anwender, für die AS-Interface Neuland ist. Warum?
Weil sich der Einsatz von AS-i Safety inzwischen in fast allen Sicherheitsanwendungen lohnt - völlig unabhängig von der Anlagengröße und völlig unabhängig davon, ob im nicht--sicheren Bereich mit AS-Interface gearbeitet wird oder nicht.
Eine gewisse Größe muss die Anlage aber doch haben, damit sich AS-i Safety rechnet?
Jein. Natürlich bietet sich bei großen und verzweigten Anlagen in der Regel ein höheres Einsparpotenzial als bei Anlagen, die auf einen handelsüblichen Schreibtisch passen. Aber auch kleine Applikationen lassen fast immer Raum für Verbesserung. Meist werden hier zum Beispiel mehrere Türschalter in Reihe auf ein einfaches Sicherheitsrelais geschaltet, was sich nicht zuletzt auch im Hinblick auf die neue Maschinenrichtlinie als problematisch erweist. Warum also soll ich als Anwender in diesem Fall auf eine so zweifelhafte Lösung setzen, wenn ich mit AS-i Safety preisgünstiger auf Nummer Sicher gehen kann?
Welche Vorteile haben Anwender, die den Safety Basis Monitor als sichere Kleinsteuerung verwenden?
Kunden, die unseren Safety Basis Monitor als sichere Kleinsteuerung einsetzen, verdrahten die Not-Halt-Schalter und Türsensoren konventionell auf das Gerät. Der große Vorteil liegt darin, dass wir keinen proprietären Rückwandbus verwenden, sondern auch bei dieser Lösung AS-i einsetzen. Auf diese Art lassen sich die Erweiterungsmodule mit den sicheren Ein- und Ausgängen auch dezentral nutzen.
Im Vergleich dazu ist Ihre aktuelle Entwicklung, die sichere Querkommunikation hauptsächlich für größere Anlagen interessant?
Stimmt. Damit wenden wir uns vor allem an Kunden, die mehr als zwei AS-i-Kreise in einer Maschine oder in einer Anlage brauchen - entweder, weil sie wirklich so viele sichere Signale zu managen haben, oder aber, weil durch Kombination von sicheren und Standard-Slaves die Vernetzung von mehr als 62 Teilnehmern nötig wird. Eine weitere Kundengruppe, die auf genau diese Funktionalität wartet, sind Anlagenhersteller, die einzelne Maschinen zu größeren Komplettanlagen gruppieren wollen. Dies ging natürlich auch bisher schon, zum Beispiel durch den AS-i-Koppelkreis. Aber insbesondere, wenn von jeder Maschine mehrere Signale zu koppeln sind, gestaltete sich das manchmal etwas aufwändig.
Der sichere Signalaustausch von Maschine zu Maschine läuft nun über eine Ethernet-Leitung?
So ist es. Und in den allermeisten Fällen entstehen dabei noch nicht einmal zusätzliche Kosten, weil die Ethernet-Verbindung zu Diagnosezwecken schon existiert.